Ich habe seit 33 Jahren chronische Schmerzen, die meistens (trotz Schmerzpumpe und Neurostimulator) ziemlich stark bis sehr stark sind. 13 mal bin ich an der Wirbelsäule operiert, darunter auch viele Versteifungen. Laufen kann ich nur mit Gehhilfen oder Rollator. Zweimal habe ich auch schon eine schwere Sepsis (mit ITS) überlebt.
Ich bin ebenfalls überzeugt, dass ich die Schmerzen wahrscheinlich nie wieder los werde. Auch ich liege wegen meines Rückens den überwiegenden Teil des Tages in meinem Pflegebett. Ja, ich leide auch unter meinen Schmerzen. Zusätzlich habe ich noch eine posttraumatische Belastungsstörung und Depressionen.
Trotz allem versuche ich, die guten Momente des Lebens zu genießen: (begrenzte) Zeit mit der Familie verbringen, mal kurze Zeit auf dem Balkon sitzen, wenn möglich: ein kleiner Spaziergang, Musik hören, mit Freunden telefonieren, sich mal auf einen Kaffee treffen usw.
Ich habe auch immer wieder Zeiten, in denen ich mich frage, warum ich die Schmerzen Tag und Nacht ertrage und dass es besser wäre, wenn ich das nicht mehr müsste. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass diese Zeiten auch wieder vorbei gehen.
Jammern ist nicht mein Ding. Es zieht mich doch nur noch weiter runter und besser geht es mir dadurch auch nicht. Man schreckt damit sein Umfeld ab, wenn man immer nur darüber redet, wie schlecht es einem geht.
Ich habe die Schmerzen als Teil, der nun mal leider zu meinem Leben gehört, angenommen und ich freue mich über jede Stunde, in denen sie mal nicht so stark sind. Zu sagen, dass man nie im Leben mehr Glück empfinden kann, davon halte ich gar nichts! Das weißt du doch noch gar nicht...