Ich habe Jahrelang in Schichtbetreib gearbeitet (mit Früh-, Spät- und Nachtschichten) - ständige Umstellung ist noch viel schwieriger als nur Nachtschichten.
Damit Soziales Leben mit Nachtschichten kalppt, muss man sich etwas anpassen. Ich kam gegen 7 Uhr morgens Heim und ging erst gegen 14 Uhr schlafen (dann bis 21 Uhr) .
Klar, wenn du normal morgens zu Arbeit gehst, sieht ihr euch kaum, aber bei einem anderen Rhytmus, als aufstehen --> zu Arbeit gehen ist man gereizt und ständige gejammer deinerseits "ich vermisse dich so sehr" hilft da wenig. Wir hatten damals mehrere Gespräche geführt und unser Empfinden offen gelegt. Meine Freundin konnte das Verständnis ufbringen, dass 20 Uhr Abends bei ihr, 6 Uhr Morgens bei mir sind und ich fühle dann auch das gleiche, als wenn ich sie um 6 Uhr am Morgens aus'm Bett reise weil ich sie so sehr vermisse.
Gleichzeitig konnte sie auch verstehen, dass direkt nach der Arbeit schlafen zu gehen um dann den Nachmittag mit ihr zu verbringen (also um 07 schlafen gehen + 8 Stunden Schlaf = 15 Uhr, bis sie kommt 17 Uhr, um 21 Uhr muss ich los) das Gleiche ist, wie wenn sie um 17 Uhr schalfen gehen würde, dann um 5 Uhr Morgens aufstehen, mit mir Zeit verbringen und dann um 11 Uhr zu Arbeit gehen. -Da hat man schon 0 Lust auf die Arbeit und es wird zu Qual, dann ist man auch gereizt.
Mein Rat ist, dann du dich in seine Lage versetzt, ohne selbsüchtige weckfragen "liebst du mich?" oder "Ich vermitte dich" umgerechnet um 3 Uhr morgens. -Er vermisst dich genau so und ständiges gejaule, gemischt mit irgendwelchen Forderungen machen es nicht besser.
Ist etwas wirr und lang geworden, aber ich hoffe die Botschaft ist klar - rechne die "Zeitverschiebung" aus und versetzt dich an seiner Stelle bzw. versuch es selbst.