Hallo,
Join-Up und Tierquälerei? das sehe ich komplett anders, man muss es einfach nur können.
Natürlich kann man beim Join-Up viel falsch machen. Einige greiben ihr Pferd bis zur Erschöpfung, lassen es Runde um Runde rennen, bringen es beinahe zu einem Nervenzusammenbruch. Das hat absolut nichts mit der Methode von Monty Roberts.
Ein Join-Up ist weitaus schonender als die Methode des "Brechens", denn hierdurch wird das Pferd nicht richtig gebrochen. Die Join-Up-Methode ist genau so, wie das Pferd in der freien Natur vorgeht.
Für das Join-Up müssen Pferd und Mensch ruhig und ausgeglichen sein. Pferde sind Herdentiere und brauchen einen "Chef", einen Führer. deshalb möchte sich das Pferd dem Menschen anschließen, sofern er es versteht und ihm die richtigen Signale gibt. (!) Wenn das Pferd die Signale zeigt, dass es sich dem menchen anschließen möchte (Kaubewegungen, Senken des Kopfes) wendet sich der Mensch ab und wartet. Das Pferd geht von sich selbst (!!!!!) aus zu ihm und zeigt ihm somit, dass es ihn als neuen Führer akzeptiert und sich bei ihm geborgen fühlt. Das merkt man besonders, wenn der Mensch (Ohne Strick, Halfter ect.) losgeht und das Pferd ihm folgt. Es folgt ihm aus freiem Willen - ist das nicht Grund genug???
Der Mensch gewinnt nun das Vertrauen des Tieres. Er zeigt (durch das Werfen der Longe), dass er den Fluchtinstinkt akzeptiert und ihn besser findet, als die "Methode des Brechens". Er gibt dem Pferd sie Chance, wegzulaufen und sich ihm nicht zu unterordnen.
Das Pferd wird dieses Angebot zunächst annehmen, doch jedes Pferd braucht ein Leittier, deshalb wird es schon bald die Nähe des menschen suchen.
Es ist ein vollkommen freiwilliger Prozess.
Kritiker meinen, dass der Mensch dem Pferd nur zwei Möglichkeiten freilässt (Flucht / Unterordnung) und meinen, das Pferd hat keine freie Entscheidung. Das stimmt allerdings nicht. Der Mensch muss die Signale natürlich verstehen, ansonsten fühlt sich das Pferd natürlich unwohl. Wenn es den Menschen nicht als Führer akzeptiert muss er dies sehen und diese Entscheidung akzeptieren.
Es ist (noch einmal..) die freie Entscheidung und es ist nur schädlich, wenn man das Pferd unter Druck setzt, was aber (auch erneut...) nicht das Ziel ist.
Fjodpferd3, wenn du dir einen guten, erfahrenen Helfer suchst, welcher dir dabei hilft, ist das alles kein Problem. Es ähnelt dem natürlichen Pferdeverhalten sehr stark und setzt das Pferd keinesfalls unter Druck, wenn man es richtig macht und Verständnis für die Entscheidung des Pferdes zeigt (egal, wie sie ausfällt).
allerdings finde ich es überflüssig, sie bei einem "normalen, gerhorsamen" Pferd anzuwenden. Schaden wird es aber nicht, verstehe mich nicht falsch. Es ist nur überflüssig. Bei Jungpferden, problempferden oder Wildpferden ist das allerdings sehr nützlich.
lG