Ich möchte bitte ehrliche Antworten :). Hier einTextausschnitt:
"Auch wenn ich die gesamte Stunde über stehen musste, wurde mir nach kurzer Zeit klar, dass ich den besten Platz erwischt hatte. Von hier aus hatte ich einen genialen Überblick, der mir erlaubte, alle gleichzeitig zu sehen, jeden Einzelnen. Die Leute saßen steif, in Hemd und Krawatte auf ihren Stühlen, als wären sie geklaute Puppen aus Madame Tussaudes Wachsfigurenkabinett.
Zwischen den vielen Menschen, etwas abseits als die Anderen, bemerkte ich jetzt eine bleiche Frau, die auf ihrem Stuhl kauerte, als würde sie hoffnungslos auf einer einsamen Insel festsitzen. Ihr Blick war voller Leid, so trostlos und leer, als hätte sie ihr Lächeln für immer vergessen. Als sie ihren Kopf ein wenig in meine Richtung drehte, erkannte ich sie - Scarletts Mutter. Verdammt. Ich presste mich blitzschnell an die Wand und ließ mein Gesicht in der Menge untergehen, das war knapp. Ich fühlte plötzlich eine unglaubliche Last auf meiner Brust, so schwer, dass sie hätte mich jeden Moment zu Boden werfen können. Unerträgliche Schuldgefühle wurden in mir wachgerufen, egal wie sehr ich mir einreden wollte, dass ich mit Scarletts Tod nichts am Hut hatte. Im Endeffekt hatte sie ihre Tochter verloren, auf bestialische Art und Weise und ich war vielleicht Schuld daran. Sie sollte mich nicht sehen. Nicht jetzt.
Scarlett musste Todesängste ausgestanden haben, als sie getötet wurde, ein Gefühl, das Niemand in diesem Raum jemals nachempfinden konnte. Eiskalt ermordet, tiefe Bisswunden, gewaltsam ausgerissener Arm. Ein Verbrechen, dass so unecht und inszeniert wirkte, wie ein Krimi und doch war es knallharte Realität.
Fast alle hier drinnen hatten ein behütetstes und sorgloses Leben, waren in einem vorbildhaften Umfeld groß geworden, lebten in der perfekte Familie und besaßen glänzende Lebensläufe. Keiner ahnte von den Scheußlichkeiten und Brutalitäten, die da draußen hinter den Bäumen vor sich gingen. Sie warteten darauf, dass jemand sagte: "Das war ein Scherz!" Und Scarlett würde fröhlich lachend auf der Tribüne auftauchen.
Niemand wollte hören, dass ein Mädchen aus unserer Schule, nur wenige Schritte von uns entfernt, ermordet wurde. Dass das Treiben wieder anfing, das Verschwinden von Menschen, der Alptraum aus dem Wald zurückkehrte. Jemand musste es aussprechen, das Unerklärliche, das Bestätigende, das Grausame und Schockierende. Ich war mir sicher, er war zurückgekommen. Der böse Schatten aus Rachels Geschichte.
Der Schatten war eine erfundene Figur, um die vielen Leichen zu erklären, er konnte also alles sein. Ein Mensch, ein wildes Tier oder ein Monster. Egal was es war, es hatte sich verändert. War vorsichtiger, intelligenter geworden. Es war auf der Hut, lauerte auf den richtigen Moment - Und es war blutrünstiger, als jemals zuvor..."
Ich weiß, es ist nicht viel, aber glaubt ihr ich habe Potenzial? Ich meine es wirklich ernst, ich möchte Bestseller-Autorin werden! träum