Hallo frauenmilch & liebe Leute,
die bösen Leut' lasse ich mal beiseite, denn natürlich wäre es schön, wenn wir uns alle gegenseitig vertrauen, also auch aneinander und einander glauben könnten, ohne immer Nachweise ("ich unterschreibe, dass..." - "ich schwöre, dass...") verlangen zu müssen. Und dass für echtes Vertrauen eben charakterlich sozial - und nicht intrigant - geartete Menschen nötig sind, ist wohl klar. - Nur, die Wirklichkeit ist - mindestens zu 50% - anders. Leider. Und zwar u. a. auch abhängig von der innerlichen und äußerlichen Distanz, denn bei distanzierten Leuten wird die Wahrhaftigkeit, die mit dem Glauben-Können zusammenhängt, schnell korrumpiert. Das Mitleiden wird reduziert, - bei kriegerischen Handlungen bis auf null, weil es gar um das eigene Überleben geht. Aber auch wenn wir uns gegenseitig vertrauen - und dann an das Gesagte einfach glauben könnten, wäre dieser Zustand höchst labil, weil wir immer mit einbeziehen müssten, dass selbst der gutwilligste Mensch Irrtümern und Täuschungen verfallen kann, die ihn - ungewollt - zum Lügner abstempeln könnten...
Grundsätzlich aber ist es richtig, sich verwundert zu fragen, warum die Menschen nicht zu Millionen ja Milliarden DIR oder MIR glauben - und zwar im Hier und Heute, weil sie meine Wahrhaftigkeit ja in die Pflicht nehmen könnten, ich also für das gerade stehen müsste, was ich von mir gebe. Trotzdem "glauben" sie eher Aussagen ausgerechnet auch noch "religiöser" Eiferer und oft auch krasser Fanatiker - und das auch noch aus "archaischen Zeiten", wo der gewöhnliche Mensch nur eine kleine, überschaubare Welt annahm bzw. sich diese - UND AUCH SEINEN GOTT - entsprechend zusammenfantasierte...
Das "Problem" dafür, dass wir Lebenden einander skeptischer gegenüberstehen ist wohl auch darin begründet, dass wir heute näher an Beweis-Forderungen und Beweis-Lieferung stehen, als Glaubens-Inhalte aus ferner Vergangenheit leisten können. Trotz dieser Nähe ist es aber dennoch unmöglich, für alles und jedes den Nachweise oder Beweis abzuverlangen. Vielen Menschen ist die Möglichkeit eines direkten ungefälschten Nachweises sogar unheimlich und suspekt, da sie Sicherheit gar nicht wollen, da dies ihrem Drang nach beliebiger Auslegung und dem Herumfantasieren nach momentaner Lust einen Riegel vorschieben würde. Dieser Komplex ist wohl das grundlegende Dilemma unserer von Beschränkungen geprägten Existenz.
Im Grunde kann die Vergangenheit keine Beweise liefern, die heutigen Beurteilungskriterien standhalten können, weil da keiner mehr ist, der "zur Rechenschaft gezogen" werden könnte. Wohl daher, um dieses Manko zu glätten, wird mit dem Spruch "es steht geschrieben" ein Fakt beschworen, der so keiner sein kann, sondern eher auf "Ehrfurcht" vor der "Autorität" der "heiligen Schriften" pocht. - Für den klar Denkenden wird dadurch aber nichts besser und nichts bewiesen.
Deshalb muss das dann eben "geglaubt" werden. Und hierzu nun gibt es Menschen mit Charakteren, denen es leichter fällt, Behauptungen aus archaischer Zeit als "wahr" zu glauben, anstatt nachweisbare, wissenschaftlich geartete Fakten im Hier und Heute zu akzeptieren. Dann wird schnell und gerne davon geredet, dass auch wissenschaftliche Ergebnisse "Fake" sein können - und es wird so davon abgelenkt, dass die Vergangenheit mit ihrem Unwissen, Unverständnis, ihrer Kleingeisterei, ihrem Geister-, Dämonen- und Götzentheater (!!) noch weitaus unsicherererereres Terrain bietet...
