Was ist los mit dem Kind? Lern- und Teilnahmeerweigerung in Hobby und Schule

Meine Tochter macht mir Sorgen - und treibt mich auch auf die Palme!

Vergangene Woche verkündet sie, dass sie ihr Hobby (Reiten) aufgeben wil. Ganz plötzlich. Als Gründe gibt sie an, dass sie wieder das Pony haben möchte, was sie vorher geritten hat. Dies hat nun ein anderes Kind, weil unsere Tochter auf dem anderen Pony besser galoppieren lernen kann. Obwohl sie da lange drauf gewartet hat, verweigert sie es nun. Sie will eben nicht galoppieren. Angst als grund scheidet absolut aus! Der zweite Grund ist die Reitlehrerin, die wohl, aufgrund ihrer recht energischen Art, bei den Kindern nicht so beliebt ist (das sagen halt auch andere Kinder). Aber über 1 Jahr ging es gut mit ihr....

Seit 2 Wochen soll sie die Baderegeln (Schule) lernen. Erst vergisst sie es, dann fällt es ihr zu spät wieder ein. Heute war die letzte Möglichkeit. Also wollte ich gestern Abend mit ihr üben. Sie war natürlich tagsüber bei einer Freundin und die zwei haben natürlich NICHT zusammen Hausaufgaben gemacht und Baderegeln geübt.....Sie verweigerte das Üben mit mir nach einer Baderegel, weil sie sie angeblich eben nicht merken kann. Heute Morgen war Schwimmunterricht, danach in Deutsch sollten die Baderegeln aufgeschrieben werden. Nun wollte sie nicht mal mehr schwimmen gehen und stattdessen weiter Baderegeln üben. Außerdem will sie nicht tauchen, weil sie dann Wasser in die Nase bekäme. Offenbar versteht sie es trotz Hilfen und Ratschlägen nicht, die Nase beim Tauchen zu verschließen....

Am Ende habe ich - nervlich ziemlich am Ende - mit der Klassenlehrerin gesprochen. Das weinende Kind habe ich ihr dann überlassen und bin endlich, 1,5 h zu spät, zur Arbeit gefahren.

Als Hinweis: Unsere Tochter ist sehr zurückhaltend, oft kann ich ihren Gedanken nicht folgen (sie macht sich Sorgen und probleme über banale Dinge). Meistens steht sie sich selbst im Weg, vor allem indem sie mit niemandem ihre wahren Beweggründe bespricht. Sie hat imMai 2012 einen schulwechsel hinter sich, geht hier jetzt in die 4. Klasse. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (KOntakte, andere Lernmehtode, Defizite), schien sie viele Probleme gelöst und Hürden überwunden zu haben.

Ich will ihr helfen, aber was kann ich da tun? Meine Geduld ist irgendwann eben am Ende (so wie gestern Abend!) und ich weiß keinen Rat mehr, seit sich diese Ereignisse häufen. Jetzt will sie lieber tanzen gehen statt zu reiten, aber Vortanzen (es ist ein Karnevalsverein) will sie auf keinen Fall! Ich bin ratlos....

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Vorweg eine Frage: Gibt es eine erwachsene Person inner- oder außerhalb der Familie, mit der sie reden kann? Ich glaube, sie testet einfach ihre und deine Grenzen aus, was ganz normal ist. Es kann auch sein, dass sie einfach "Anlauf" nimmt, um die nächste Entwicklungshürde zu nehmen (war bei meinem Sohn so). Hobbywechsel sind dazu da, um sich auszuprobieren. Das ist ganz natürlich. Ich habe bei meinen Kindern immer auf 1 Jahr bestanden. Beim Keyboardspielen auf 3 Jahre (wegen der Anschaffungskosten und der Absolvierung der Grundlagen). Wenn sie tanzen will, ist eh eine Ballettschule besser geeignet und da kann sie hingehen und sich "in der Masse" einführen. Vortanzen würde ich auch nicht wollen (ganz ehrlich). Dass sie sich Sorgen um (für dich) banale Dinge macht, zeigt, dass sie eben ein ganz normales Kind ist und keine kleine Erwachsene, die schon "alles durch hat". Du solltest ihr vielleicht mehr Gelegenheiten geben, mit anderen Kindern in einer Gruppe zusammenzusein, womit wir wieder beim Ballett wären.

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