Hey du,
erstmal tut es mir leid, dass es wohl tatsächlich Leute gibt (und auch welche, die dir antworten), die meinen, du wärst ein Waschlappen. Ignoriere diese Menschen bitte: Diese haben eindeutig einen Mangel an Empathie. Mich hat es selbst geärgert, wie du bezeichnet wurdest.
Und nun zu dir: Weißt du, ich denke nicht, dass du dich jemals wirklich so richtig gut fühlen kannst. Denn leider behandelt dich deine Familie wie das fünfte Rad am Wagen, und so schnell wird es sich auch nicht ändern. Was ich dir aber stattdessen raten kann ist etwas, was Freunde betrifft.
Du, FallafelXtreme, kannst sehr wohl Freunde haben. Freunde, die dir zuhören, für dich da sind und das Beste für dich wollen. Und das sage ich als jemand, der früher dachte, dass es genauso hoffnungslos für mich wäre.
Im Kindergarten hatte ich gar keine Freunde. In der Grundschule in den ersten beiden Jahren auch nicht. Ab der 3. Klasse aber fand ich dann einen, aber es hielt nicht lang. Die 4. Klasse endete, und er hat mich gehasst.
Bei der Realschule war es ähnlich: In der 5. Klasse hatte ich auch keine Freunde, bis ich dann in der 6. wieder einen Jungen fand. Aber auch da hielt es nicht lang, und er hasste mich so sehr, dass er bis zum Ende der Schulzeit nicht ein Wort mehr mit mir geredet hat.
Das klingt nicht so toll, oder? Nun, damals hatte ich die Hoffnung aufgegeben, jemals neue Freunde zu finden oder Freundschaften überhaupt zu halten, und deshalb gab es nach der 7. Klasse eine Zeit, in der ich ganz allein war. Während andere ihre Jugend genossen haben, ihre Liebe fanden und glücklich waren, verbrachte ich selbst alle Jahrgänge von der 7. bis zur Q1 allein und mit der Schule. Ich weiß: Diese Jugend klingt nicht so gesund. Eigentlich war sie total langweilig...
Ja, und dann kam irgendwann meine Schwester, und weißt du, was sie sagte? Sie sagte: ,,Hey, du musst mal Freunde finden, bevor du vereinsamst!" Gut, und was habe ich dann gemacht? Ich habe mir Whatsapp heruntergeladen. Und ab da ging dann der ganze Spaß los:
Mich schrieb ein Mädchen an, von dem ich später erfahren habe, dass sie schon am Anfang der Schulzeit etwas von mir wollte, sich aber nie traute, weil ich so distanziert wirkte. Dann aber hatte sie mit Whatsapp endlich ihre Chance, und rausgekommen ist am Ende meine erste Liebe. Sie hielt nicht lang, aber sie gab mir Selbstbewusstsein, und sie zeigte, dass man sich als Mensch sehr wohl verändern kann!
Ich fing an, zu lächeln. Ich ging auf Menschen zu, beteiligte mich an Gesprächen, war freundlich und zeigte mich von meiner besten Seite. Und siehe da: Ich habe Leute gefunden, mit denen ich nach Hause gehe oder draußen Zeit verbringe. Und wenn ich so weitermache, werde ich garantiert noch viele weitere finden. Denn ich stelle fest, dass dieser Satz...
Man ist gekränkt von der letzten Freundschaft, die nächsten merken das und die Kränkung geht von vorne los
...nicht stimmt, sondern es im Gegenteil sogar so war, dass Leute erst recht sogar mit mir befreundet sein wollen, eben weil ich so anders war und interessant war. Und wenn es bei mir geklappt hat, warum sollte es dann nicht auch bei dir klappen, FallafelXtreme? :)
Ui, selbst für meine Verhältnisse wurde die Antwort echt lang. Ich hoffe aber, dass du bis hierhin gelesen hast und zumindest ein klein wenig Hoffnung gefunden hast.
Liebe Grüße und dir alles Gute, Discordia ツ