Hi! :)

Mein Profilname ist zwar Max, aber ich bin eine Frau. Kurze Antwort: Die Zeit wird dir sagen, was du für eine Orientierung hast und du bist die einzige Person, die deine Gefühle fühlt, insofern bist du auch die einzige Person, die sagen kann, welches Label zu dir passt.

Die lange Antwort ist meine persönliche Erfahrung. Deine wird anders sein, alle Personen, die eine Findungsphase hinter sich haben oder noch drin sind, haben eine andere Erfahrung gemacht. Manche wissen über ihre Sexualität schon als Kind, andere merken als Erwachsene erst, für welches Geschlecht oder welche Geschlechter sie sich interessieren oder eben nicht interessieren. Auf jeden Fall ist jede dieser Erfahrungen legitim, keine "besser" als die andere und vor allem ist jede Erfahrung und die Verwirrung mit der Frage, welche Orientierung man hat, normal.

Ich hab meine Orientierung mit 15 hinterfragt. Mir ist schon davor aufgefallen, dass ich mich für Jungs nicht so stark interessiere wie die meisten Mädels aus meiner Klasse. Ich fand Jungs nicht "heiß" oder "süß", sondern cool. Für mich waren das Kumpels, die ähnliche Interessen hatten wie ich: Videospiele, Fußball, Actionfilme etc. Meine Freunde jedenfalls. Aber ich dachte mir, dass mein Körper vielleicht einfach noch etwas braucht, um romantisches Interesse an Jungs zu entwickeln. Mit 15 hab ich dann eines Tages darüber nachgedacht, weshalb es bei mir so lange dauert, dieses Interesse zu entwickeln. Denn gefühlt waren alle anderen Mädels aus meiner Klasse schon mal in einer Beziehung, außer mir. Und dann ist mir die Frage aufgekommen: "Was ist, wenn ich dieses Interesse an Jungs niemals haben werde und sich da gar nichts mehr entwickeln wird?" Das war damals ein ziemlich gruseliger Gedanke, denn ich wusste nichts über andere Orientierungen. Ich war fest davon überzeugt, hetero zu sein, aber auf einmal war die einzige Voraussetzung dafür - als Mädel an Jungs Interesse zu haben - potenziell unwahr.

Ich hab mich tatsächlich so gefühlt, als würde eine Welt zusammenbrechen, denn ich hatte doch eigentlich den Plan, mal einen Mann zu heiraten, vielleicht Kinder mit diesem zu bekommen und meine Eltern glücklich zu machen. So, wie es mir auch immer von meinem Umfeld beigebracht wurde. Ob in Filmen, Sexualkunde, von Freunden oder anderen: Ich hab an Jungs Interesse zu haben. Ich kannte keine andere Option. Dennoch hab ich direkt gedacht, ich sei lesbisch, ohne diesen Begriff überhaupt richtig definieren zu können. Also bin ich weinend zu meiner Mutter gegangen und hab ihr gesagt, dass ich glaube, lesbisch zu sein. Das hat sie nicht gejuckt (im positiven Sinne), allerdings konnte sie mir auch schlecht weiterhelfen, da sie ebenso wie ich, wenig über das Label wusste.

Das Problem war nun aber, dass ich davon ausgegangen bin, dass wenn ich nur sage, dass ich lesbisch bin, mein Körper sich dem direkt anpasst und mir das in Form von Gefühlen für Mädels zeigt. Das funktionierte natürlich nicht und als ich gemerkt hab, dass ich jetzt weder für Mädels noch für Jungs Gefühle empfinde, war ich dezent überfordert. Jetzt hatte ich gar keinen Anhaltspunkt mehr für irgendein Label und schwamm irgendwo zwischen allen Labels rum und konnte mich in keinem wiederfinden.

