Du schreibst, dass Du die Kirche nicht in Deinen Glauben aufnehmen kannst. "Kirche" ist tatsächlich aber nur die Gemeinschaft aller, die glauben. Wenn Du nun jemanden suchst, der glaubt, dann suchst Du eigentlich Kirche. Viele verstehen unter "Kirche" nur entweder die Gebäude oder die Organisation. Aber sobald Du Dich mit noch jemandem zusammenfindest, um über euren christlichen Glauben zu sprechen, seid ihr Kirche.

Ich empfehle, trotz Deiner Bedenken eine nahe gelegene Gemeinde aufzusuchen und mit einem Pfarrer zu sprechen. Falls Du mit ihm nicht auskommst (und es gibt unter meinen Kollegen einige merkwürdige Gestalten), suchst Du Dir einfach einen anderen. Mit ihm könntest Du insbesondere über das Neue Testament und über Jesus sprechen, denn die meisten Pfarrer kennen sich wirklich gut in der Bibel aus und können Dir beim Verstehen der Texte und Inhalte weiterhelfen.

Dass sich Deine Eltern über Dich lustig machen, darf wirklich nicht sein. Auch hier kann Dir ein Pfarrer oder eine Pfarrerin helfen. Sie sind nämlich auch Seelsorger und müssen das Seelsorgegeheimnis wahren. Das bedeutet, sie dürfen auf gar keinen Fall mit jemandem über das reden, was Du ihnen erzählst, wenn Du das nicht möchtest. Nicht einmal mit Deinen Eltern. Das heißt, Du kannst ihnen alles erzählen und sie können Dir damit helfen und niemand sonst erfährt davon.

Für Deine Probleme sind im Christentum auf jeden Fall Pfarrer bzw. Pfarrerinnen zuständig. Sie können Dich dann auch an andere Leute, z.B. Jugendgruppen weiterleiten, wo Du Menschen in Deinem Alter triffst, mit denen Du Dich über den Glauben unterhalten kannst. Und falls Du noch nicht getauft bist, Dich aber taufen lassen möchtest, kommst Du ohnehin nicht an einem Pfarrer oder einer Pfarrerin vorbei. Aber keine Sorge, die meisten sind sehr freundliche Menschen.

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Wenn Du Dich auf sehr hohem Niveau mit Atheismus aus christlicher Perspektive beschäftigen möchtest, dann empfehle ich das Buch "Gott als Geheimnis der Welt" von Eberhard Jüngel zu lesen. Dazu solltest Du aber besser lesen können, als es die Formulierung Deiner Frage vermuten lässt.

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Nicht religiöse Leute stellen sich Gott als Mann mit Rauschebart vor, sondern areligiöse unterstellen religiösen, sie würden das tun.

Dabei ist Dein Gott nicht das, was Du Dir als Gott vorstellst, sondern das, wozu Du Dich als Dein Gott verhältst.

Ein plakatives Beispiel:

Wenn Du Dir Gott als liebenden Schöpfer vorstellst, aber gleichzeitig Menschen, Tiere und Pflanzen misshandelst, ist nicht der liebende Schöpfer Dein Gott, sondern vielleicht Deine Gier oder Selbstsucht.

Frag nicht nach Deiner Schublade. Frag nach Dir selbst.

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Nach welchen Kriterien will man das bestimmen dürfen? Nach einer traditionellen Auslegung, die die schmalzige Liebeslyrik aus dem Hohelied theologisch deuten will, werde darin das Verhältnis Jahwes zu seiner "Braut", dem Volk Israel, dargestellt. Ist zwar etwas weit hergeholt, aber nicht falsch und eine nette Möglichkeit.

Die Bibel ist nun einmal eine Sammlung von interpretationsbedürftigen Quellentexten des "Volked Israel" unterschiedlichster Gattungen. Warum also nicht auch Liebeslyrik?

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Danke für die Antworten und den Hinweis auf den Mietvertrag! Darin habe ich eben ausdrücklich die Aussage gefunden, dass wir keine Gegenstände vom Vormieter übernommen haben. Das dürfte als Argument reichen, denke ich.

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Als Anhänger des Konstruktivismus könnte man sagen, dass "Wahrheit" von den Axiomen abhängig ist, die der Einsicht in einen Sachverhalt als Wahrheit zugrundeliegen. Insofern kann es für die einen wahr sein, dass "es [...] Gott gibt" und für anderen nicht - je nachdem, von welchen Voraussetzungen die Einsicht in die Wahrheit jeweils subjektiv abhängt. "Wahrheit" selbst ist ja bereits eine von Menschen geschaffene Kategorie, die insofern auch menschlichen Definitionen unterliegt.

