Ob jemand von etwas abhängig wird, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Genetik: wenn man süchtig nach etwas wird verändert sich unser Körper. Genauer: Das Gehirn eines Süchtigen verändert sich auf neuronaler und chemischer Ebene. Für immer. Wer einmal abhängig ist, kann nie wieder wie ein nicht Suchtkranker konsumieren. Deshalb kann man eine Suchterkrankung auch nie beenden. Man kann sie nur stoppen. Ob das eigene Hirn bei Konsum zu so einer Veränderung neigt und wann, entscheiden unter anderem die Gene. Leider ist das im Voraus nicht an der Nasenspitze zu erkennen.
Aber man kann mal schauen, ob Eltern, Großeltern problematische Konsummuster aufweisen. Ein Stück weit ist die Erbanlage nämlich vererbbar.
- Soziales Umfeld: Wenn Freunde konsumieren, ist die Akzeptanz höher, wenn man es auch tut. Es wird verharmlost. Man wird evtl sogar dazu gedrängt oder ist uncool, wenn man nicht auch mal rauscht (Gruppenzwang).
Dazu zähle ich auch die Familie. Wer von Eltern oder anderen Familienmitgliedern, Konsumverhalten vorgelebt bekommt, macht dies oft nach. Schließlich haben z. B. Eltern eine grosse Vorbildfunktion.
- Primärerkrankungen: Konsum und Abhängigkeit sind eine Krankheit (keine Charakterschwäche!) Genauer: Eine Sekundärerkrankung. Wir konsumieren um uns selbst zu therapieren. Dem geht eine Primärerkrankung voraus. Meistens psychische Probleme wie z. B. Traumata, Stress, Angst etc.
Um also mit einer Sucht fertig zu werden müssen wir nicht nur lernen auf den Stoff zu verzichten, sondern auch herausfinden warum wir immer wieder einen Rausch möchten.
Ein leider teilweise sehr harter, langer und komplexer Prozess.
- Verfügbarkeit: Natürlich kommt ein Süchtiger/eine Süchtige IMMER irgendwie an sein Zeug, wenn er/sie will.
Aber auf einem Fischtrawler in der Beringsee kommt man tendenziell schlechter an seine Droge als z. B. im stadteigenen Problemviertel.
Ich hoffe, ich konnte helfen✌️