Die Frage an sich ist schon etwas bekloppt formuliert, aber inhaltlich nicht schlecht: Ein Staat gehört grundsätzlich dem Souverän, also im Normalfall (Demokratie) dem Volk. Der Vatikan ist keine Demokratie, sondern eine Wahlmonarchie, also ist der Papst schliesslich oberster und einziger Chef des Vatikans. (obwohl er sich in der Realität kaum mit Problemen des "Staates der Vatikanstadt" herumschlägt, da er mit der Leitung der Kirche bereits mehr als genug zu tun hat. Die Leitung des eigentlichen Staates an sich wird daher an eine Kommission delegiert). Theoretisch könnte er also solche Faxen machen und sein eigenes Land "zerstören". Genauso wie Präsident Obama theoretisch seine Atomraketen auf sein eigenes Land richten könnte. Aber du siehst, wie irrsinnig das wäre. Und übrigens, wer will schon den Petersdom kaufen? Weisst du, was das Möbel an Unterhalt verschlingt?
Warum willst du ihn eigentlich treffen? Hast du ihm etwas gaaanz wichtiges mitzuteilen, bist du so tiefgläubig oder gehts am Ende doch eher um die Erinnerung im Fotoalbum? Da ich doch am ehesten letzteres vermute, kannst du dir denken, wieso es nicht möglich ist, dass jeder eine Privataudienz beim Papst bekommt. Der Typ hat wahrscheinlich noch anderes zu tun, als mit jedem Romtouristen noch kurz Händchen zu halten.
Es gibt so viele Bedeutungen, dass es beinahe schon wieder unmöglich wird, daraus wirklich passende Schlüsse zu ziehen. Hier trotzdem einige Anhaltspunkte:
- "Alte" Frauenorden (z.B. aus dem Mittelalter) tragen oft Stofffarben, welche auch in der Natur vorkommen: braun, schwarz etc...
- ...während jüngere Orden und Kongregationen oft auf die Bedeutung der Farbe achten und deshalb gerne auch mal grün (Hoffnung) oder blau (steht für Maria) tragen.
- Kontemplative oder sehr traditionelle Orden verschleiern sich eher stärker, während sehr moderne und offene Orden der Schleier oft nur noch angedeutet wird.
- In südlichen Ländern werden die Habite oft einfach in weiss getragen, wegen der Hitze der Sonne.
- Schliesslich kann jedes Kloster seine Ordenstracht nach eigenen Gutdünken und Bedürfnissen etwas abändern. So können Klöster des selben Ordens, die sich nur wenige Kilometer von einander entfernt befinden, ziemlich unterschiedliche Trachten haben. Einen Rangunterschied kann man bei Frauenorden im Unterschied zu Männerorden fast nie ablesen.
Vereinfacht würd ich das so erklären: AIDS hat sich nicht einfach so vor allem in Afrika so extrem in kurzer Zeit verbreitet. Ein enormer Anteil haben daran "Vielehen", Vergewaltigungen und massive gesellschaftliche Probleme, die es vielen Menschen quasi verunmöglichen, in stabilen Beziehungen zu leben. Zu meinen, mit ein paar Packungen Kondomen seien die Probleme gelöst und der reiche Westen hätte seine Pflicht getan, ist tatsächlich ziemlich naiv. Die Probleme liegen viel tiefer und wenn sich das Kondom in Afrika tatsächlich durchsetzen würde (wovon wir ja noch Jahrzehnte entfernt sind), würden sich diese üblen Symptome wahrscheinlich wirklich noch verstärken. Kondome können nicht die Lösung für Afrikas Probleme sein!
Der Papst ist und war schon immer Bischof von Rom. Also hält er sich normalerweise auch in dieser Stadt auf. In Frankreich war er nur kurze Zeit wegen politischer Wirren. In den letzten 200-300 Jahren hat der Papst in der Stadt Rom gewöhnlich auf dem Quirinal residiert. Als sich der Staat Italien 1870 vereinigt hat, hat sich diese Residenz dann aber das italienische Staatsoberhaupt geschnappt. Erst dann seit dieser Zeit wohnt der Papst ausschliesslich im Vatikan, der vorher eher ein Nebensitz war.
Das Buch ist sehr spannend, aber bitte nicht als Wahrheit nehmen. Hat etwa den Wahrheitsgehalt von "Sakrileg" oder "Illuminati", also tendiert gegen null.
