Das ist eine Wortneuschöpfung. Die Getreidemüller sprechen immer davon, dass Getreide "vermahlen" wird. Deshalb wäre wahrscheinlich "Getreidevermahlung" das richtige Wort.

( @ amidon: Schroten ist nur der erste Teil des Vermahlens :-))

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Hallo, ich habe selber keine Zöliakie, aber auf einer Ausstellung habe ich mal glutenfreies Brot von der Firma Böcker probiert – und war überrascht. Das Brot schmeckte fast wie „normales“, war aber aus Leinsaatmehl, also garantiert glutenfrei. Das habe ich bei einem glutenfreien Brot noch nicht erlebt, jedenfalls ein riesiger Fortschritt. Böckers arbeiten viel mit Sauerteig, offenbar war das der Schlüssel. Einfach mal nach der Böcker GmbH googeln, oder direkt unter“ http://www.glutenfrei-vom-baecker.de/“ Viel Erfolg!

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Alles richtig. Vollkornbrot und Mehrkornbrot werden oft verwechselt: Vollkornmbrot muss tatsächlich aus Vollkornmehl bestehen (üblicherweise mindestens 90 %), Mehrkornbrot ist ein normales Weizen- oder Roggenbrot mit Körnern. Das ist oft billiger als Vollkornbrot, wird aber von den meißten Kunden genauso wahrgenommen.

Was im Brot drin ist muss auch auf der Packung stehen. Was aber, wenn´s gar keine Packung gibt? Dann gibt´s zwei Möglichkeiten:

  1. In der Bäckerei fragen. Wo Brot lose, d.h. ohne Packung verkauft wird, muss Dir jemand sagen können was im Brot drin ist, z.B. eine Verkäuferin.

  2. In die "Kladde" gucken. Die meißten Bäckereien haben eine Kladde oder ein Heft ausliegen, in dem die Rezepturen drinstehen. Wenn in der Bäckerei keine ausliegt: nachfragen.

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  1. Wenn mit gesund ernährungsphysiologisch wertvoll gemeint ist: ja, Dinkelvollkornmehl ist gesund.
  2. Wie gesund es ist: das kann man annähernd am Nährwert festmachen. Unter Chefkoch.de gibt es für fast alle Lebensmittel Nährwerttabellen
  3. Gesünder als Roggen(vollkorn)mehl? Nein, es ist anders, z.B. beim Nährwert. Wie hier schon gesagt wurde: gesund ist eigentlich nicht ein Lebensmittel, sondern wie man sich ernährt.
  4. Unterschied zwischen Weizenmehl und Weizenvollkornmehl: da muss ich Toskanakalle widersprechen. Weizenvollkornmehl ist zwar in der Tat aus dem ganzen Korn gemacht. Aber auch das "normale " Weizenmehl (z.B. Type 405 Haushaltsmehl) enthält natürlich Ballaststoffe und Vitamine. Es wird zwar immer erzählt, das Weizenmehl praktisch keinen Nährwert mehr hätte, das ist aber ein Märchen, siehe Nährwerttabellen. Für Weissmehl wird nicht nur die Kleie entfernt (viele Ballaststoffe) sondern auch der Keimling (viele Fette und Vitamine). Dafür gibt es verschiedene Gründe: erstens kann man mit Weissmehl andere Gebäcke herstellen als mit Vollkornmehl (andere Backeigenschaften), zweitens hält sich Weissmehl viel länger: Vollkornmehl wird wegen des fettreichen Keimlings schneller ranzig.
    Übrigens: obwohl Vollkornbrot (mit einigem Recht) den besseren Ruf hat steigt der Konsum von Weizenbrot in Deutschland deutlich stärker. Grund: unsere Ernährungsgewohnheiten werden internationaler/amerikanischer.
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Kommt drauf an was genau gemeint ist: wenn mit Steinmühle eine Mühle gemeint ist, die Mühlsteine verwendet: mit Mühlsteinen wurde in Mitteleuropa seit der Römerzeit Getreide gemahlen. Zwei dicke Mühlsteine übereinander, einer dreht sich z.B. Durch Wasserkraft oder Zugtiere, dazwischen wird Getreide vermahlen. Die Walzenmühle ist ein mechanisches Mühlwerk, das statt Mühlsteinen stählerne Walzen verwendet. Diese Technik wurde bereits im 19' Jahrhundert entwickelt und ist noch heute die Standard- Vermahlungsmethode für Getreide.

Schau zu beidem bei Wikipedia nach, unter "Mühlstein" und "Walzenmühle" bzw. Mahlstuhl. Viel Erfolg!