Zudem muss man sich bei deiner konkreten Frage darüber Klarheit verschaffen, was mit dem Begriff "Gott" überhaupt bezeichnet wird: Ist "Gott" hier ein nachaufklärerisches Konstrukt, das sich aus antiken christlichen Gottesattributen ergibt (z.B. ein "allmächtiges, allwissendes etc. Wesen") oder wird damit z.B. etwas bezeichnet, zu dem ein Mensch eine besondere Form der Beziehung aufgenommen hat (nach Luther: "Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott") - das kann dann alles mögliche sein, von dem man niemals fragen würde, ob es das "gibt": Geld, Macht etc. Oder ist "Gott" hier noch irgendetwas Drittes, je nachdem in welchem Zusammenhang und Diskurs von Gott gesprochen wird?

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Kirchenrechtlich gesehen bist Du ungetauft sogar offiziell in der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau (EKHN) zum Abendmahl eingeladen. In allen anderen Landeskirchen der EKD gilt, dass die Taufe "Voraussetzung" für die Teilnahme am Abendmahl ist, was auch immer das heißt.

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Es ist keine Frage der Vernunft, ob man an Gott glaubt oder nicht. Vielleicht sollte man erst einmal fragen, was man überhaupt mit "Gott" meint. Zunächst ist der Begriff "Gott" ja erst einmal nur eine Vokabel, die bei vielen verschiedenen Menschen unterschiedlichste Vorstellungen hervorruft. Bei Christen andere als bei Juden und wiederum andere bei Muslimen oder auch bei Hindus. Während Christen mit "Gott" den bezeichnen, der sich in der Geschichte Israels und im Leben, Tod und in der Auferstehung Jesu von Nazaret vorgestellt hat, bezeichnen Muslime mit dem Wort "Gott" den, von dem im Koran geschrieben steht. Zwischen beiden wiederum gibt es sowohl Überschneidungen als auch große Unterschiede.

Doch auch wer Atheist ist, hat eine Vorstellung von dem, was mit "Gott" bezeichnet wird -  und zwar eine Vorstellung, die er ablehnt. Diese Vorstellung orientiert sich zumeist an aristotelisch-scholastisch überformten philosophischen Gottesaussagen, die losgelöst von dem betrachtet werden, was in den Religionen "Offenbarung" genannt wird. Das heißt, es werden rein hypothetische und spekulative Aussagen über Gott getroffen, die sich oft an religiösen Sprachgebrauch anlehnen. Aber da metaphysische Spekulation spätestens seit der Aufklärung überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist, ist es heute nur konsequent und "vernünftig", diese Spekulationen über Gott zu verwerfen. Noch vernünftiger wäre es freilich, diese Spekulationen gar nicht erst anzustellen.

Ich selbst bin evangelischer Christ. Das bin ich nicht deswegen, weil ich rational überlegt hätte, welches Weltbild wohl am vernünftigsten oder logischsten wäre. Sondern Christ bin ich deswegen, weil mich die biblische Überlieferung von Leben, der Kreuzigung und der Auferstehung Jesu tief in mir berührt und bewegt. Ich kann die Auferstehung Jesu als Glaubenswahrheit annehmen, ohne dass ich sie rational oder naturalistisch erklären könnte oder überhaupt müsste. Sondern das ist eine Frage des Sich-Einlassens. Es verändert einen Menschen grundlegend, wenn er auf eine bestimmte Offenbarung in der Welt vertraut. Natürlich ist das nicht rational, aber Rationalität ist ja schließlich auch kein Wert an sich, auch wenn das viele Atheisten (und nicht nur die) gerne behaupten.

Ich hoffe, ich konnte einen Türspalt zu einer Antwort auf Deine Frage öffnen.

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Du bist als Christ frei, nach Deinem Glaubensgewissen zu handeln. Wenn Du von ganzem Herzen an Gott und die Gnade durch Jesus Christus glaubst, handelst Du in höchst eigener Verantwortung und frei vor Gott. Für mehr Informationen dazu empfehle ich Dir das Buch "Nachfolge" von Dietrich Bonhoeffer. Wenn es schwieriger werden darf, auch die "Ethik".

Als Christ bist Du durch die Gnade Gottes davon befreit, ständig nach Regeln fragen zu müssen, die Dich Gott wohlgefällig machen sollen, denn Dein Glaube macht Dich Gott wohlgefällig. Die Personen, die akribisch nach Regeln in den Schriften suchen, deren Anwendung und ihre Ausnahmen prüfen und von anderen Leuten einfordern, diese ethisch und moralisch "korrekten" Menschen, werden in der Bibel Pharisäer genannt.

