Hallo soupenjoyer,

Erstmal eine sehr gute Frage. Gerade wenn es um Zeitverhältnisse geht, kann dies sehr schnell zu Fehlern führen. Und ja, wir wissen alle, wie schnell man auf eine 6 in einer Übersetzung landen kann.

Schauen wir uns also die Zeitverhältnisse in verschiedenen satzwertigen Konstruktionen an.

A) AcI (Accusativus cum Infinitivo)

Hier kannst du das Zeitverhältnis am Prädikatsinfinitiv erkennen. Mit Prädikatsinfinitiv ist die Grundform im AcI gemeint.
Ich gebe dir drei Beispielsätze, die in ihrer Bedeutung her ähnlich sind, nur jeweils andere Zeitverhältnisse besitzen.

(1) Dominus improbus servum cum serva laboravisse vidit. (2) Dominus improbus servum cum serva laborare videt.
(3) Dominus improbus servum cum serva laboraturum (esse) videt.

Um das Zeitverhältnis zu bestimmen, betrachtest du den Infinitiv. Bei AcI‘s gilt: Infinitiv Perfekt = vorzeitig zum Hauptsatz

Infinitiv Präsens = Gleichzeitigkeit

PFA im Akk. + esse = Nachzeitigkeit

Die zu übersetzende Zeitform legst du im Hauptsatz fest. Im Satz 1 hast du im Hauptsatz das Prädikat vidit. vidit: 3. Sg. Ind. Pf. Akt. Der Infinitiv des AcI‘s laboravisse ist ein Infinitiv Perfekt. Da wir eine Vorzeitigkeit zum Hauptsatz haben gilt also, dass wir laboravisse mit dem Plusquamperfekt übersetzen.

Also: Der bösartige Herr sah, dass der Sklave mit der Sklavin gearbeitet hatte.
Du kannst gerne natürlich die anderen Sätze auch auf Zeitverhältnisse untersuchen.

Participium Coniunctum (Pc) & Ablativus Absolutus (Abl. Abs.)

Bei diesen Konstruktionen ist es notwendig die Partizipien sich anzuschauen.
Das PPP gibt die Vorzeitigkeit an, das PPA gibt die Gleichzeitigkeit an und das PFA die Nachzeitigkeit.
(1) Servus a domino vocatus venire debet.
(2) Dominus servum vocans opem eget.
(3) Dominus rem gravem sublaturus in ope servi sperat.

In Satz 1 hast du ein PPP und das Prädikat (Achtung: Infinitive sind nie Prädikate | venire ist also kein Prädikat) debet steht im Präsens. Also müssen wir für das PPP eine Zeitstufe zurückgehen und begrüßen das Perfekt.
(1) Nachdem der Sklave vom Herrn gerufen worden ist, muss er kommen.

In Satz 2 sehen wir im Hauptsatz das Prädikat eget und das Partizip vocans. vocans ist ein PPA. eget steht im Präsens. Durch die Gleichzeitigkeit müssen beide Verbformen im Präsens übersetzt werden.

Satz 3 besitzt ein PFA. Doch hier Vorsicht: Das PFA wird wie bei einem ut-Satz final übersetzt. Dieser gibt also eine Absicht, eine Intention bzw. ein Ziel an, was angestrebt wird. Eine Absicht ist in der Hinsicht trotzdem nachzeitig.
Beispiel: Ich gebe dir das Messer, damit du das Gemüse schneiden kannst.
Das heißt ja auch: Bevor du das Gemüse schneiden kannst, gebe ich dir das Messer.
Ich muss schließlich erstmal der Person das Messer geben und dann mit diesem Messer kann sie erst das Gemüse schneiden. So verhält es sich im Prinzip bei den PFA-Konstruktionen, wobei du sie dann final also mit „damit“ oder „um zu“ übersetzt. Achtung: „um zu“ kannst du nur verwenden, wenn das PFA sich auf das Bezugswort bezieht, dass gleichzeitig auch Subjekt des Satzes ist.

Beim Ablativus Absolutus geht dies genauso, nur dass es keine Nachzeitigkeit gibt.