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Das Getreide vernichtet wird um den Preis stabil zu halten stimmt so sicher nicht. Allerdings stimmt, das in Deutschland, den USA und anderen Industrieländern Getreide zu Ethanol verarbeitet wird, und zwar im großen Stil. Ethanol ist ein Industriealkohol, der dem Treibstoff zugesetzt wird. Das heißt zunächst nur, das aus Gertreide nicht nur Lebensmittel (Mehl) oder Futtermittel zur Tierernährung entstehen, sondern eben auch Treibstoff. D.h. Wo vorher zwei Kühe aus einem Trog fraßen fressen jetzt drei. Wer was frisst hängt von der Getreidequalität ab - und natürlich vom Preis. Das beste Getreide geht meist in die Lebensmittelherstellung, das Getreide niedrigerer Qualität in die Tierfütterung. Und Was Kriegen die Ethanolanlagen? Manche haben Anbauverträge mit Landwirten und nehmen zum Festpreis garantiert Getreide ab, andere laufen erst unter einem bestimmten Getreidepreis überhaupt profitabel. Wichtig zu wissen: alle Ethanolanlagen in Deutschland sind beim Aufbau hoch subventioniert worden und Kriegen meist heute noch Staatshilfen. Nicht weil es ökologisch Sinn machen würde sondern weil das von der Politik ( also einer Mehrheit von uns) so gewollt ist. Die USA sind beim Ausbau der Ethanolproduktion besonders extrem und verwenden inzwischen große Teile ihrer Maisernte dazu. Das hat in der Tat schon zu merklichen Preissteigerungen in der 3. Welt geführt. Abschließend: wenn Getreide zu schlecht oder zu belastet ist um als Lebensmittel, Futtermittel oder Ethanol durchzugehen kann man es meist immer noch in die Biogasanlage stecken. Also: es ist nicht nötig irgendwas wegzuschmeißen, ein Abnehmer findet sich (fast) immer.

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  1. Es heißt Weizenkleie, nicht Weizenkleier.

  2. Unter guten Lagerbedingungen kann man Kleie jahrelang aufheben. Denn es ist nur wenig an Kleie dran das schlecht werden kann, höchstens geringe Fettanteile die irgendwann ranzig werden. Andererseits kann das schon reichen um Geschmack / Aroma zu verderben. Im geschlossenen Glas über längere Zeit? Wer´s wirklich wissen will, hier ein einfacher Test: einen Esslöffel Kleie in eine Tasse geben und heißes Wasser drauf. Wenns möfft schütt´s weg, sonst gehts. Frische Kleie ist besser.

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Da kann ich als Ex-Müller nur einem der Beiträge beipflichten: mehrere Jahre Haltbarkeit stimmt. Faustregel: bei guter Lagerung (trocken, dunkel, gut belüftet) sind sieben Jahre ohne wesentlichen Qualitätsverlust realistisch. Auch danach geht die Qualität nur langsam zurück, aber die Gefahr dass es nicht mehr backt steigt. Millionen Jahre ohne Qualitätsverlust ist höherer Blödsinn. Die Körner sind vielleicht nach Jahrtausenden noch als Weizenkörner zu erkennen, aber natürlich nicht mehr backfähig. Bio hat den besseren Ruf, aber wenn es um Getreide geht dass zum Selbstvermahlen angeboten wird dürfte es zwischen Bio und konventionell kaum Unterschiede geben.

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  1. Gesund sind beide, wer keine Glutenunverträglichkeit hat kann beide essen.

  2. Maismehl backt nicht, weil es kein Gluten und damit kein Klebereiweiß enthält. Ein Kuchen daraus wird Matsche. Man muss die Bindefähigkeit des Getreidemehls (Weizen, Roggen etc.) erst irgendwie ersetzen. Für "jegliche Art von Kuchen" also Type 405 nehmen.

Alternativ geht auch Weizen-Vollkornmehl. Das ist "gesünder", weil es mehr Ballaststoffe und mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält. Schmeckt aber nicht jedem und ist (finde ich) besser für Herzaftes geeignet.

