...weil es in Verhandlungen zwischen den Siegermächten USA, Großbritannien, Sowjetunion noch vor Ende des 2. Weltkrieges so vereinbart wurde. Und weil es den westlichen Siegermächten , die ihrerseits auf Grenzverschiebungen zu ihren Gunsten verzichteten, wohl relativ egal war, daß zwangsläufig im Osten nicht nur deutsche, sondern auch polnische, ukrainische u.a. Zivilbevölkerung - allesamt Opfer des Krieges - von der östlichen Siegermacht zwangsumgesiedelt, also ebenfalls vertrieben wurde.
Allein schon aus diesem Grund erscheint es mir höchst fragwürdig, die Grenzverschiebungen im Osten von der betreffenden Siegermacht als "Wiedergutmachung" zu rechtfertigen: Es ging wohl hauptsächlich um die brutale Ausweitung - brutal, weil über die Köpfe der betroffenen hinweg - des eigenen Einflußgebietes und strategisch um die Westausdehnung bis in das Gebiet Königsberg/Kaliningrad.
Um ferner die Größenordnung der verlorenen Ostgebiete Deutschlands zu beziffern: In einem Gebiet von ca. 104.000 km² (zum Vergleich: Die ehem. DDR umfaßte 108.000km²) lebten zu Kriegsbeginn ca. 14 Mio. Menschen, also fast jeder 4. Deutsche.
Und um als Angehöriger einer ebenfalls damals vertriebenen Familie dies klarzustellen: Ich will kein revanchistisches Gedankengut nähren, sondern bezüglich der Problematik "Vertreibung" (...,die es bis heute in vielen Teilen der Welt gibt...) folgende These in den Raum stellen: Wenn ein Mensch in einem bestimmten Gebiet/Ort geboren wurde, dort aufgewachsen ist und dort mindestens die Hälfte seines Lebens - sagen wir, vielleicht 30 Jahre - dort verbracht hat, dann gibt es keine Rechtfertigung auf der Welt, egal, was vorher passiert ist - ihn von dort zu vertreiben .....abgesehen von der grundsätzulichen Unrechtmäßigkeit von Vertreibungen generell.....
Sorry, wenn das jetzt ein bischen ausschweifend war, aber das ganze ist nun mal sehr komplex.....