Du sagst, in letzter Zeit passieren "schlimme Dinge".
Schlimme Dinge sind aber schon immer passiert. Und viel zu oft waren die Opfer Muslime und/oder Flüchtlinge. Denke an die Brandanschläge auf Asylbewerberheime, nur mal hier eine Zahl der polizeilich gemeldeten Angriffe:
Allein von Januar bis September 2023 registrierte die Polizei mehr als 1.400 Angriffe gegen Geflüchtete und 112 Angriffe gegen Unterkünfte. Das bedeutet, dass im Schnitt alle viereinhalb Stunden ein Angriff gegen Geflüchtete in Deutschland stattfindet.
Wenn du an München denkst, denke auch an die rassistisch motivierten Anschläg z.B. den von München 2016 bei dem ein junger Mann möglichst viel Muslime töten wollte oder die Mordwelle der NSU.
Viele Amokläufe und Verbrechen resultieren aus psychischen Erkrankungen, laut einer Studie waren 9 von 10 Amokläufer depressiv und ein Drittel litt an Schizophrenie.
Unbehandelt sind solche Menschen eine Gefahr für sich und andere und da ist es völlig egal, ob es sich um Flüchtlinge oder in Deutschland geborene Betroffen handelt.
Laut Fachärzten und Medizinern wäre die effektivste und wichtigste präventive Maßnahme daher, Menschen mit psychischen Krankheiten nicht alleine zu lassen sondern zu behandeln. Im Moment ist das leider viel zu selten und zu spät möglich und für geflüchtete Menschen ist es noch schwieriger, eine Behandlung zu bekommen.
Eine Änderung dieser Situation hat aber weder die CDU noch die AFD auf dem Schirm.
Viele Geflüchtete leiden unter der Perspektivlosigkeit. Wenn sich das Gefühl noch weiter verschärft, verstärkt sich auch die Neigung zu psychischen Problemen mit entsprechenden Folgen.
Eine noch stärkere Ausgrenzung der hier lebenden Muslime würde der inneren Sicherheit eher schaden. Zumal es extrem negative Folgen für unsere Gesellschaft hätte.
Im Bereich der Pflege, auf dem Bau, in der Gastronomie arbeiten überdurchschnittlich viele Menschen nichtdeutscher Herkunft und halten unser System am Laufen. Und du darfst auch nicht vergessen, dass es ein Syrer war, der Messerangreifer in Villach gestoppt hat und dadurch Todesopfer verhindert hat. Und dass er daraufhin selbst von Umstehenden angegriffen wurde, weil man ihn durch seine Herkunft für den Täter hielt.
Hass verursacht Hass, Gewalt erzeugt Gegengewalt. Das war schon immer so und wird sich nicht ändern.
Wer eine ganze Bevölkerungsgruppe zum Sündenbock stigmatisiert, wird keinen Frieden ernten, sondern im Gegenteil, er wird noch mehr Probleme heraufbeschwören. Und wenn Menschen mit anderen Meinungen diffamiert werden und es statt Diskussionen mit Politikern Morddrohungen und Anschläge wie im Fall von Walter Lübke gibt, dann sind daran nicht die Flüchtlinge schuld.