Meine Hilfe: YouTube :D Ich hab ganz YouTube zum Thema Coming Out leergeguckt. Alles. Und was ich zuerst nicht gecheckt hab, ist, dass die Videos mir eigentlich vermitteln "wollten", dass jede Person eine andere Erfahrung macht und unterschiedlich lang braucht, um ihre Orientierung zu finden. Ich hab die Outing-Videos geguckt und mir gedacht "Die Gefühle die sie beschreibt, muss ich auch haben um lesbisch zu sein" Kleines Timeout, denn auch wenn ich das jetzt rekapituliere, klingt es eigentlich zu offensichtlich ineffektiv und falsch, was ich mir damals gedacht hab, aber zu meiner Verteidigung hatte ich einfach keine Ahnung. Mir hat nie jemand gesagt, dass ich etwas anderes als hetero sein könnte und woher ich das wüsste. Ich dachte immer, dass Leute, die nicht hetero sind das einfach wissen.

Also vergingen 1 1/2 Jahre, in denen ich Gefühle für Mädels sowie Jungs überinterpretiert hab, in der Hoffnung, mein Label zu finden. Das war nicht nur anstrengend und frustrierend, sondern zudem ineffektiv. Man kann sich Gefühle nicht erzwingen. Ich konnte meine Gefühle erst richtig verstehen, als ich damit aufgehört habe, mit Frust an die Sache zu gehen. Als ich das Thema auch mal hab ruhen lassen und mich von meinen Gefühlen hab "lenken lassen" anstatt zu versuchen, sie zu lenken und zu beeinflussen. Das war ein langer Prozess, aber nur dadurch habe ich verstanden, welche Gefühle Sympathie, Liebe, Attraktivität und Co. jeweils sind, wie sie sich anfühlen können und wo sie sich ähnlich anfühlen und inwiefern sie sich ganz anders anfühlen. Dadurch hab ich dann auch erst in die Vergangenheit schauen können und konnte feststellen: "Hey, dieses und dieses Mädel mochte ich damals nicht einfach nur gerne, sondern da ich z. B. in ihrer Anwesenheit nervös wurde, ein warmes und glückliches Gefühl im Bauch und Herzen hatte, nur noch gestottert hab und sie generell unglaublich fand, fand ich sie einfach ziemlich attraktiv." Davor dachte ich, ich fände diese Mädels einfach sehr nett. Aber diese Gefühle in der Stärke hatte ich rückblickend und hab ich immer noch nur für Frauen. Somit konnte ich zwei Jahre, nachdem ich meine Orientierung zuerst hinterfragt hab, sagen, dass ich tatsächlich lesbisch bin und das Label, welches ich mir zu Beginn aufgesetzt hab ohne es zu verstehen nun klar ist und Sinn ergibt.

Fazit: Lass dir Zeit. Guck, wenn du möchtest, Outing-Videos um zu erfahren, wie andere bemerkt haben, welches Label sie sind und was ihnen bei der Suche geholfen hat. Wenn du eine Person kennst, mit der du über dieses Thema reden kannst und bei der du das Gefühl hast, dass deine Gefühle gut aufgehoben sind, sprich sie an. Es kann hilfreich sein, die eigenen Gefühle und Gedanken mit jemandem zu teilen. So oder so wünsch ich dir alles Gute und viel Geduld auf deiner Suche nach dem passenden Label! ;)

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Die Antworten zu deiner Fragen machen mich glücklich (also die meisten)! :D Ich würde mit dem antworten, was ich selbst als Antwort immer am besten fand: "Na und?"

"Na und?" heißt, dass es einem ziemlich egal ist und alles was ich möchte, ist, dass es für meinen Gegenüber keinen Unterschied macht, deshalb finde ich diese Reaktion am besten.

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Ich dachte auch, ich wäre die einzige Person in der Hinsicht, aber nach Schulende haben sich dann einige geoutet. Die Schule ist halt nicht immer der toleranteste Ort und deshalb haben sich viele erst nach dem Abschluss sicher genug gefühlt um sich zu outen.

