Ich möchte gerne eine Frage im Bezug zu Corona loswerden.
In Ostafrika herrscht momentan die Heuschreckenplage, an der prognostiziert 20 bis 30 Millionen Menschen sterben werden. Medial erzeugt dies so gut wie keine Aufmerksamkeit.
Bei vielen Stammeskriegen sterben 100 oder auch 200 Tausend Leute gut jedes Jahr. In den lokalen Medien hört man diesbezüglich gar nichts.
Bis 2050 werden wir ca. 500 Millionen Klimaflüchtlinge haben, die vor dem Tod fliehen. Medial erlangt auch dies momentan wenig Aufmerksamkeit.
Von all diesen Ereignissen sind alle Altersklassen betroffen, auch die, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Nur: wir unternehmen dagegen so gut wie nichts: es werden keine Freiheiten eingeschränkt, es werden keine Fonds geschnürt.
Nun kam die Corona Krise und ja, es ist eine Krise, viele Menschen werden daran verunglücken und jedes Menschenleben zählt. Wenn wir nichts gegen Corona tun würden (oder so viel wie bei den vorherigen Beispielen auch), hätten wir vielleicht (ich weiß es nicht genau) 100.000 Leute mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich ein paar Jahren, die an Corona leider sterben würden. Klar sind 100.000 Tote 100.000 zu viel; das ist auch nicht meine Frage. Ich möchte nur wissen, warum Thematiken, die einen aus meiner Sicht einen höheren/dringlicheren Stellenwert haben einfach unter den Tisch gekehrt werden.
Natürlich tangiert dies auch die damit verbundenen Problematiken. Der Pflegenotstand und die Reputation des Pflegeberufes rücken in ein viel positiveres Licht. Ich frage mich: warum nicht gleich so. Menschen, die 16 Stunden am Tag arbeiten und ihre Gesundheit für das Leben anderer investieren gehören perse honoriert und nicht nur innerhalb einer Krise.
Ich denke die Frage ist objektiv und politisch angemessen gestellt und möchte dahingehend keine respektlosen oder frivolen Kommentare und auch keine „Scheinantworten“, wie etwa dass eine Pandemie nicht vorhersehbar ist.
PS: beim Fragen-Titel ist das Wort "vergleichsweise" hervorzuheben.