Temporalsätze:

Gerne werden die Wörter postquam und dum vergessen.
Mit der Bedeutung „Nachdem“ steht postquam zwingend im Indikativ Perfekt. Doch lass dich davon nicht beirren! Postquam drückt mit dieser Bedeutung eine Vorzeitigkeit aus. Das heißt, dass du wie immer auf das Prädikat im Hauptsatz schaust und bestimmst, welches Tempus vorliegt. Beim Präsens übersetzt du den Nebensatz mit „postquam“ mit dem Perfekt. Bei einem Perfekt übersetzt du den Nebensatz mit dem Plusquamperfekt und bei einem Futur I benutzt du für den Nebensatz das Perfekt (wenn du den Lehrer beeindrucken willst, kannst du auch das Futur II nutzen, da das Futur II eigentlich vorzeitig zum Futur I ist. Das Perfekt verwenden wir umgangssprachlich. Bsp: Wenn du das gelesen hast, verstehst du es.)

Das Wort Dum steht mit der Bedeutung „Während“ zwingend im Indikativ Präsens und gibt die Gleichzeitigkeit an. Auch hier solltest du dich nicht beirren lassen. Hier schaust du auf das Prädikat im Hauptsatz wieder und übersetzt in dem Fall den Nebensatz mit „dum“ mit dem selben Tempus wie im Hauptsatz. Präsens bleibt Präsens. Imperfekt bleibt Imperfekt. Perfekt bleibt Perfekt und Futur I bleibt Futur I.

Ich hoffe, dass ich dir so gut wie es geht helfen konnte! Alles Gute dir und viel Erfolg! LG

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Hier ist mein Stundenplan EF.1

Montag:

  1. Physik (GK | A206)
  2. Physik (GK | A206)
  3. Mathematik (GK | A209)
  4. Mathematik (GK | A209)
  5. Sozialwissenschaften (GK | N 215)
  6. Sozialwissenschaften (GK | N 215)
  7. Mittagspause (regulär) Griechisch AG (für mich)
  8. Deutsch (GK | A213)
  9. Deutsch (GK | A213)

Dienstag:

  1. Pädagogik (GK | A213)
  2. Pädagogik (GK | A213)
  3. Sport (GK | H1)
  4. Mathematik (GK | A209)
  5. Latein (GK | A213)
  6. Latein (GK | A213)
  7. Mittagspause
  8. Erdkunde (GK | ME23)
  9. Erdkunde (GK | ME23)

Mittwoch:

  1. Musik (GK | M202)
  2. Musik (GK | M202)
  3. Englisch (GK | N215)
  4. Englisch (GK | N215)
  5. Deutsch (GK | A213)
  6. Sozialwissenschaften (GK | N215)
  7. Mittagspause (regulär) Unterricht Mathematik Lerninsel (für mich)
  8. Philosophie (GK | AE11)
  9. Philosophie (GK | AE11)

Donnerstag:

  1. Biologie (GK | A109)
  2. Biologie (GK | A109)
  3. Erdkunde (regulär) Mathematik Q2 (GK | A212) (für mich)
  4. Latein (regulär) Mathematik Q2 (GK | A212) (für mich)
  5. Musik (GK | M202)
  6. Pädagogik (GK | A213)
  7. Schluss (regulär) Unterricht Latein Lerninsel (für mich)

Freitag:

  1. Biologie (regulär) Mathematik Q2 (GK | A213)
  2. Englisch (GK | N215)
  3. Sport (GK | H2)
  4. Sport (GK | H2)
  5. Philosophie (GK | AE11)
  6. Physik (GK | A206)
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Innermathematische Aufgaben beschreiben Probleme, die sich nur auf die mathematische Herangehensweise beziehen. Bsp: Ich stelle eine Aufgabe, die ich einmal innermathematisch und einmal kontextgebunden darstelle:

Innermathematisch: Gegeben sei die Funktion f(x) = x^3 - x

a) Bestimmen Sie die Nullstellen der Funktion f.
b) Ermitteln Sie die Extremstellen der Funktion f.

kontextgebunden: Der gesamte Geldbetrag eines Unternehmens wird mit der Funktion f mit f(x) = x^3 - x dargestellt, wobei 1 Längeneinheit auf der y-Achse 1000 Euro entspricht und 1 Längeneinheit auf der x-Achse 1 Monat entspricht.

a) Bestimmen Sie die Zeitpunkte, an welchen es kein Geld auf dem Konto des Unternehmen gibt.
b) Ermitteln Sie die Zeitpunkte, an welchen der Geldbetrag maximal oder minimal ist.