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Zunächst mal die Frage was gemeint ist: eine ziemlich ungefährliche große Flamme kann man an einem Lagerfeuer machen: einfach eine Handvoll Mehl gut verteilt auf das Feuer rieseln lassen. Nach ein bisschen experimentieren kriegt man damit eine bis zu mannshohe Flamme hin. Aber nichts leicht Brennbares tragen dabei!. Eine echte Mehlstaubexplosion ist extrem gefährlich. Sie kam früher auch bei Wind- oder Wassermühlen vor: der Mehlstaub kann sich an einem Funken entzünden - aus einer Kerzenflamme oder durch statische Entladung. Wenn die richtige Mischung aus Mehl und Luft entsteht kommt es zu einer Kettenreaktion mit einer Stichflamme und einer Druckwelle. Das ist in geschlossenen Räumen natürlich gefährlich, im Freien nicht so. Aber auch in modernen Mühlen oder Getreidelagern kommen solche Explosionen vor - selten, aber es passiert. So gab es Anfang der 80er Jahre in einer großen Mühle eine Explosion mit mehreren Toten. Die Druckwelle hat angeblich einen 100 Tonnen schweren Betondeckel von einem Silo abgesprengt und wie ein Riesenufo in die Landschaft befördert. Deshalb ist die Verhinderung von Mehlstaubexplosionen heute Sicherheitsthema Nr. 1 in modernen Mühlen.

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Hallo Anna,

Ich glaube nicht das man Mehl "anwenden" kann. Ich finde, das ist sprachlich nicht sauber. Anwenden kann man z.B. eine Medizin. Verwenden passt bei Mehl viel besser, weil man es z.B. zum Backen oder Kochen "ver"-arbeitet. Wenn es im Text "Anwendung und Verwendung" heißt würde ich die "Anwendung" weglassen und nur auf die Verwendung achten.

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Yo. Je höher der Mineralstoffgehalt desto mehr Aufwand muss man beim Backen treiben. Weizenmehl: Type 405 ist das klassische Haushalts bzw. Kuchenmehl, das bäckt am besten. Type 550 benutzen die Bäcker, alle höheren Typenzahlen sind z.B. für Misch- oder Mehrkornbrote geeignet und werden selten verwendet. Roggenmehl hat andere Typenzahlen, auch hier gilt aber: je niedriger die Zahl, desto leichter für den Heimbäcker zu zähmen.

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Hallo Netti26,

Antwort: ich weiss nicht.

Aaaber ich weiss wen der es weiss:

entweder beim Max-Rubner-Institut in Detmold anfragen (Schützenberg 12; 32756 Detmold, 05231 7410),

oder z.B. bei der Ireks in Kulmbach (Backmittelhersteller) IREKS GmbH Lichtenfelser Str. 20 95326 Kulmbach DEUTSCHLAND Telefon: +49 9221 706-0 Fax: +49 9221 706-306 E-Mail: info@ireks.de

Die Frage ist für eine Allerweltsfrageseite wie diese zu speziell, fürchte ich.

Viel Erfolg

Muellerzwo

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Welches das erste Getreide war lässt sich heute kaum noch ermitteln. Einkorn ist tatsächlich ein guter möglicher Kandidat (sozusagen der Weizen vor dem Weizen), letztlich sind aber alle Getreidearten Abkömmlinge von Steppengräsern. Gerste und Hafer sind als Arten ebenfalls sehr alt. Interessant ist der Fund des ältesten Getreideproduktes vor einigen Jahren in China: es handelte sich um eine Gerstennudel :-) , aber kein Scherz, die über 4000 Jahre alt war.

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Also mal was ausführlicher: wenn ein Landwirt Getreide anbaut muss er nach der Ernte entscheiden, als was er sein Getreide (insbesondere Weizen und Roggen) verkauft. Das hängt vor allem von der Qualität ab: war es ein gutes Jahr kann er das Getreide an die Mühlen verkaufen, dann bekommt er den Preis für Brotweizen/Brotroggen. War es ein schlechtes Jahr (zu trocken oder verregnet) genügt das Getreide (oder Teile davon) nicht den Anforderungen für Lebensmittel. Meißt kann es dann aber noch verfüttert werden. Dann spricht man von Futtergetreide, das ist aber fast immer billiger als Brotgetreide. Es gibt aber auch Getreidesorten, die eigentlich nur als Futtergetreide angebaut werden. Das sind vor allem Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen die hohen Ertrag bringt) und Mais, der in Deutschland weitgehend verfüttert wird (wobei die Frage ist ob Mais zum Getreide zählt). Neben Brotgetreide und Futtergetreide gibt es als dritte Verwendungsmöglichkeit noch die "technische Verwertung" als Energiegetreide: entweder, wenn das Getreide sogar zum Verfüttern zu schlecht ist (oder krank), oder wenn der Bauer es gleich als Energiegetreide anbaut. Dann kommt es in die Biogasanlage oder ins Ethanolwerk. Meißtens gibt es für Energiegetreide noch weniger Geld als für Futtergetreide.

Letztlich ist die Verwendung von Getreide als Lebensmittel, Futter oder Energiequelle eine Frage des Preises.

