Nachdem diese Frage hier leider stark für Albernheiten und Weltanschauung missbraucht wurde, möchte ich an dieser Stelle noch eine Quelle zitieren für all jene die diese im Grund hoch interessante Frage sich ernsthafter erarbeiten möchten. Genau mit deiner Frage als Titel ist ein Buch von Jared Diamond (deutsche Auflage 2009 bei Fischer) erschienen. Dort wird die Entwicklung des menschlichen Sexualverhaltens sehr schön für jedermann verständlich erläutert, vor allem auch die oft erstaunlichen Abweichungen zu den Fortpflanzungsstrategien anderer Lebewesen. Allerdings sind die Zusammenhänge doch komplex genug, dass Du in einem Forum wie diesem mit keiner schlüssigen kurzen Antwort rechnen darfst.
Der Spaß am Sex ist für die Erhaltung der Spezies (im Gegensatz zum Sex selbst) nicht unbedingt nötig. Soweit kann man deine Frage schon mal ganz klar mit "Ja da steckt mehr dahinter" beantworten. Die Frage nach dem Spaß hängt zusammen mit einer Vielzahl anderer Besonderheiten unserer Sexualität:
- Warum haben wir Sex an unfruchtbaren Tage der Periode, während der Schwangerschaft und nach der Menopause wenn dabei keine Befruchtung stattfinden kann?
- Warum erkennen wir die fruchtbaren Tage nicht mehr ohne Hilfsmittel? Wäre es für die Arterhaltung nicht effizienter und zweckmäßiger wenn beide Geschlechter den passenden Zeitpunkt genau erkennen könnten?
- Warum gibt es bei Frauen überhaupt eine Menopause?
- Welche Vorteile bietet Monogamie dem Menschen und was hat das dann mit dem Spaß am Sex zu tun, wenn Promiskuität doch vermeintlich viel mehr Spaß machen würde?
- Warum hat die Entwicklung unseres großen Gehirns nur sehr begrenzt dazu geführt dass wir Sex nach bewussten, überlegten Strategien haben? Warum wird auch der denkende Mensch immer noch stark von Trieben geleitet?
Kultur, Moral und Weltanschauung hat sich aus unserem Dasein entwickelt und nicht umgekehrt. Wer diese Fragen also religiös oder ethisch beantwortet, verkehrt Ursachen und Wirkungen.
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