Beide Aufgaben verlangen dasselbe: Nullstellen und Extremstellen. Die erste Darstellung betrachtet allerdings keinen Sachzusammenhang und wird daher innermathematisch genannt.

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Sehr gut

Ich fand mein Zeugnis sehr gut, weil ich 11x eine 1 hatte. (Philosophie, Erdkunde, Geschichte, Deutsch, Sport, Mathe, Latein, Biologie, Physik, Chemie und Musik) und 4x eine 2 (Englisch, Politik, Informatik und Kunst) Zudem habe ich am Drehtürmodell im Fah Mathematik teilgenommen und habe so als 10. Klässler in Mathe GK Q1 teilgenommen mit sehr gut +.

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Meine Einschätzung: Mathe ist im soliden Bereich. Versuche vielleicht dich da noch in den 2er Bereich zu bringen (nicht falsch verstehen! Ist gut gemeint) Die Fächer Deutsch und Englisch zählen wie Mathe als Hauptfach. Eine 2 zu schaffen ist nicht schlecht und zeigt, dass du gut mitmachst und dich im Unterricht engagierst. Behalte das auf jeden Fall bei. Die anderen 2en in Musik, Sport, Biologie und Physik sind auch ziemlich gut besonders in Physik, weil in Physik doch sehr streng auf Einheiten geachtet wird und man so sehr viele Punkte verlieren kann und so Noten (meine Meinung: Jeder Lehrer bewertet anders). Die ganzen 1en in allen Gesellschaftswissenschaften, Philosophie und Chemie sind bemerkenswert. Das zeigt auf jeden Fall, dass du dort sehr gute Ideen und Lösungen sowie Beurteilungen und Begründungen sowohl sprachlich als auch inhaltlich super rüberbringen kannst. Darauf kannst du auf jeden Fall stolz sein. Insgesamt ist dieses Zeugnis durchweg gut bis sehr gut (mit Ausnahme von Mathe). Sei stolz auf dich und deine Leistungen. Mach weiter so und viel Erfolg in deinem weiterem Verlauf deiner Schullaufbahn!

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Also ich habe nun zuletzt das Zeugnis der Klasse 10 2. Halbjahr Gymnasium bekommen mit folgenden Fächern und Noten:

Kunst: gut

Politik/Wirtschaft: gut

Informatik: gut

Englisch: gut

Deutsch: sehr gut

Praktische Philosophie: sehr gut

Erdkunde: sehr gut

Geschichte: sehr gut

Mathematik: sehr gut

Physik: sehr gut

Chemie: sehr gut

Biologie: sehr gut

Musik: sehr gut

Sport: sehr gut

In der 10. Klasse wurde auch eine Bemerkung für die Erstellung einer Praktikumsmappe gemacht: mit sehr gutem Erfolg

Zudem habe ich in einem Drehtürmodell im Fach Mathematik teilgenommen. Damit habe ich im Mathekurs Q1 GK teilgenommen und folgende Leistung erzielt:

Somi Quartal 1: voll sehr gut (15) Klausur Quartal 1: sehr gut (14)

Somi Quartal 2: voll sehr gut (15) Klausur Quartal 2: sehr gut (14)

Gesamtnote: voll sehr gut (15) für Mathe Q1 GK

Der Schnitt beträgt etwa 1,23 ohne Mathe Q1 und Praktikumsmappe, da dies eigentlich nur Bemerkung waren trotzdem aber erwähnenswert sind.

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1-2

Mein letztes Zeugnis der 10. Klasse war sehr gut. Ich hatte in 4 Fächern eine 2: Politik, Informatik, Englisch und Kunst (Kunst ist aber 1. Halbjahr) Ansonsten hatte ich in Mathe, Deutsch, Latein, Physik, Biologie, Chemie, Erdkunde, Geschichte, Philosophie, Musik und Sport eine 1. Zudem habe ich auch im Unterricht der Q2 teilgenommen und mit einer 1+ bestanden.

