Fall a) Menge und Preise steigen
Anomales Verhalten des Nachfragers: Der englische Nationalökonom hat schon im 19. Jh. in Londoner Armenvierteln festgestellt, dass der Brotver-brauch mit steigendem Brotpreis angestiegen ist. Die Arbeiter konnten sich höherwertige Lebensmittel nicht mehr leisten und mussten deshalb mehr Brot konsumieren (Giffen-Fall) .
Snobs kaufen gerade Güter, die im Preis steigen, um sich von der Masse sozial abzuheben (Snob-Effekt).
Die gleiche Stoffqualität wird in verschiedenen Textilgeschäften zu unter-schiedlichen Preisen angeboten. oft werden dann die teureren Stoffe mehr gekauft, weil man eine bessere Qualität vermutet (Qualitätsvermutungs-effekt).
Fall b) Menge steigt, Preis sinkt
Normales Verhalten des Nachfragers: Bei steigendem Preis eines Konsum-gutes wird der Haushalt normalerweise weniger von diesem Gut kaufen und auf andere Güter ausweichen. In jedem Fall wird der Haushalt bei fallenden Preisen eines Konsumgutes die Nachfrage ausweiten, weil er sich nun eine größere Menge leisten kann.
Fall c) Menge sinkt, Preis steigt
Aufgrund einiger Nachrichten in der letzten Zeit gibt es in diesem Jahr eine schlechte Apfelernte. Das bedeutet: die angebotene Menge von Äpfeln wird sinken, der Preis jedoch wird steigen. Dieses Beispiel ist häufig bei landwirt-schaftlichen Produkten festzustellen.
Fall d) Menge sinkr, Preis sinkt
Modewechsel, Änderung der Geschmacksrichtungen von Konsumenten führen dazu, dass bei sinkender Menge auch die Preise sinken.
Andere Bestimmungsgründe:
Abhängigkeit vom Preis anderer Güter: substitutive, komplementäre, indif-ferente Güter
Abhängigkeit der Menge von der Konsumsumme
Exkurs: Bestimmungsgründe der Nachfrage
- Preis des nachgefragten Gutes, - Preis anderer Güter, - Konsumsumme, - Bedarfsstruktur
Zur Konsumsumme ist zu bemerken: Wie viele Güter werden über Kredite und nicht von der zur Verfügung stehenden Konsumsumme finanziert. Das wird in der Volkswirtschaftstheorie nicht genügend beachtet.