Hallo Shynomis, :)

ich studiere in Frankfurt auf Lehramt. :)

Im Gegensatz zu Rheinland-Pfalz gibt es in Hessen für das Lehramt kein Bachelor-Master System. Stattdessen wird das altbewährte Staatsexamen fortgeführt. Das bedeutet, Du studierst 4,5 Jahre EINEN Studiengang und musst dich nicht extra noch für einen Masterplatz irgendwann bewerben.

Die Fächerkombination Deutsch, Mathematik (beide verpflichtend) sowie Sport ist dort auch möglich.

Falls Du Fragen hast, helfe ich gerne.

Liebe Grüße

Easiophiler

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Hallo MiniMa787,

aufgrund der beiden recht unqualifizierten Antworten hier, möchte ich mir jetzt Mühe geben, Dir eine angemessene Antwort zum Thema "Studium der Sonderpädagogik" abzuliefern.

Ich bin selbst Student der Sonderpädagogik (in Hessen auch "Lehramt an Förderschulen" genannt) und wenn ich hier in diesem Forum Aussagen wie

"Das Studium ist sehr easy, gibt kaum was einfacheres."

lese und kurz darauf bemerke, dass diese Antwort offensichtlich von einem Referendar und damit angehenden Lehrer kommt, wird mir zugegebener Maßen unwohl - ach, warum so förmlich hier; mir wird kotzübel!

Während der Studienzeit sind spaßhafte Sticheleien zwischen den verschiedenen Lehrämtern keine Seltenheit. Ja, sie sind regelrecht ziemlich lustig, da jeder schließlich weiß, dies sind meist nur naive Vorurteile oder schlichtweg Humor.

Aber hier nun einmal zu den Fakten:

Bei der Sonderpädagogik handelt es sich um ein viereinhalb- bis fünfjähriges Studium, das sowohl im Bachelor-, Master-Modell als auch auf Staatsexamen studiert werden kann. Anschließend folgt ein eineinhalb bis zweijähriges Referendariat.

Die Inhalte beschränken sich hierbei nicht nur auf das Unterrichtsfach bzw. die Unterrichtsfächer die man belegen muss, sondern auch auf zahlreiche Module aus dem Bereich der Psychologie, Soziologie, Bildungswissenschaften, Politikwissenschaften und eben der Sonderpädagogik. Der Anteil dieser Wissenschaften ist erheblich größer, als dies bei Regelschullehrern der Fall ist. Der Sonderpädagoge wird damit wahrlich zu einem Experten ausgebildet und bekommt nicht nur die rudimentäre Grunddosis eines Gymnasial- oder Realschullehrers beispielsweise.

Gerade aufgrund der Vielfalt der Module, die man zu belegen hat, stehen im Verlauf des Studiums zahlreiche Klausuren, Referate, Hausarbeiten UND sogar für Sonderpädagogen spezielle Prüfungsformen wie biographische Skizzen und diagnostische Berichte an. Damit würde ich behaupten, dass der Arbeitsaufwand für die verschiedenen Leistungsnachweise den der Regelschul-Lehrämter in vielen Fällen übersteigt.

Lediglich den naturwissenschaftlichen Lehrämtern möchte ich einräumen, dass Viele von ihnen doch sehr häufig Übungsaufgaben abzugeben haben. Derartige Übungen sind zwar ebenso im Studium der Sonderpädagogik vorhanden, nehmen aber nur einen sehr kleinen Teil ein.

Ich möchte nicht behaupten, dass es sich bei der Sonderpädagogik um ein sehr schweres Studium handelt. Wer dies allerdings auf die leichte Schulter nimmt, wird eines Tages mit immensen Problemen zu rechnen haben.

Im Schnitt ist das Studium in der Regelstudienzeit zu schaffen, wenn man pro Woche ca. 20 Semesterwochenstunden (SWS) einplant. Damit ist das Studium im Zeitaufwand vergleichbar mit vielen anderen Studiengängen.

In deiner Frage hast Du das Vorpraktikum angesprochen. Hier in Hessen ist dieses für angehende Sonderpädagogen verpflichtend. Dieses kann man allerdings auch während des Studiums ableisten. Mir persönlich hat das Praktikum wertvolle Erfahrungen eingebracht, da sich der Schulalltag an der Förderschule doch ganz erheblich von dem an einer Regelschule unterscheidet. Ich kann es dir daher auf jeden Fall sehr ans Herz legen.

ABER: Ich möchte darauf hinweisen, dass Sonderpädagogen aufgrund der Inklusion zunehmend an Regelschulen arbeiten, um dort zusammen mit Regelschullehrern Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf zu unterstützen. Damit ist das Berufsfeld von Sonderpädagogen zu dieser Zeit sehr stark im Wandel. Die wenigsten von ihnen werden an Förderschulen unterrichten.

Genau das ist im Übrigen der Grund, warum mich die Herablassung des Regelschullehrers derart erzürnt. Die Inklusion ist nicht nur für Sonderpädagogen etwas Neues, sondern noch viel mehr für Regelschullehrer. Dieses neue Modell führt immer einmal wieder zu Missverständnissen zwischen den beiden Lehrern. Viele sind "Team-Teaching" und Zusammenarbeit gar nicht gewohnt oder sind nicht im Klaren darüber, wer welche Aufgaben zu übernehmen hat. Nicht selten entsteht eine wahre Feindschaft zwischen den Lehrern - und dieser "Krieg" geht zu Lasten der Inklusion und damit zu Lasten derjenigen, die unsere Hilfe am meisten brauchen - die Förderkinder.

Und Lehrer wie die Verfasser meiner zitierten Antwort erleichtern die Probleme mit Sicherheit nicht, indem sie mit ihren Aussagen über das vermeintlich leichte Studium eine mangelnde Wertschätzung unserer Kenntnisse vermitteln.

Ebenso ist der Neid immer mal wieder ein Auslöser, um sich in die Haare zu kriegen. Sonderpädagogen haben nämlich in aller Regel erheblich bessere Beschäftigungsaussichten (die letzten Jahre durchgehend Vollbeschäftigung im Gegensatz zu den teils dramatisch schlechten Chancen für Lehrer anderer Lehrämter und Fächerkombinationen) und verdienen darüber hinaus in den meisten Bundesländern deutlich mehr (Besoldungsgruppe A13 statt A12 vieler Realschul-, Hauptschul- und Grundschullehrer). Dass dies der Sympathie nicht gerade zu Gute kommt, ist glaube ich verständlich.

Ich hoffe, ich habe Dir jetzt sowohl ein paar Einblicke in die Sonderpädagogik als auch in derzeitige Entwicklungen geben können.

Für Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.

Liebe Grüße

Easiophiler

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Hallo :),

für ein erstes Date finde ich das Kino eher ungeeignet. Schließlich möchte man doch sein Date kennenlernen und das klappt nur, wenn man eine Möglichkeit zum Reden hat.

Liebe Grüße

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