Der langen Rede kurzer Sinn: - Das eigentliche Problem vieler Menschen ist, dass sie wie selbstverständlich daran glauben, dass geglaubt werden MÜSSE. - Eben das ist FALSCH - und ist Ergebnis einer religiös-kulturellen Dressur, die uns sublim bis brutal einbleut, dass (religiöser) "Glaube" eine Zierde des Menschseins wäre: - ein Glaube also in IRGENDWELCHEM religiösen bzw. kirchlichen INTERESSE - und das ist immer und überall PRIESTERLICHES Interesse!
Unsere typisch menschliche Fähigkeit, überhaupt glauben zu können, hängt von unserer Begabung zu FANTASIE ab. Diese dient uns dazu, im Voraus planend in die Zukunft zu blicken - und ist somit eine wunderbare, grandiose soziale, nützliche, menschen-verbindende Besonderheit.
Gerade der religiöse Glaube der BUCHRELIGIONEN (Judentum, Christentum, Islam) stellt diese Begabung zu Fantasie auf den Kopf, indem sie diese in übelster Weise für primitive, leicht zu durchschauende EGOISTISCHE Zwecke MISSBRAUCHT. Die rechthaberischen Buchreligionen mit ihren "einzig wahren Wahrheiten", die aber unbeweisbar sind - und mit Sicherheit bleiben werden, hetzen die Menschen GEGENEINANDER auf durch angeblich "göttlich" gewollte Positionen, wodurch die Konfrontation und Unversöhnlichkeit festgeschrieben ist.
Diese Konstrukte sind in ihrem Kern "diabolisch" - und wären auch, insofern es "den Gott" (welchen denn?) tatsächlich gäbe, diesem ein Gräuel. Kein Deist oder Atheist leistet sich solche unglaubliche "Gotteslästerungen", wie es die Buchreligionen in ihrer wahnwitzigen Anmaßung und ihrer brutalen Jenseits-Usurpation tun!
Mir ist klar: Eine solche Sicht religiöser Realität ist Menschen, denen eine pervertierte Vorstellung von menschlicher Fantasie-Kraft durch interessierte primitive Priesterkasten eingebläut werden konnte, schwer verständlich, - vielleicht sogar verbunden mit großer Entrüstung, die mit "liebevollen" Wünsche nach ewiger (!!) Bestrafung im Feuer der Hölle einhergehen, wodurch sich diese Primitivität und tatsächliche Gottesferne selbst beweist!
Gläubige Menschen sind grundsätzlich in einer Not-Situation. Sie sind deshalb in irgend einer Weise gläubig, weil sie in ihrer Verunsicherung und Lebensangst sich an jeden Glaubens-Strohhalm vom "göttlichen Vater da droben" und dem "gerechten Strafgericht" klammern. Kein Jude, Christ oder Moslem hat irgendeinen Grund oder irgendeine Veranlassung, seinen "Glauben" zu wechseln, denn alle drei glauben, jeweils "die einzig wahre Wahrheit" zu besitzen und ganz direkt "Gottes Sache" zu vertreten. Jede dieser Religionen bietet ihren - normalerweise dort hineingewachsenen Mitgliedern - alles, was sie für die Pflege ihrer ICH-süchtigen, primitiven Auserwähltheits-Fantasien benötigen.
Die dies betreibende Priester-Mafia ist mit das Schlimmste, was die Menschheit sich in ihrer Wirrnis, Angst und ihrem Hang zu Autoritätsgläubigkeit je ausgebrütet hat. - Wer das verstanden hat, der begreift auch, warum die Menschheit NIEMALS zu Frieden, Freundlichkeit und Brüderlichkeit weiterschreiten kann, solange der Wahn der religiösen Exklusiv-Glauberei existiert, denn diese Krankheit zieht weite Kreise - und zeigt sich eben auch im politischen Verhalten weltweit!
Jedem, der hier nun auf die abwehrende Idee käme, ich hätte "keine Ahnung", will ich sagen, dass ich religiös sogar sehr "vorbelastet" bin und das Alte sowie Neue Testament von Anfang bis Schluss nicht nur gelesen, sondern studiert habe - mit der Erkenntnis, dass dort weder "das Wort Gottes" zu finden ist, sondern vor allem der Wahn religiös Besessener und übler Manipulatoren. Das alles aber hat nichts mit dem zu tun, was wir als "Gott" bezeichnen könnten: - die universelle oder multi-verselle Kraft, die in und um uns zu finden ist: - ein "Gott" JENSEITS von gut und böse - und unantastbar.