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Hallo Leute,

da kamen ja schon viele Antworten, einige gare, andere halbgar. Hier nochmal mein Senf :-):

  1. Mutterkorn wächst ganz überwiegend auf Roggenpflanzen, Weizen scheint dafür kaum anfällig zu sein.

  2. Die beste Chance sich ein Mutterkorn einzufangen hat man, wenn man selbst rumfuhrwerkt und keine Ahnung hat, d.h. selbst anbaut, erntet und vermahlt. Wie schon erwähnt sortieren moderne Anlagen in den Getreidemühlen das Mutterkorn zuverlässig aus, denn es ist sowohl größer als auch leichter und dunkler als ein Getreidekorn.

  3. In Roggenprodukten ist manchmal eine minimale "Grundstrahlung" an Ergotalkaloiden (Das sind die Giftstoffe des Mutterkorns). Das hat damit zu tun das der Mutterkornpilz brüchig und sehr fetthaltig ist, d.h. minimale Spuren verteilen sich im Getreide sobald es geerntet ist. Das ist aber so wenig das davon niemand, wirklich keiner eine Vergiftung kriegen kann, der Körper wird spielend damit fertig. Meistens fehlt diese Belastung auch ganz, denn die modernen Roggensorten werden extra auf Mutterkornabwehr getrimmt.

  4. Das Mutterkorn nur in Biogetreide vorkommt ist höherer Blödsinn. Wenn ein Getreideprodukt aus der Mühle kommt ist es in der Biomühle im Zweifel sogar besser überwacht. Wenn man es natürlich mit einem Nicht-Profimüller zu tun hat der meint Reinigungstechnik wäre wie alle Technik böse...

  5. Zur Giftigkeit: man muss schon schwer belasteten Roggen in Mengen essen um Halluzinationen zu bekommen oder dem "Antoniusfeuer" ausgesetzt zu sein. Das ist seit dem frühen 20. Jahrhundert nicht mehr vorgekommen, und das war ein Fall bewusster Vergiftung.

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Vorsicht bei Ausputz. Ausputz sind die Bestandteile, die bei der Sortierung des "Grundgetreides/der Grundölsaat" rausfallen. Da können neben einfachem "Fremdgetreide" (z.B. Weizen/Roggenkörner) auch Brandbutten, Kleie, aber auch Staub, Fremdkörper (Glassplitter) bis hin zu giftigen Unkrautkönern drinsein. Kommt auf den Einzelfall an, mal den Händler fragen für welche Schäden bei den Hühnern er geradesteht ;-)
Ob Raps an Hühner verfüttert werden kann (als Einzelkörner)? Ziemliche Fachfrage, am Besten mal Fachleute fragen (z.B. Futtermittelverband, Züchterverband), auf Aussagen in diesem Forum würde ich mich nicht zu stark verlassen (auf diese hier auch nicht :-))

Gruß, Muellerzwo

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Hallo Vernicia,

das hört sich tatsächlich nach Bäcker-Berufskrankheit an. "Mehlallergie" trifft es ganz gut, obwohl es nicht ganz richtig ist. Bei Allergien wehrt sich der ganze Körper heftigst (bis hin zu Schockzuständen), hier könnte es dagegen das sog. Bäckerasthma mit allerlei Nebenwirkungen sein. Der Hautarzt wird Dir dazu einiges sagen können (oder hat er schon?), ansonsten haben die Berufsgenossenschaften (Bei Dir die BGN) dazu gutes Material. Abschließender Tip: der Verband Deutscher Mühlen hat Broschüren zum Thema Mehlstaub und Arbeitsplatzverträglichkeit auf Lager, einfach mal anfragen (www.muehlen.org)

Gute Besserung, Muellerzwo

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Weizen Roggen und Gerste wachsen dieses Jahr im Schnitt niedriger weil der Wetterverlauf in vielen Gegenden Deutschlands nicht optimal war. Vor allem zu wenig Regen war das Problem. Davon abgesehen stimmt es, das viele Getreidearten weniger hoch gezüchtet werden, weil die Halme so standfester werden. Das kann man auch mit chemischen Mitteln (sog. Halmverkürzern) erreichen.

Ein Wort noch zu den vielen Legenden "vom Hörensagen":

  • An genverändertem Getreide (Weizen, Roggen, Gerste) wird zwar geforscht, es wird aber weder angebaut noch gehandelt - weltweit. Bis z.B. marktfähiger GV-Weizen entwickelt wird werden noch einige Jahre ins Land gehen.
  • Die Werte für Pflanzenschutzmittel, die bei konventionellem Getreide eingesetzt werden, sind seit Jahrzehnten extrem niedrig. Da gibt es definitiv nicht den Hauch einer Gefahr. Wer noch weniger als nix an Pflanzenschutzmitteln haben will muss Bio kaufen - und bezahlen.
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