ACHTUNG LANGER TEXT !
Aus all den Beschreibungen deinerseits geht hervor, dass deine Frau bereits medikamentös eingestellt war. Das bedeutet, es muss eine Diagnose vorliegen! Das bedeutet auch, dass sie sich bereits in ärztlicher Behandlung befinden muss --> Regelmäßige Arztbesuche sind hier von Nöten, damit der Zustand deiner Frau stetig überwacht wird und die Medikamente passend eingestellt bleiben.
Ich kann leider nicht erkennen, welche konkrete Form einer Psychose diagnostiziert wurde.
Die Ärzte und auch viele der recht guten Antworten hier sagen es: Die Freiwilligkeit des Patienten darf nicht außer Acht gelassen werden, es sei denn es besteht eine akute Selbst/Fremdverletzungsgefahr.
Ich meine, die ist gegeben. Nur bin ich sehr vorsichtig mit Ferndiagnosen.
Jeder gesunde Mensch hat irgendwelche Neurosen...man nennt sie auch Macken. Bildlich gesprochen kann man sich den Geisteszustand eines gesunden Menschen wie ein Haus vorstellen, was hier und da ein paar winzig kleine Löcher hat (das sind unsere Macken/Neurosen)....sie können zwar nervig sein, behindern aber unseren Lebensalltag nicht schwerwiegend. Von einer Krankheit spricht man dann, wenn das eigene Verhalten und Handeln seinen Alltag ebenso beeinflusst und quasi unbestreitbar macht (z.B. durch Angstattacken, Wahnvorstellungen, Zwänge usw.).
Eine Psychose muss man sich wie wie folgt vorstellen:
Das soeben beschriebene Haus besteht aus Wackelpudding....es kann jederzeit bei der kleinsten Erschütterung einstürzen. Das sind für gesunde Menschen Faktoren, die wir relativ leicht verkraften und bearbeiten können/ mit ihnen umgehen können (z.B. neuer Arbeitsplatz, neue Leute kennen lernen)
Ein Psychotiker kann das nicht. Auch wenn er es will ! Es gelingt ihm einfach nicht. Das ist die Krankheit. Psychologen sprechen hier von einer nicht vorhandenen Abwehr.
Die kleinsten Reize und Informationen werden falsch verarbeitet und interpretiert. Je nach Psychose-Form zu wenig, zu viel....gar nicht....depressiv, aggressiv oder lethargisch...egal....Psychotiker können nicht anders. Sie kategorisieren falsch. Sie bewerten alles falsch. Am Beispiel deiner Frau (kenne das auch aus meinem Privatbereich):
Dass plötzlich alle Arbeitskollegen Schweine sind....alle wollen ihr was böses, verschwören sich gegen sie! (klingt nach paranoider Schizophrenie....aber wie gesagt....ich kann keine Ferndiagnose stellen)
Medikamente dauerhaft zu nehmen ist wichtig!!!! In frühen Stadien einer Psychose ist sie gut behandelbar. Je länger man keine Medi´s nimmt oder je länger man sich nicht in dauerhafte ärztliche Behandlung begibt (durchaus ohne Klinik sondern ambulant möglich)...desto wahrscheinlicher ist es, diese Erkrankung in seinem Leben als gegeben sehen und mit ihr leben zu müssen.
Psychosen schlummern im menschlichen Gehirn....und brechen aus, wenn Schwerwiegendes passiert (Verlust geliebter Menschen o.ä.)...das nennt man dann Schub. Auch mit regelmäßiger Medikation. Da heißt es dann direkt zum Arzt oder wenn man sich der Krankheit stellt und sich selbst reflektieren kann (was selten der Fall ist) direkt in die Klinik.
Du hältst das schon sehr lange aus! In guten wie in schlechten Zeiten...wie man es sich einst vor dem Standesbeamten versprochen hat....jedoch denke auch an deine Seelenpflege!
Ich rate dir, ebenfalls regelmäßig einen Psychologen aufzusuchen. Der kann dir auch rechtliche Tipps (siehe deine aktuellste Frage mit dem Aussperren) geben. Bei ihm kannst du alles verarbeiten und Kraft für euch und eure Familie sammeln.
Ich hoffe, dich jetzt nicht komplett dicht gesabbelt zu haben!?
Gute Nacht und liebe Grüße.