Sie scheint auf den Tod zu warten.

Täglich kommt sie hierher

und sitzt bis zum Abend im Garten,

als ob sie zu Hause wär.

Sie kennt alle Leichensteine.

Sie kennt jeden Gitterstab.

Und sie hockt bis zum Abend alleine

an ihrem eigenen Grab.

Dunkle Choräle verwehen.

Weinende Menschen stehn

vor frischen Gräbern und gehen

ergriffen durch graue Alleen.

Die Alte sitzt unbeweglich.

Sie ist nicht schlimm und nicht fromm.

Sie hockt und schweigt, und täglich

betet sie: „Tod, nun komm!“