Wie schon einige geschrieben haben ... Signale bei der Bahn sind nicht mit den Verkehrsschildern oder den Ampeln im Straßenverkehr zu vergleichen ... Selbst wenn ein Signal auf rot steht, darf man in einigen Situationen darüber fahren (Fahrt auf besonderen Auftrag (z.B. verschiedene Zusatzsignale am Signal oder schriftlicher Befehl (z.B. über Zugfunk) / Rangierfahrt im Bahnhof / ...) ...
Wenn man also jede Fahrt über rot melden wollte, wird man vermutlich nicht fertig.
Dazu kommt, dass dies in 99,999999...% der Fälle im Sande verlaufen würde ...
Zudem werden Fahrten stichprobenartig ausgelesen ... ähnlich wie in einem Flugzeug die BlackBox und der Stimmenrekorder, gibt es auch in Eisenbahnfahrzeugen technische Überwachungseinrichtungen, die ebenso auch jegliches Fahrverhalten aufzeichnen.
Außerdem sieht der Fahrdienstleiter/Weichenwärter/... je nach Stellwerksform i.d.R. auf seinem Stellpult, auf welchen Gleisen gerade Fahrzeuge in seinem Zuständigkeitsbereich verkehren.
Im Bahnbetrieb gibt es Sicherheitseinrichtungen, die einen Zug bei ungewollter Fahrt über ein halt zeigendes Signal zwangsbremsen.
Google gerne mal PZB (punktförmige Zugbeeinflussung)
Züge fahren schließlich nicht nur von Bahnhof zu Bahnhof, von Haltepunkt zu Haltepunkt - sondern verkehren auch als Rangierfahrten innerhalb eines Bahnhofes (Als Bahnhof zählt in der Eisenbahnsprache mehr als nur der Bahnsteig (würde zu weit gehen, die Grenzen eines Bahnhofs zu erläutern). So werden Eisenbahnfahrzeuge auch in die Abstellung, zur Tankstelle, zur Waschanlage, in die Werkstatt innerhalb eines Bahnhofs z.B., ... gefahren ... Dazu wird einem der Fahrdienstleiter, bzw. in diesem Fall Weichenwärter kein Sognal auf ... ,,grün" stellen. Über Funk bekommt man hierzu den Auftrag über das Halt zeigende Signal zu fahren oder durch Signale Zs1 die Erlaubnis, an diesem vorbei zu fahren. Maximal 25km/h / 20km/h im Baugleis / 40km/h bei Ansage freier Fahrweg ...
Die Eisenbahn hört sich für viele Menschen leicht verständlich an. Schließlich muss man nur positiv beschleunigen und wieder bremsen. Ganz so einfach ist es aber nicht. Z.Z. mache ich meine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer (Lokführer) bei einem recht großen deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen ... Die Lokführerausbildung selbst ist vergleichsweise recht theorielastig (nicht vergleichbar mit dem Autoführerschein). Zudem gibt es bei der Abschlussprüfung einige Fragen, bei denen man frei und auf das Wort genau antworten muss. Fehlt eine bestimmte Begrifflichkeit oder wird umgangssprachlich, statt aus dem entsprechenden Regelwerk wortgenau zitiert, kann dies in bestimmten Fällen bereits bedeuten, dass man durchgefallen ist. Nicht umsonst dauert die Berufsausbildung (wird mehr Theorie vermittelt, als beim Quereinstieg) 3 Jahre und der Quereinstieg in Vollzeit ca. 1 Jahr.
Bereits beim Eignungstest vor der Ausbildung/dem Quereinstieg muss man beim Bahnarzt medizinische und psychologische Tests über sich ergehen lassen (auch eine Art MPU ist dabei)
Außerdem werden Lokführer öfters (unangekündigt) kontrolliert, müssen Fortbildungsunterricht besuchen, regelmäßig in den Simulator (vergleichbar mit einem Flugsimulator, der sich bewegt) und in Form von schriftlichen/mündl. Überprüfungen ihr Wissen in regelmäßigen Abständen wiedergeben.
Hinzu kommen noch bahmedizinische Untersuchungen je nach Alter ... alle 1 bis drei Jahre ...
Ebenso muss man eine gewisse Mindestanzahl an Fahrstunden im Jahr nachweisen, um fahren zu dürfen.
Wenn du dich bei dem Thema aber sehr unwohl fühlst, haben einige Lokführer (die gerade Zeit haben) vielleicht die Möglichkeit, auf deine Bedenken einzugehen und dir die Sachlage zu erklären.
Frage das betriebliche Bahnpersonal diesbzgl. gerne ... Bleibe dabei aber freundlich (also nicht: Ey, warum ist der über rot drüber!?!) - Das kann falsch ankommen und man erzielt damit nicht die eigentlich gewollte Wiekung. Man muss beachten, dass einige Mitarbeiter stellenweise regelmäßig von Fahrgästen angepampt oder ggf. beleidigt werden ... Manch einer geht bei einer unstimmigen Tonlage in eine, wenn auch freundliche, Abwehrhaltung, wobei man dann eine nicht ganz so sachlich umfangreiche Antwort erhalten wird, wie eigentlich gewollt).
Alternativ schaue mal auf der Webseite Tf-Ausbildung Fahrdienstleiter . net vorbei. Hier findest du zwar nicht alles zum Thema Eisenbahn ... Wichtige Themen sind hier jedoch aufzufinden und recht gut erklärt ...
Zu deiner Frage suche nach: Rangierfahrt und/oder Fahrt mit besonderem Auftrag (z.B. Signale Zs1/Zs7 / Zs8 ...)
#Signalbuch - Richtlinie 301 - müssen Lokführer nahezu auswendig lernen (besonders Langbezeichnung / Kurzbezeichnung / Bedeutung / (Standort) ...
Allgemein ist die Eisenbahn nach dem Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel, das man z.Z. nutzen kann ...
Viele Grüße,