Vor etwa 15 Jahren (ich weiß das genaue Jahr nicht mehr) hat man festgestellt, das in Deutschland im europäischen Vergleich viel zu wenig Schüler eine Hochschulreife erwerben. Auf politischer Ebene befürchtete man das Abdriften in ein Dritte-Welt-Land, weil es in Zukunft an hochqualifizierten, studierten Arbeitskräften fehlen würde. Daraufhin hat man mit sehr viel Energie daran gearbeitet, die Studienquote zu maximieren; erfolgreich.
Kritische Stimmen, die damals eine Vernachlässigung von Ausbildungsberufen und Notentombola am Gymnasium beschworen, wurden mit einem müden Lächeln übergangen.
Eltern wurde eingetrichtert, dass ein Kind ohne Hochschulreife nur einen schlecht angesehen Beruf erlernen wird und sie so schlechte Elter wären, die soziale Ächtung war vorprogrammiert.
Die "Mittelklasse" an Bildungsschicht wurde konsequent ignoriert und fallen gelassen. Das Ergebnis kann man heute auf dem Arbeitsmarkt bestaunen.
Vergessen wird dabei gerne: Für einige Berufe muss in anderen Ländern ein Studium absolviert werden, während hierzulande eine Ausbildung erforderlich ist. Das duale Ausbildungssystem ist eine schöne Erfindung gewesen und findet weltweit Anklang, ist aber unter der strahlenden, glitzernden Studienquote in Vergessenheit geraten.