Es gibt zwei Fälle in denen das meines Wissens geht: 1. Priester der unierten Ostkirchen, also z.B. Koptisch-katholische Priester. Die feiern den Glauben eigentlich gleich wie die Koptisch-Orthodoxen, erkennen aber den Papst in Rom als übergeordnete Instanz an. Demnach leben sie auch nach den selben Regeln, wie die orthodoxen Priester, die verheiratet sein dürfen, sofern sie nicht Mönche sind. 2. Wenn z.B. ein evangelischer Pastor zum Katholizismus übertritt und auch als Priester arbeiten kann/will, darf er seine Frau behalten. Ob er aber enthalsam leben muss mit ihr, weiss ich nicht.
Auf jeden Fall ist es nicht möglich, römisch-katholischer Priester zu werden, und DANN zu heiraten.
Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass der nächste Papst zumindest kein Europäer mehr sein wird. Das alte Europa verliert in der Kirche immer mehr an Gewicht. Und trotzdem haben viele (auch sehr liberale Katholiken) hier noch immer das Gefühl, alleine über Papst und die Kirchenpolitik entscheiden zu können.
Hat ein total anderes Gottes-, Menschen-, und Weltbild als wir Christen. Viele Verständigungsprobleme kommen wohl daher. Hingegen ist Gewalt und der Hass auf jeden Fall zu verurteilen. Leider macht es der Islam offensichtlich einigen Fanatikern besonders leicht, ihre Gewalt zu legitimieren, obwohl ich auch sehr friedvolle und tolerante Muslime kenne. Ich selber bin nicht 100% überzeugt, ob Mohammed den Islam wirklich nur als Friedensreligion entwickelt hat, wie manche gerne behaupten. Immerhin war er charakterlich gesehen auch mit Herz und Seele erfolgreicher Feldherr.
Bei den Christen ist mit "orthodox" im Normalfall ein Angehöriger der Ostkirchen (Griechisch-Orthodox, Russisch-Orthodox, oder die exotischen wie Japanisch-Orthodox (gibts tatsächlich auch!)) gemeint. Alle anderen, also Evangelische, Katholiken, Pfingstler etc. sind im Gegensatz dazu eben im allgemeinen Gebrauch "nicht orthodox". Z.B. bei den Juden hingegen drückt der Begriff aus, dass jemand die Religion besonders strikt befolgt. Also orthodoxe Juden oder gar Ultra-orthodoxe Juden. Gut möglich, dass dieser Begriff im Ost-Christentum mit der gleichen Meinung eingeführt wurde, aber diese Bedeutung hat er bei uns heute nicht mehr.
Wow... Da hast du dir aber was von der Seele geschrieben! Es gibt heute knappe 1.2 Milliarden Katholiken weltweit. Um diese riesige Gemeinde zusammen zu halten, braucht man eine effiziente und klar strukturierte Verwaltung. Genau wie das auch jeder Staat oder Verein braucht. Und selbst wir Westeuropäer, die wir doch (zu Recht) so stolz sind auf unsere Demokratie und unser soziales Netz, leisten uns unendlich teure Parlamentariersaläre, Empfangsräume, Ehrenformationen, Staatsbesuche etc. Auch damit könnte man Armut bekämpfen. Nur würde, wenn wir auf den ganzen Zirkus verzichten, schliesslich unser Staats- und Staatsbeziehungssystem kolabieren und am Ende gar nichts mehr funktionieren, was den Armen gar nicht zu Gute käme. Soweit zur Verwaltung. Und jetzt noch zwei drei Sätze zum Papst und zum Vatikan: Dass diese Paläste nun mal stehen, dafür kann der Beni nix. Sie sind Teil eines beeindruckenden kulturellen Erbes in Europa. Die Menschen haben damals ihre grössten künstlerischen Fähigkeiten "zur Verherrlichung Gottes" aufgeboten. Einen Gedanken, den wir heute nicht mehr ganz nachvollziehen können, in dieser Zeit (15.-17. Jhd) aber auch ausserhalb der Kirche völlig schlüssig war. Im übrigen sind die katholische Kirche und christliche Kirchen allgemein, die weltweit mit Abstand grössten sozialen Institutionen, vor der UNO und allen anderen. In so manchem Land ist die Kirche einziger verlässlicher Partner in der medizinischen Versorgung, im Bildungssektor und in der Betreuung Behinderter und alter Menschen. Der Papst persönlich lebt in einer sehr schlichten Wohnung, mit seinen engsten Mitarbeitern quasi in einer WG und erhält keinen Lohn zur freien Verfügung! Ihm werden nur die Spesen seines täglichen Lebens vergolten. Leider bist du bei Weitem nicht die einzige Person, die mit solchen absurden und abgedroschenen Klischees durch den Tag läuft...