Selbstverständlich darfst Du küssen. Selbstverständlich darfst Du Fehler machen (nicht, dass Küssen ein Fehler wäre - kann sein, muss aber nicht, wäre aber beides nicht schlimm). Christlicher Glaube ist der Glaube an den Gott, der den Menschen ihre Sünden vergibt. Und bevor nun wieder einfältige Geister kommen und behaupten, dies wäre ein Freifahrtschein zum Sündigen: Diese haben nicht im Ansatz Ahnung von dem, was Glauben als Leben vor dem in Jesus Christus offenbarten Gott bedeutet.

Und weil Du noch was aus der Bibel wolltest: "Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!" (Gal 5,1). Und das ist die Freiheit des Glaubens an Christus: Im Glauben eigenverantwortlich vor Gott stehen und handeln und nicht sich hinter Gesetzen, Geboten oder Vorschriften zu verstecken. Für viele ist das zu schwer. Ich hoffe, nicht für dich.

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Das Problem, das dahinter steht, ist doch folgendes: Bestimme ich den (metaphysisch unbedingt positiv besetzten) Wert "Leben" quantitativ - d.h. als Summe der Lebensprozesse, wie z.B. Stoffwechsel, Gehirnaktivität oder Reizreaktion? Oder bestimme ich den Wert Leben qualitativ anhand von in einem ethischen Meinungsbildungsprozess gewonnenen Kriterien, wie z.B. Selbstwahrnehmung, Lebensfreude, Grad des Leidens, Grad der Autonomie etc.?

Im ersten Fall wäre klar: Leben wird als ein Wert "an sich" gesetzt und Sterbehilfe wäre grundsätzlich und in jedem Fall abzulehnen. Im zweiten Fall wäre die Unantastbarkeit des Lebens bedingt. Hierbei bestünde zudem die Schwierigkeit, einen diskursiven Konsens über die Kriterien herzustellen.

Ich persönlich neige sehr der zweiten Möglichkeit zu, sehe aber keinen einfachen oder gar allgemeingültigen Weg, die Schwierigkeiten, die sich damit ergeben, zu überwinden. Es wird sich immer die Frage stellen, wer kann über die Kriterien entscheiden? Wie sieht es mit unmündigen leidenden Menschen aus? Wie ist es bei aktiver Sterbehilfe - wie kann der/die Tötende die Entscheidung über die Kriterien rechtfertigen? Ist die uneingeschränkte Anerkennung der Autonomie des Anderen im Sterben universalisierbar?

Leider wird bei dieser Frage medial viel zu häufig über Meinungen und Positionen diskutiert, als dass einmal gründlich wissenschaftliche Fundamentalethik betrieben wird.

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Konnte meine Frage selbst lösen: Das Problem waren die Playlists selbst, die selbstverständlich als *relative* Playlists angelegt werden müssen. Das war erst durch einige etwas umständliche Bearbeitungen meines Musikabspielprogrammes (MusicBee) möglich, aber jetzt funktioniert es wunderbar!

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Ja, einfach beide hintereinander einbinden. Z.B. im <head>-Tag:

<link rel="stylesheet" href="stylesheet1.css">
<link rel="stylesheet" href="stylesheet2.css">

Beachte dabei, dass die beiden Dateien dann auch hintereinander eingelesen werden in der Reihenfolge, wie sie in der HTML-Datei stehen. Das heißt, CSS-Definitionen aus stylesheet2.css können Definitionen aus stylesheet1.css überschreiben.

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Im Koran steht meines Wissens nichts von einem Datum oder einer zeitlichen Einordnung von Jesu Geburt. In der Antike hatte man es eh nicht so sehr mit globalen Zeiteinteilungen - vielmehr hat man sich an den Herrschaftszeiten bedeutender Kaiser orientiert. So ja auch in der Bibel:

Es begab sich aber zu der Zeit, da Quirinius Statthalter von Syrien war, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging ...

Muslimische Zeitreichnung orientiert sich an der Flucht Mohammeds aus Mekka nach Medina im Jahr 622 n.Chr. gemäß dem gregorianischen (dem in westlichen Ländern allgemein gültigen) Kalender.

Dementsprechend wäre Jesus - geht man historisch ganz korrekt davon aus, dass er nach dem Lukasevangelium spätestens 4 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung geboren sein kann - 626 Jahre vor Beginn der islamischen Zeitrechnung geboren. Aber letztlich sind das Zahlenspielereien.

