Ich kann Dich äußerst gut verstehen und komme auch immer sehr an meine Grenzen, wenn ich LK-Klausuren schreiben muss!!!
Natürlich kann hier niemand wissen, was genau Dich beeinträchtigt, aber es ist natürlich sehr naheliegend, dass Du nach 90 min nicht mehr so leistungs- und konzentrationsfähig bist wie zu Beginn und dir das Probleme bereitet.
Isst uns trinkst Du vor und während der Klausur ausreichend und planst kurze (!!!) Pausen zum Durchatmen ein? Und wie wäre es, wenn Du Deinen Konzeptplan soweit vorbereitest, dass Du in der Schreibphase nichts vergessen kannst? Du könntest Deine ersten Gedanken soweit stichpunktartig ausformulieren, dass Du sie während des Schreibens problemlos abarbeiten kannst- das sorgt auf jeden Fall für Struktur und hat den Vorteil, dass immer nur ein Aspekt im Vordergrund steht.
Ich weiß ja nicht, wie euer Analyseaufbau aussieht- mir ist es in Deutschklausuren immer sehr hilfreich, dass wir eine Deutungshypothese mit der Intention des Autors aufstellen müssen, bevor wir mit dem Hauptteil beginnen. Sie ist dann meine Grundlage, für alles, was ich analysieren möchte.
Ich finde, dass man in Deutsch schnell dazu neigt, sich nicht auf das Wesentliche zu konzentrieren- man könnte theoretisch fast jeden Satz auseinandernehmen und mit dem Gesamtkontext in Verbindung bringen. Aber meine Erfahrung ist, dass das die Lehrer in diesem Ausmaß gar nicht erwarten, sondern vielmehr die intensive und tiefgründige Auseinandersetzung mit auserwählten Textpassagen fordern. Wenn man sich diese erst einmal herausgearbeitet hat und Stück für Stück inhaltlich sowie stilistisch betrachtet, kommt mir das beim Schreiben gar nicht mehr so durcheinander und viel vor, wie es nach dem ersten Lesen der Fall war.
Viele Grüße- und ganz viel Erfolg weiterhin :-)