Sehr schade. Dann hat der Lehrer / Lehrplan die einzige Chance verpasst, wie man so eine Filmvorführung hätte rechtfertigen können: durch anschließende Aufklärung, wie man die Abtreibungs-Situation und -diskussion vermeiden kann. Es gibt ja immer so Ewiggestrige, die glauben, man müsste die Teenies nur genug abschrecken, dann würden die bis zur Ehe keusch bleiben. Willkommen in der Realität!
Die (cyto-) Biologie der Fortpflanzung wäre doch der ideale Start, gefolgt von Erklärungen zur Schwangerschaft. Dann kann man durchaus auf den Schwangerschaftseinbruch eingehen, dann aber sinnvollerweise gefolgt von den Möglichkeiten des Schwangerwerdens (eben nicht nur der voll durchgezogene Coitus) und deren Verhinderungsmöglichkeiten, allen Voran das Kondom. Über hormonelle Verhütung könnte man den Bogen zurück zur Geschichte mit dem Eisprung schlagen. Dann könnte doch jeder Schüler sich selbst ein Bild machen und im Schluss zu verantwortungsvollen sexuellen Wesen heranreifen. Und zwar bevor die Internetpornografie etc. eingrätscht. (Zur Verantwortung gehört dann auch das selbstverantwortliche Bestimmen, wann die sexuelle Aktivität beginnen soll und wann eben noch nicht. Und mit wem, und mit wem nicht).
Um zum Anfang zurückzukommen: einfach ein Schockvideo (und nichts anderes ist das) einer Abtreibung zu zeigen ohne es in einen sinnvollen Kontext einzubinden ist total daneben. Besprich' das vor diesem Hintergrund doch mal mit Deinen Eltern (oder dem Vertrauenslehrer), damit da etwas in Bewegung kommt. Sonst kommt nächstes Jahr die Klasse unter Dir mit dem selben Programm dran.