Die Pille ist ein hochwirksames Medikament. Sie kann zwar als bequemes und sicheres Verhütungsmittel dienen, jedoch hat sie ihren Preis.
Sie enthält künstliche Hormone, die den körpereigenen ähneln, und schaltet mit diesen den natürlichen Zyklus aus. Der Körper befindet sich dann in einer vorgetäuschten, ewig dauernden Gelbkörperphase (2. Zyklushälfte).
Die künstlichen Hormone in der Pille haben aber weit mehr Wirkungen im Körper als nur im Zyklus. Sie haben Auswirkungen auf viele andere Körperfunktionen und Organe: Beispielsweise können sie den Blutdruck oder die Blutgerinnung verändern. Und eine veränderte Blutgerinnung erhöht eben das Thromboserisiko.
Je nach Pillenpräparat wird das Thromboserisiko unterschiedlich stark erhöht, deine Pille ist eine der neusten Pillen und gehört zu denjenigen Präparaten, die das Thromboserisiko stark erhöhen(!). Pillen der 2. Generation erhöhen das Thromboserisiko etwas weniger als die neuen Präparate ("etwas weniger" heisst: Du hast mit dieser Pille trotzdem ein dreimal so hohes Risiko, an einer Thrombose zu erkranken, als eine Frau, die keine Pille nimmt).
Das einzige Risiko der Pille ist aber nicht nur eine Thrombose. Sie erhöht auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen allgemein, und auch noch für viele anderen Sachen, wie zum Beispiel für Lebertumore (die künstlichen Hormone in der Pille werden von der Leber abgebaut) und so weiter.
Bei der Pille musst du abwägen, was grösser ist: Der Nutzen oder das Risiko? Das hängt ganz von deiner persönlichen Situation ab. Es kann gut sein, dass der Nutzen der Pille für dich so gross ist, dass du die Risiken in Kauf nimmst. Falls du das Gefühl hast, dass der Nutzen der Pille doch nicht so gross für dich ist, dass du die Risiken in Kauf nehmen willst: Welche Alternativen kommen denn für dich in Frage? Es gibt viele andere Verhütungsmethoden, vielleicht findest du eine passende.
Es kann aber auch gut sein, dass die Pille in deiner aktuellen Situation das beste Verhütungsmittel ist. Falls du dich also für die Pille entscheidest: Achte darauf, ein Präparat zu wählen, welches das Thromboserisiko am wenigsten stark erhöht (Pille der 2. Generation).