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Ich bin in der 10. Klasse (2. Halbjahr) auf dem Gymnasium gewesen und mein Zeugnis war sehr gut

Kurze Info: Da ich in Mathe besonders begabt bin, darf ich im Jahrgang über mir mitmachen. Durch die Veränderung von G8 zu G9 mache ich allerdings in der Q2 mit. Der Stoff liegt also im Bereich der 12. Klasse, da die 10. Klasse mit G9 hinzukommt, um die Mittelstufe zu vereinfachen. (Mathe werde ich mit Mathe Q1 erwähnen)

Informatik: 2

Kunst (1. Halbjahr): 2

Politik/Wirtschaft: 2

Englisch: 2

Physik: 1

Chemie: 1

Biologie: 1

Praktische Philosophie: 1

Erdkunde: 1

Geschichte: 1

Musik: 1

Sport: 1

Deutsch: 1

Latein: 1

Mathe: 1

Mathe Q1:(15 / 1+)

Praktikumsmappe: 1 (wird mit angegeben)

Schnitt: 1,2

Alle Noten außer Mathe Q1 habe ich ohne Tendenz angegeben.

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Da du in der Oberstufe bist rechne ich die Noten in das Notensystem um. 1. Klausur: 4+ = 6 | 2. Klausur: 3 = 8

  1. Somi-Note: 2 = 11 | 2. Somi-Note: 2 oder 2+ = 11 oder 12

Quartal 1: (6 + 11) : 2 = 8,5 Quartal 2 (A): (8 + 11) : 2 = 9,5

Quartal 2 (B): (8 + 12) : 2 = 10

Gesamtnote (A): (8,5 + 9,5) : 2 = 9 = 3+

Gesamtnote (B): (8,5 + 10) : 2 = 9,25 = 3+

(A) : mit 2 gerechnet (B) : mit 2+ gerechnet

Solltest du eine 2+ bekommen, kannst du noch mit deinem Lehrer sprechen. Ja, rein rechnerisch ist dies eine 3+. Allerdings gibt es den pädagogischen Spielraum. Du könntest zum Beispiel dann argumentieren, dass du dich im 2. Quartal insgesamt etwas verbessert hast. Viel Erfolg dir!

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1

Chemie: 2

Kunst: 2

Informatik: 2

Englisch: 2

Deutsch: 1

Mathe: 1

(Mathe Q1: 1 ; Ich bin Drehtürmodell-Kandidat und mache daher in Mathe 12 mit (EF also 11 gibt es durch G8 G9 nicht) )

Latein: 1

Politik: 1

Geschichte: 1

Erdkunde: 1

Philosophie: 1

Physik: 1

Biologie: 1

Sport: 1

Insgesamt ein Schnitt von 1,28 etwa und damit eine glatte 1 im Schnitt.

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Hi also ich gehe momentan in die 10 Klasse. Zurzeit besuche ich ein Gymnasium. Da ich mein Zeugnis erst Freitag sehe, nenne ich die Noten des ersten Halbjahres und kommentiere am Freitag, welche Noten ich im 2 Halbjahr habe.
Vorweg: Ich habe im ersten Halbjahr der 10 ein Drehtürmodell angefangen. Dadurch bin ich auch zu Gast in Mathe Q1 (es gibt keine EF bzw. 11 Klasse, daher Q1 bzw. 12. Klasse vom Stoff her)

Zeugnisnoten:

Kunst: 2

Informatik: 2

Englisch: 2

Chemie: 2

Praktische Philosophie: 1

Erdkunde: 1

Politik/Wirtschaft: 1

Geschichte: 1

Deutsch: 1

Latein: 1

Mathe: 1

(Mathe Q1: 1)

Biologie: 1

Physik: 1

Sport: 1

Der Durchschnitt beträgt etwa 1,28 und damit bin ich Klassenbester gewesen.

