Hallo, Ich, w, Anfang 50 stehe wahrscheinlich wie viele Frauen vor einer etwas ausgelaugten Beziehung. Wir haben 5 Kinder, nahezu erwachsen, wohnen im EFH, für den Lebensunterhalt ist gesorgt, alles könnte gut sein. Leider ist mein Mann sehr stark übergewichtig, Sex geht mit Kopfkino. Es gibt auch Folgeerscheinungen des Übergewichtes, d.h. keine Ausflüge, keine Freunde, Urlaub immer in die gleiche Ecke (Ferienhaus, Fahrt im eigenen Auto), Flugreisen nicht möglich. Jegliche medizinischen Eingriffe lehnt er ab, Diäten verlaufen im Sande, er bleibt zwar beweglich, zum Glück, aber ich habe mir alles anders vorgestellt. Erschwerend für mich ist, dass er lange Jahre wirklich garstig war, er hat nie geschlagen, aber oft geschrien, für mich auch oft aus heiterem Himmel, hat am Wochenende Rotwein getrunken, lange Vorträge gehalten, wenn man nicht wollte wie er, wurde es unerträglich. Ich bin dann irgendwie ausgewichen, hatte sowieso mein eigenes Zimmer, jedoch geblieben, wegen der Kinder und ohne eigentliche berufliche Perspektive. Vor einem halben Jahr habe ich mich ernsthaft in einen einfachen Mann verliebt, schlank, kein Alkoholiker, aber mit etwas schrägen esoterischen Ansichten. Alles kam dann hoch bei mir, viel Wut, Hass, Groll, aber auch Trauer über die vielen, vielen traurigen Momente und verpassten Gelegenheiten mit den Kindern (ist ja nie mit uns weggefahren). Dann bin ich zweimal "abgehauen", zu dem Neuen, sexuell ist nie was passiert :) . Der möchte, dass ich zu ihm ziehe und läßt mich aber praktisch am ausgestreckten Arm "verhungern", möchte kuscheln, aber erstmal mehr nicht, nur dann wenn ich bei ihm wohne (!). Bin aber wieder zurück zur Familie, mein Mann und ich haben viel, sehr viel miteinander gesprochen. Problem ist, ich habe ihn zuletzt gehasst, regelrecht gehofft, er möge nicht wiederkommen, wenn er weggefahren ist. Jetzt, damit alles wieder gut wird, gebe ich vor, ihn zu lieben, ich weiß nicht, ob ich ihn liebe, es wechselt in mir immer noch. Ich habe ohnehin Schwierigkeiten ( wie ich jetzt feststelle) solche Gefühle konstant zu halten. Jetzt steht mir ein versorgtes Leben mit meinem Mann oder eines, an der Grenze zu Hartz lV, schuften mit schlankem Mann, der aber meine Kinder auch abfällig benennt, zur Auswahl. Ich bin eine unternehmungslustige Person, ich trage Zeitungen aus, bin Springer, mache morgens bisweilen 3 Touren je 100 Zeitungen, bin normalgewichtig, lache gern und höre gern die neusten Hits aus dem Radio, ich sehe mit den Kindern South Park, Big Bang Theory und Halli Galli Circus. Ich glaube, die Kinder halten mich jung, an ihnen hänge ich am meisten und vorbehaltlosestem. Meine jüngste Tochter hat mich im Grunde dazu gebracht, wieder nach Hause zu kommen. Ich ginge gerne tanzen, wollte gerne mal wieder in den Süden fliegen oder wenigstens mal wieder in die Berge fahren. Aber hier soll ich jetzt ganz ruhig und langweilig alt werden. Andersherum will ich nichts zerstören, nur mich? Was tun?