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Eine Webserie, die du komplett auf Youtube findest, ist "Carmilla". Es geht hauptsächlich um Übernatürliches und die Beziehung zwischen zwei Frauen. Ich würde persönlich sagen, dass diese Serie eher an ein jüngeres Publikum gerichtet ist. Was ich an ihr sehr gut fand, ist, dass die Darstellung der Sexualitäten sehr positiv ist. Es gibt Konflikte und Probleme, welche in der Serie thematisiert werden, aber diese haben nie etwas mit der Orientierung der Charaktere zu tun. Das fand ich nach einigen Filmen und Serien, welche die Nicht-Heterosexualität eines Charakters als problematisch dargestellt haben, sehr erfrischend :)

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Naja...

"Naja" klingt super negativ, allerdings meine ich das so, dass es von den einzelnen Personen abhängt. Ich hab eine Menge an coolen Leuten kennenlernen können, allerdings auch ein paar, die gar nicht gingen, da sie z. B. frauenfeindlich, anderen Labels gegenüber intolerant oder Ähnliches waren. Aber ich finde das nicht überraschend, denn stell dir mal vor, es gäbe eine Community nur für Heterosexuelle - da würde ein Haufen an unterschiedlichen Personen mit ebenso unterschiedlichen Meinungen aufeinandertreffen. Es gibt ja kein "Regelwerk" dafür, wie man Teil der Community zu sein hat. Was alle in der Community verbindet, sind lediglich gewisse Labels oder eben keine Labels, aber was die politische Besinnung, die eigene Definition von Respekt, selbst die Definition von ihrem eigenen Label und noch viele weitere Aspekte angeht, da wird dir jede Person generell, sowie in dieser Community speziell was anderes sagen. Insofern ist mir persönlich der Charakter einer Person deutlich wichtiger, als der Fakt, dass sie LGBT+ ist.

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Wie du deine Sexualität definierst, oder ob du sie überhaupt definierst, ist deine Sache. Falls du allerdings nach einer Bezeichnung suchst, würde ich jetzt eher an Bisexualität denken. Bisexuell zu sein, kann auch bedeuten, dass man mehr auf Frauen steht, aber auch auf Männer (/einen Mann). Aber wie gesagt, es zwingt dich niemand dazu, dir ein Label aufzusetzen.

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Moin,

ich merke, du bist eher etwas verwirrt über die ganzen Begriffe, oder? :D

Ohne Haarspalterei zu betreiben, haben z. B. intersexuell, heterosexuell und poly tatsächlich nichts miteinander zu tun. Intersexualität hat nichts mit der Sexualität sondern dem Geschlecht zu tun, das Internet beschreibt dies als eine genetisch und/oder anatomisch und hormonell bedingte, nicht eindeutige Zuweisbarkeit einer Person zum weiblichen oder männlichen Geschlecht (was wiederum nichts mit Transsexualität zu tun hat :D). Poly hat auch nichts mit Sexualität zu tun, sondern damit, dass eine Person in einer Beziehung mit zwei oder mehr Personen ist. Also nicht seperat, sondern, dass z. B. 3 Personen ein "Paar" bilden. Ich kann verstehen, dass die ganzen Begriffe verwirrend sind, vorallem, da es viele unterschiedliche gibt, aber die allgemeine Frage hab ich nicht verstanden. Queer ist übrigens ein Oberbegriff, der nicht genau definiert ist. 

"Lesben und Bisexuelle [stehen auf] Frauen und Männer" ?? Nee, dann würde es ja tatsächlich keinen Sinn ergeben, dass man das unterschiedlich nennt haha Lesbisch sein heißt, dass man als Frau auf Frauen steht. 

Aber heterosexuelle Männer mit lesbischen Frauen gleichzusetzen ist für mich ein bisschen wie Äpfel mit Birnen vergleichen. Das hieße ja, dass wenn ein Mann und eine Frau die selbe Frau attraktiv finden, ihre Sexualität die selbe ist. Natürlich stehen beide auf die Frau, aber man unterscheidet, da die Frau nicht umbedingt auf den Mann und/oder die Frau steht. 