War meine mündliche Abitur/Matura-Frage!
Habe da ungefähr folgende Punkte behandelt (musste aus dem stegreif ungefähr 10 Minuten vor 2 Experten referieren)
Buddhismus als Abgrenzung gegenüber der Masse von Christen und Atheisten (Individualismus)
Buddhismus verlangt nicht zwingend einen konkreten Gottesglauben wie etwa das Christentum. Für viele Zeitgenossen macht das den Glauben sehr viel einfacher, weil das eher unserem Zeitgeist entspricht: Ein bisschen Religion und übernatürliche Kräfte JA, aber bitte nicht zu konkret mit einem Gottvater, der alles in der Hand hat. (ein Stück weit geht das auch unter das Thema Modeerscheinung)
Der Buddhismus ist eine sehr mystische Religion. Diese Mystik ist dem Christentum (insbes. dem protestantischen) spätestens im Mittelalter leider grösstenteils verloren gegangen. Aber das Mystische gehört irgendwo zum Mensch sein. Er sehnt sich danach.
Unkenntnis. Leider haben viele unserer europäischen "Buddhisten" ein mehr als dürftiges Wissen über ihre neue Religion. Ein authentisch gelebter Buddhismus verlangt sehr viel mehr als ein wenig Meditation und Räucherstäbchen. Dieser Religion liegt ein komplexes Weltbild zu Grunde, dass einem eigentlich sehr viel persönliches Engagement abverlangt. Viele sind sich dessen nicht bewusst. Der Buddhismus hat durchaus auch seine Schwächen: Man schätz heute, dass für jeden Westeuropäer, der zum Buddhismus konvertiert 30 (!) buddhistische Asiaten zum Christentum übertreten.
Denke mal, dass sich mancher, der irgendwie ein unbefriedigendes Leben führt, eine Art zweite Chance wünscht. Bezeichnend ist doch, dass sich sehr viele alte Menschen, die auf ein wirklich erfülltes Leben zurückschauen, keinesfalls eine Wiedergeburt wünschen. Auch wenn Sie damit die Möglichkeit hätten, nochmals ein so erfüllendes Leben zu leben. Das sollte manchem ein Ansporn sein, mal wieder genau über seine konkrete Lebensplanung nachzudenken. Ich persönlich glaube nicht, dass man seine guten Vorsätze auf ein nächstes Leben verschieben kann....
Das schöne an einem normalen Friedhof ist ja, dass sich keiner auswählen kann, neben wem er schliesslich liegt. Das kann seine alte Jugendliebe sein, sein grösster Rivale, ein Bankier, ein Bettler, ein Protestant, oder ein Atheist. Im Prinzip ein schönes Zeichen dafür, dass wir schliesslich doch irgendwie alle "gleicher" sind, als wir es zu Lebzeiten gerne zugeben würden. Darum habe ich etwas Mühe, wenn Menschen sich sogar Sorgen machen, neben wem sie nach dem Tod zu liegen kommen. Für einen echten Atheist, der ja von Natur an das endgültige Ende glaubt, spielts ja eh keine grosse Rolle....
Momentan die offiziell grösste Gemeinschaft: Atheismus (weil seit einem halben Jahrhundert kommunistisch). Zuvor am weitesten Verbreitet war wohl der Konfuzianismus. Viele Elemente haben bis heute bei vielen Menschen überlebt. Heute wächst das (evangelikale) Christentum in China von allen Religionen am schnellsten. (Soll je nach Angabe die 100 Mio. Menschen-Marke bereits überschritten haben). Genau Zahlen werden wir erst erhalten, wenn die Kommunisten keinen Druck auf die Religionsgemeinschaften mehr ausüben und die Statistiken nicht mehr frisieren. Das wird noch ne Weile dauern.....
