Grundsätzlich spricht nichts gegen Masturbation.
Allerdings kann es tatsächlich schädlich sein, vor allem wenn es mit Pornokonsum einhergeht. Das ist bei einer Vielzahl der Menschen aber gerade der Fall. Also ist es vielleicht besser es so zu sagen: Übermäßiger Pornokonsum kann sehr schädlich sein.
Sehr viele wissen das nicht und glauben, Pornos seien gut und würden nur "mehr Würze ins Bett bringen". Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen etwas anderes:
Der Pornokonsum kann sehr leicht in eine Sucht führen. Oft wissen die
Beteiligten aber nicht einmal, dass sie tatsächlich abhängig sind.
Seit ca. 2009-10 meldeten sich hunderte von jungen Menschen, denen esunmöglich war, mit ihren Partnerinnen & Partnern eine Erektion zu bekommen oder zum Orgasmus zu kommen. Bei der Masturbation in Verbindung mit Pornos war dies aber dagegen kein Problem.
Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen PIED (kurz für Porn-Induced
Erectile Dysfunction; zu deutsch: durch Pornos hervorgerufene erektile
Dysfunction). Grund für diese Unfähigkeit sind Entwicklungen im Gehirn,
die aufgrund des oft über jahrzehnte praktizierten Pornokonsum
stattfinden.
Pornos sind genau wie andere Drogen oder z.B. auch fettiges/süßes Essen ein sog. Superstimulus für das Gehirn. Das heißt, jedes mal wenn wir Pornos sehen, wird unser Gehirn mit einem Neurotransmitter names Dopamin geflutet. Dopamin ist der Stoff, der dafür verantwortlich ist, dass wir Dinge tun wollen. Dopamin treibt uns dazu Neues zu wagen, das nette Mädel anzusprechen, den saftigen Burger zu Essen. Allerdings fluten Pornos unser Gehirn mit so viel Dopamin, dass unser Gehirn sagt "Hey! Das ist zu viel! Irgendwas stimmt hier nicht. Ich muss etwas unternehmen!".
Als Resultat baut unser Gehirn Dopaminrezeptoren ab. Es kann also
weniger Dopamin im Gehirn andocken und seine Wirkung entfalten.
Experimente an Ratten (und mittlerweile auch an Menschen) zeigen, dass
eine niedgrige Anzahl an Dopaminrezeptoren dazu führen kann, dass wir
uns depressiv, traurig, wütend, antriebslos, unmotiviert, müde und
vieles mehr fühlen.
Damit aber nicht genug: Dadurch, dass wir uns oft über Jahre und Jahrzehnte mit Pornos vollschütten, verknüpft unser Gehirn die Pixel aufdem Bildschirm mit dem hohen Dopamin. Da wir süchtig nach dem Dopamin sind, drängt uns das Gehirn dazu, dahin zurückzukehren, wo wird diese enormen Dopaminmengen immer bekommen haben: Pornos.
Unser Gehirn baut immer weiter die Verknüpfung "Pornos = Dopamin"
auf, während die Verknüpfung "Sex, Liebe, erledigte Arbeit = Dopamin"
immer weiter schrumpft. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, dass wir
keine Erektion mehr bekommen können, so hart wir es auch versuchen.
Allerdings nur mit echten Menschen. Mit Pornos funktioniert alles wie
gehabt.
Leute, die sich vehement der Wahrheit verschließen, behaupten oft, die Männer seien nur nervös oder hätten kreislaufbedingte erektile Dysfunktion. Dagegen gibt es einen simplen Test: Versuch mal ohne Pornos, ohne Bilder ohne Vorstellung zu masturbieren. Wirklich nur durch Berührung. Für Männer mit PIED ist das unmöglich. Versuche es dann mit Pornos. Wenn es klappt, hast du PIED. Denn du bist wohl nicht nervös deine eigene Hand zu befriedigen und nur durch Pornos werden auch nicht Kreislaufprobleme wie durch Zauberhand behoben.
Das gute ist: Es ist nicht dauerhaft! Es zeigte sich, dass Männer, die dem Pornokonsum abschwören und komplett auf Pornos verzichten nach einigen Monaten ihre Potenz wieder erlangen. Mehr Information findest du vor allem auf www.nofap.com/forumm (Erfahrungen anderer Süchtiger) sowie auf www.yourbrainonporn.com (wissenschaftliche Hintergrundinformationen).
Das die Pornoindustrie auch die Frauen, die leider dort arbeiten müssen, behandelt wie den letzten Dreck und das extreme psychische Folgen für diese Frauen hat, dürfte wohl klar sein. Ich empfehle dir einmal ein paar Statistiken zur Pornoindustrie anzugucken. Diese Ergebnisse sind wahrlich erschreckend.
Auch führen Pornos sehr häufig (ich würde sogar fast sagen immer) unbewusst dazu, dass wir Männer Frauen nur als Objekte sehen. Wir sehen nicht mehr den Menschen mit Gefühlen. Wir nehmen nur das Stück Fleisch, das es zu penetrieren gilt, wahr. Das ist ein Problem.
Leider sind fast alle zur Zeit zugänglichen (wissenschaftlichen) Information zu Pornosucht und deren Folgen auf Englisch. Sofern du das verstehst würde ich dir dringendnahelegen, das mal zu lesen.
Viele Grüße,