Ok, sorry, wenn's gegen Ende etwas verwirrend wurde, aber ich war zugegebenermaßen auch etwas verwirrt von deiner Frage :D Also ich kann dir ansonsten wie gesagt zustimmen, dass die Begriffe verwirrend sind, aber bedenke bitte, dass sie im Alltag meist eher Personen dienen, die nicht heterosexuell sind. So kann ein Schwuler einen anderen Mann z. B. fragen, ob dieser auch schwul ist. Außerdem macht es für manche Menschen (meist durch Vorurteile oder Erfahrung) einen großen Unterschied, ob jemand homo- oder bisexuell ist.

Stell einfach irgendeine Frage, falls du etwas konkreter eine Antwort benötigst, dann versuch ich etwas klarer zu antworten!

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Moin, über Cafés weiß ich nicht Bescheid, aber ansonsten gibt es Zentren zum treffen mit anderen queeren Jugendlichen. Ich würd das einfach mal googlen, denn die Angebote variieren von Ort zu Ort! ;) Viel Glück!

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The ride itself was very beautiful since you saw mountains and a lot of nature. It was so (/simply) calming.

Wäre meine Übersetzung. LG :)

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(Sorry, etwas spät!!) 

Du musst bedenken, wie auch schon gesagt wurde, dass die meisten Pranks nicht echt sind! Also, dass Schauspieler bezahlt wurden oder Freunde der YouTuber in diesen Videos vorkommen. Selbst große amerikanische Channel faken Pranks! (The Prank Reviewer ist ein guter Kanal, wenn du dich davon überzeugen lassen möchtest!)

Viele Leute, die z. B. auf den "Pranker" einprügeln, ihn beschimpfen, etc. sind nicht zensiert. Das wäre etwas unschlau von den Leuten, da zuzustimmen, dass sie gezeigt werden dürfen. Und das ist die Voraussetzung dafür, dass man ihr Gesicht sieht: ihre Einstimmung. 

Leider gibt es natürlich Leute, die sich dann denken: "Cool! Wenn der mit einem Messer am Abend durch die Stadt läuft und Leute erschreckt, darf ich das sicher auch!" Da gab's schon mehrere Verhaftungen, da Leute Pranks nachgemacht haben, weil sie nicht wussten, dass das Original gefaket war und sonst illegal wäre.

Und falls du eine Torte mit Absicht ins Gesicht geworfen bekommst, ist das Gesetz auf deiner Seite. Es gibt zum Glück kein Gesetz, welches es Prankern erlaubt, alles zu tun, was sie wollen. LG

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Dass ich das Thema behandelt habe, liegt schon etwas zurück, aber ich bin sehr überzeugt davon, dass es rechtlich nicht erlaubt ist, ein Bild von, bzw. in diesem Fall MIT jemandem (dir) hochzuladen ohne deine Erlaubnis. Auch wenn er es geschossen hat. Er müsste dein Gesicht zensieren, wenn er deine Einverständnis (noch) nicht hat.

Ich meine du könntest ihn anzeigen, aber wenn es jetzt kein intimes oder verletzendes Bild ist, ist der Schritt evtl. dann doch etwas übertrieben, aber ich kenne dein Bild ja nicht. Ein etwas kleinerer Schritt ist, ihn auf das Gestz aufmerksam zu machen (Ich kenne Seite und Paragraphen nicht, aber eine Geldstrafe ist immer abschreckend).

 Wie gesagt: Du musst bei meinen Tipps halt gucken, wie schlimm das Bild ist.

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Es gibt auch eine kleine Szene mit Ellen Page in "The East". Allerdings weiß ich gar nicht, wovon der Film überhaupt handelt xD hahaha. Ich würde sie in Verbindung mit dem Film einfach mal googlen oder auf Youtube gucken. Denn dafür den ganzen Film zu kaufen, lohnt sich evtl. nicht.

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