Wer sich als gläubiger Mensch hohe moralische Ansprüche stellt, läuft eher Gefahr, min. zwischendurch mal wieder daran zu scheitern. Der Mensch ist nicht perfekt... Wer sich keine expliziten moralischen Ansprüche auferlegt, wird folglich auch nicht scheitern. Sich selber und anderen überstrenge moralische Auflagen zu machen ist wohl genauso verkehrt, wie gar keine zu haben... Meine Meinung.
Wann er genau geboren wurde, ist nicht mehr nachweisbar. Man weiss aber sehr genau, wann er hingerichtet wurde. Die Römer waren da bürokratisch genau! Man kann anhand aller Angaben (auch solcher, die nicht aus der Bibel stammen, denn Jesus wurde keinesfalls nur in der Bibel erwähnt), ungefähr zurückdatieren, dass er ums Jahr 7 v. Chr. geboren wurde. Da lagen die Rechner, welche unsere heutige Jahreszahlfolge im Mittelalter ab der Geburt Christi festgelegt haben, gar nicht weit daneben. Nicht schlecht! Was das Datum angeht, ist das wahrscheinlich eine reine Konstruktion. Man darf nicht vergessen, dass für die frühen Christen weniger das reale Datum seiner Geburt entscheidend war (was sich eh nicht rekonstruieren liess), sondern das, was durch seine Geburt ausgelöst wurde. Nämlich in ihrem Glauben die Erlösung und Überwindung der Finsternis in der Welt. Und was bietet sich da mehr an, als ein römischer Festtag des Sonnengottes, welches mitten in der finstersten Jahreszeit gefeiert wird? Merke: Die Bibel ist, ganz nach orientalischer Tradition, oftmals kein exaktes Sachbuch, wie wir es in unserer Gesellschaft gewont sind. Wichtig ist, gerade wenn es um solche Detailfragen geht, was mit einem Datum oder einem Gleichniss etc. ausgesagt werden soll! Frohe Festtage!
Um hier auch noch eine ev. brauchbare Antwort zu posten: Meiner Meinung nach klar die Karthäuser. Sie, vorallem die Priestermönche, leben in eigenen Häuschen, welche Sie grundsätzlich nur für wenige gemeinsame Gebetszeiten und sonntags für ein paar wenige Anlässe in der Gemeinschaft verlassen. Den Grossteil des Tages verbringen sie schweigend, alleine mit Gott in ihren Häusern. Auch die Laienbrüder ziehen sich neben ihrer handwerklichen Tätigkeit, die sie möglichst wortlos und getrennt von anderen Brüdern verrichten, oft in die Einsamkeit ihrer Zellen zurück. Die Karthäuser nehmen im Normalfall auch keine auswärtigen Gäste in ihre Klöster auf und übernehmen niemals Aufgaben in der Seelsorge oder Bildung etc. und verlassen ihr Kloster nach Möglichkeit nicht. Selbst zu ihren Gottesdiensten ist im Normalfall kein Besuch gestattet. Das Schweigen im Kloster ungebührlich zu brechen ist ein schwerer Regelverstoss. Die Trappisten hingegen haben, obwohl auch sie sehr zurückgezogen und schweigend leben, mehr Zeit, welche sie in der Gemeinschaft verbringen. Auch offerieren sie eine bescheidene Gastfreundschaft für Fremde und ihren Gottesdiensten kann, wenn auch räumlich etwas abgetrennt, beigewohnt werden. Ab und zu werden auch kleine Aufgaben ausserhalb des Klosters wahrgenommen. Bezüglich Essensvorschriften gleichen sich beide Orden in etwa. Bei den Trappisten wird auch auf handwerkliche und körperliche Arbeit grossen Wert gelegt, was einen grösseren Ausgleich zum Geistesleben schafft. Insgesamt verlang das Karthäuserleben einen tieferen Schnitt gegenüber einem Leben "in der Welt" und eine enorme psychische Anstrengung, die nur aus tiefstem Glauben erbracht werden kann. Die Ausfallquote bei Interessenten beider Orden (von denen es überraschend viele gibt, da die Faszination gegenüber diesem Leben tendenziell sogar steigt), ist sehr hoch. Von den Karthäusern weiss ich, dass nur ca. jeder 10.-20. Kandidat auch tatsächlich im Orden verbleibt. Das Leben dieser beiden Orden ist sehr spannend. Lies dich mal etwas tiefer ein...!