Hallo,
ich bin kein Messfetischist, aber in der Einlaufzeit meines 300l-Beckens habe ich die Wasserwerte sehr oft gemessen. Einfach um zu lernen, was passiert, wenn ich dieses und jenes mache. Na, und Wasserchemie gehört für mich(!) auch ein bisschen zur Aquaristik dazu.
Wenn Du pH und Kh misst, kannst Du mit Hilfe einer CO2-Tabelle (gibt es im Netz z.B. unter Bildern) den CO2-Gehalt gut ablesen. Und, ja, es ist wichtig, die Ursachen zu verstehen, wie es zu so einer Algenbelastung kommt.
Aber auch ich, mit langjähriger Erfahrung, bin von solchen Problemen nicht verschont geblieben und auch mir fehlten bisweilen die Erklärungen.
Hier ein paar Tipps zu Deinem Problem:
Funktioniert der Filter im Verhältnis zur Größe Deines Beckens? Wird die Wasseroberfläche überall halbwegs gleichmäßig bewegt? Günstig ist eine laaangsame Kreisbewegung des Wassers an der Oberfläche. Oder bilden großwachsende Pflanzen einen Strömungsstau?
Ein Teilwasserwechsel ist dem Grunde nach abhängig von der Wasserhärte, sollte zu 25 Prozent bis zu einem Drittel wöchentlich erfolgen. Es sei denn man benötigt viel Dünger, dann lieber 50 Prozent wechseln, da sich sonst Gifte anstauen. Bei harten Wasser reicht ggf. auch ein 14tägiger Wasserwechsel. (Muss man halt messen.)
Makro- und Mikrodünger für die Pflanzen, die in Konkurrenz zu den Algen wachsen sollen, werden nicht über Leitungswasser zugeführt. Es macht vielleicht Sinn, geeignete Dünger zusätzlich zu zuführen. (Während der Algenplage besser vorerst wenig Eisen düngen!)
8 Stunden Licht erscheinen mir zu wenig. Der optimale Sonnentag hat 12 Stunden. Du kannst sowohl den Erfolg des Lichts, als auch den des CO2-Eintrags ganz gut erkennen, wenn sich 3 bis eine Stunde vor Lichtabschaltung Assimilationsblasen bilden. Sauerstoffbläschen, die sich von den Pflanzen an die Oberfläche bewegen. Das ist ein Zeichen, dass die Pflanzen genug produzieren, um Sauerstoff an die Umwelt abgeben zu können.
Die Fadenalgen wirst Du freilich per Hand so gut es geht entfernen müssen. Dann kannst Du nach einem Wasserwechsel Easy-Life AlgExit nach Anleitung zugeben, das mir und vielen anderen Aquarianern gut geholfen hat. (Eine Beeinträchtigung von Garnelen und Schnecken waren bei mir nicht feststellbar.) Dann ist aber der wöchentliche Teilwasserwechsel auch ein Muss! Erst recht, wenn Du mit geringerer Dosis damit weiter vorbeugen willst.
Ich hatte während einer solchen Maßnahme auch mit Lichtpausen tagsüber experimentiert (nach vier Stunden Licht zwei Stunden dunkel, dann wieder Licht) und meine Pflanzen und Pflanzenarten beinahe komplett ausgetauscht. Denke aber daran, immer ausreichend schnellwachsende Pflanzen im Becken zu haben. Das Gärtnern, im Sinne, dass es schön aussieht, kommt erst, wenn alle Probleme beseitigt sind. 😉
Viel Erfolg!
Liebe Grüße