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  1. Prädikativum
  2. Perfekt Passiv
  3. Partizip Perfekt Passiv

Salve Discipulus / Discipula

Ich versuche dir nun so einfach wie möglich diese Begriffe zu erklären und dir anhand dessen Beispiele zu geben.
1. Als erstes schauen wir uns das Prädikativum an.
Das Prädikativum ist ein Substantiv oder ein Adjektiv. Hierbei beschreibt dieses das Vollverb näher. Daher kann es als Adverbiale aufgefasst werden. Allerdings hat das Prädikativum ein KNG-kongruentes Bezugswort. Also es ist im Kasus, Numerus und Genus vollkommen gleich. Wenn das Prädikativum als Substantiv vorkommt, steht dies meistens für eine Amtsbezeichnung oder einem Alterszustand.

Hannibal puer apud milites esse voluit —> Puer ist mit Hannibal KNG-kongruent.

Puer (der Junge) ist ein Alterszustand und kann daher als Prädikativum aufgefasst werden. Daher lautet die Übersetzung

Hannibal wollte —> als Junge <— bei den Soldaten sein.

Wie du sehen kannst, wird das Prädikativum mit einem als und dann dem Substantiv übersetzt.

2.Partizip Perfekt Passiv

Das Partizip Perfekt Passiv wird auch PPP genannt. Dieses grammatische Phänomen ist ein Partizip. Im Lateinischen gibt es zwei weitere (PPA - Partizip Präsens Aktiv und PFA — Partizip Futur Aktiv) Erst einmal komme ich zu der Bildungsweise.
Regelmäßig: Das regelmäßige PPP wird mit dem Präsensstamm + t + Endungen der o/a-Deklination gebildet. vocare wird also zu vocatus (Maskulinum)/vocata (Femininum) oder vocatum (Neutrum) In der e-Konjugation wird meistens das e zu einem i. terrere wird zu territus (Maskulinum) territa (Femininum) territum (Neutrum) Verben der konsonantischen Konjugation bekommen meistens ein -s- angehängt. Aus defendere wird defensus; defensa; defensum.

Wie du bereits sehen konntest spiegelt die o-Deklination das Genus Maskulinum wieder, die a-Deklination das Genus Femininum und die o-Deklination Neutrum das Neutrum. Dadurch kann man das Bezugswort finden, indem man die KNG-Regel befolgt. Partizipien werden nach den jeweiligen Deklination auch dekliniert.

Wenn du die Deklinationen gelernt hast, wirst du wahrscheinlich die Partizipien deklinieren können.

Partizipien können nun mit mehreren Sachen in Verbindung treten. Zum einen können sie für die satzwertigen Konstruktionen verwendet werden. Zum anderen aber auch mit dem Passiv Perfekt, Passiv Plusquamperfekt und Passiv Futur 2, die im Aktiv mit dem Perfektstamm gebildet werden. Es gibt zwei satzwertige Konstruktionen, die mit den Partizipien gebildet werden. (Pc- Participium Coniunctum) und (Abl. Abs. - Ablativus Absolutus) Das Participium Coniunctum kann mit allen Deklinationen außer dem Ablativ vorkommen. Dabei klammert man das Bezugswort und das Partizip aus. Alles in der Klammer + das Bezugswort ist das Pc.

„Servus a domino vocatus venire debet“ besteht aus einem Pc und einem Hauptsatz. Das Pc klammere ich mal aus.

Servus [ a domino vocatus ] venire debet. —> Servus ist das Bezugswort und vocatus das PPP. Servus wird nur nicht eingeklammert aufgrund des zeitgleichen Bestandteiles zum Hauptsatz.

Übersetzen kann man solche Sätze auf verschiedene Weise. Darunter:

  1. wörtlich
  2. Relativsatz (Unterordnung)
  3. Sinngemäßer Nebensatz (Unterordnung)
  4. Zweiter Hauptsatz (Beiordnung)
  5. Substantivierung

Mit wörtlicher Übersetzung kannst du den Satz genau wie im Lateinischen übersetzen, da das PPP nichts anderes als das Partizip ll des Deutschen ist.

Daher: Der von dem Herrn gerufene Sklave muss kommen.
Oder: Der Sklave von dem Herrn gerufen muss kommen.
Die zweite wörtliche Variante gleicht dem lateinischen Satz. Achte auf die Satzglieder:

Servus [ a domino vocatus ] venire debet.