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Natürlich darfst Du Deine Meinung äußern und Dein Glaube (oder Nichtglaube) darf vom Religionslehrer nicht in die Notenfindung einbezogen werden. Nicht einmal Deine Meinung selbst darf mit einbezogen werden. Was aber einbezogen werden darf, ist die Art und Weise, in der Du die Meinung äußerst, und Deine Fähigkeit, die Meinung zu begründen.

Da Du mit Deiner Begründung theologische Sachverhalte ignorierst, die laut den meisten Rahmenlehrplänen in der Sek I vermittelt worden sein müssten, kann er Dir natürlich eine schlechte Note geben, weil er Deine religiöse Sprachfähigkeit bewerten muss. Die ist hier nur eingeschränkt gegeben, obwohl theologisches Sachwissen vorhanden ist. Hingegen ist die diskursive Sensibilität nur gering ausgeprägt. (Alles natürlich nur gemessen an dem einen Beispiel; kann ja sein, dass Du in anderen Bereichen auskunftsfähiger bist).

Natürlich kann man auch die Lehrkompetenz des Religionslehrers hinterfragen, der, anstatt diesen spannenden Impuls, den Du in den Unterricht gegeben hast (Gottessohnschaft vs. Blasphemie in neutestamentlicher und frühchristlicher Zeit), aufzunehmen und fruchtbar zu machen, Dich persönlich angeht.

Ob Du Religion überhaupt im laufenden Semester abwählen kannst, wage ich zu bezweifeln. Die meisten Schulen haben interne Regelungen, dass das nicht geht. Die Stunden, die Du den Religionsunterricht nicht besuchst, würden Dir dann als unentschuldigte Fehlstunden eingetragen werden. Im Zweifelsfall würde ich mit der Schulleitung/-koordination sprechen. Eine Note wird Dir der Relilehrer aber auf jeden Fall aufgrund der erbrachten Leistung oder Nichtleistung geben.

Schöne Grüße
Jemand, der zurzeit Religion unterrichtet

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Wenn ihr ein bisschen intelligent und kreativ seid, könnt ihr "Montagsmaler" spielen. Das geht gut mit etwa 10 Leuten, theoretisch auch mit mehr und führt bei uns regelmäßig zu Lachkrämpfen (sind allerdings schon etwas älter).

Alle bekommen ein weißes Blatt Papier (A4) und schreiben ganz oben unter den Rand einen geheimen Begriff (oder für Fortgeschrittene: einen kurzen Satz) und geben das Blatt an die rechte Nachbarin weiter. Diese hat nun die Aufgabe, diesen Begriff zu malen. Wenn sie ihn fertig gemalt hat, klappt sie den geschriebenen Begriff nach hinten um und gibt das Blatt an ihre rechte Nachbarin weiter, die nur das gemalte Bild sieht und daraus den Begriff (bzw. Satz) erschließen soll. Die Runde ist zu Ende, wenn die ursprünglichen Begriffe wieder bei ihren Urhebern angekommen sind. Natürlich kann es sein, dass dieser den Begriff nicht mehr erkennt oder er sich total verändert hat. In dem Fall kann man ein farbiges oder markiertes Blatt austeilen, anhand dessen man erkennt, wann die Runde vorbei ist. Nun dürfen die Blätter aufgeklappt werden und man kann sich darüber freuen, was für ein Murks entstanden ist und auf welche kranken Ideen und krakeligen Blödsinn die Freundinnen gekommen sind.

Bei diesem Spiel sind immer alle gleichzeitig beschäftigt. Manchmal kann es zu "Staus" kommen, wenn jemand besonders lange für ein Bild braucht und die anderen ihre Blätter schon weitergeben. Man kann sich auch auf eine Zeit einigen, nach der ein Blatt weitergegeben werden muss, ganz egal, wie weit man mit dem Bild/Begriff gekommen ist, z.B. vier Minuten. Eine Runde dauert bei 10 Leuten etwa 20 Minuten. Aber es bleibt selten bei einer Runde.

Es kann lustig sein (und hat sich bewährt), sich vorher auf einen Themenbereich von Begriffen bzw. Sätzen zu einigen. Die lustigste Runde hatte ich bisher mit Redewendungen. Ich habe Dir mal ein Blatt angehängt, das zeigt, wie so etwas aussehen kann.

Viel Spaß, wenn ihr es ausprobiert! Wenn es für euch noch nichts ist, vielleicht in ein paar Jahren ...

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