Der Sklave [ von dem Herrn gerufen ] muss kommen.

Der Relativsatz:

Der Relativsatz beschreibt das bezogene Substantiv genauer. Du kennst ein Relativsatz ja schon mit dem Relativpronomen qui, quae, quod. Das Partizip kann genauso übersetzt werden.

Servus a domino vocatus venire debet.

Der Sklave, welcher von dem Herrn gerufen worden ist, muss kommen.

Der sinngemäße Nebensatz besitzt 5 Varianten an Übersetzungsmöglichkeiten. In diesen wird lediglich die Subjunktion geändert, um eine andere Sinnrichtung (anderer Sinn) auszudrücken. Wir nehmen wieder unseren Satz:

Servus a domino vocatus venire debet.

Temporal: Nachdem der Sklave von dem Herrn gerufen worden ist, muss er kommen.

  • Hierbei kannst du sehen, dass die Subjunktion Nachdem in einem temporalen Nebensatz genommen wird, da hier die Zeit im Fokus steht. Beachte dabei das Partizip „Perfekt“ „Passiv“ für einen vorzeitigen und passiven Ausdruck benutzt wird. Heißt der Nebensatz liegt zeitlich in der Vergangenheit als der Hauptsatz. Also gilt: Hauptsatz: Präsens Nebensatz: Perfekt | Hauptsatz: Imperfekt / Perfekt Nebensatz: Plusquamperfekt | Hauptsatz: Futur l Nebensatz: Perfekt / Futur ll

Kausal: Weil der Sklave von dem Herrn gerufen worden ist, muss er kommen.

  • Diese Sinnrichtung gibt eine Begründung für den Hauptsatz an.

Konzessiv: Obwohl der Sklave von dem Herrn gerufen worden ist, muss er kommen.

  • Diese Sinnrichtung gibt eine Angabe an, die im Hauptsatz nicht erfüllt wird. Daher passt sie in dem Satz nicht.
  • Ein Signalwort für diese Sinnrichtung ist tamen mit der Bedeutung dennoch, trotzdem
  • Würde der Satz folgendermaßen lauten: „ Servus a domino vocatus tamen venire non debet.“ könnte man so übersetzen: „ Obwohl der Sklave von dem Herrn gerufen worden ist, muss er dennoch nicht kommen.

Konditional: Wenn der Sklave gerufen worden ist, muss er kommen.

  • Diese Sinnrichtung gibt einen möglichen Fall an.

Modal: Indem der Sklave gerufen worden ist, muss er kommen.

  • Diese Sinnrichtung gibt die Art und Weise an.

Hierbei gilt einfach, dass du eine passende Sinnrichtung für deinen Satz wählst. Probiere halt aus. (Ist ja eh nur immer eine Subjunktion)

Beiordnung

Die Beiordnung besteht aus zwei Hauptsätzen (auch Satzreihe genannt). Somit lautet die Übersetzung: Der Sklave ist vom Herrn gerufen worden und dann muss er kommen.

Substantivierung

Die Substantivierung beinhaltet das Partizip als Substantiv im Satz. Daher: Nach dem Rufen des Herrs muss der Sklave kommen.

Der Ablativus Absolutus

Diese satzwertige Konstruktion ist immer von dem Hauptsatz losgelöst. Die Übersetzung ist allerdings trotzdem die Gleiche. Anders ist jedoch, dass es keine wörtliche Übersetzung gibt und auch kein Relativsatz. Das liegt daran, dass diese beiden Übersetzungen das Bezugswort des Hauptsatzes näher beschreiben. Da der Abl. Abs. allerdings losgelöst ist, geht das nicht.

3 Perfekt Passiv

Das Perfekt Passiv ist eine Zeitform. Im Lateinischen wird das mit dem PPP und einer Form von esse gebildet. Dabei steht die Form von esse immer im Präsens. Sollte diese im Imperfekt vorkommen, haben wir das Passiv Plusquamperfekt und wenn esse im Futur l steht, haben wir das Passiv Futur ll. Der Satz Senator a Caesare vocatus est. heißt dann Der Senator ist von Cäsar gerufen worden.

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