Ich war bis vor Kurzem als Asylentscheider beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) tätig.

Krankheiten sind kein Asylgrund, können aber ein Abschiebungsverbot gem. §60 AufenthG bewirken:

(7) Von der Abschiebung eines Ausländers in einen anderen Staat soll abgesehen werden, wenn dort für diesen Ausländer eine erhebliche konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit besteht. Eine erhebliche konkrete Gefahr aus gesundheitlichen Gründen liegt nur vor bei lebensbedrohlichen oder schwerwiegenden Erkrankungen, die sich durch die Abschiebung wesentlich verschlechtern würden. Es ist nicht erforderlich, dass die medizinische Versorgung im Zielstaat mit der Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland gleichwertig ist. Eine ausreichende medizinische Versorgung liegt in der Regel auch vor, wenn diese nur in einem Teil des Zielstaats gewährleistet ist.

In diesem Fall würdest du zwar kein Asyl bekommen, aber immerhin eine Duldung. Du dürftest also vorübergehend hier bleiben.

Die Sache ist nun die, dass du ja bereits einen Herzschrittmacher hast, dein Leiden also somit zumindest vorläufig behandelt wurde. Du behauptest in den anderen Kommentaren, dass es in deinem Land, keine medizinische Versorgung gibt, aber wo hast du diesen Herzschrittmacher denn dann bekommen? Wenn du den in deinem Heimatland bekommen hast, dann kannst du ja nicht behaupten, dass es dort keine medizinische Versorgung gibt.

Jedenfalls wird man dich (oder deine Eltern) bei der Anhörung vor dem BAMF dazu auffordern, ein ärztliches Attest vorzulegen, in dem genau und einfach verständlich folgende Fragen vom Arzt beantwortet werden:

- Woran genau leidest du und wie muss es behandelt werden?

- Was sind die Konsequenzen in den nächsten zwei Jahren, wenn du nicht weiter behandelt wird?

- Wie wird sich dein Gesundheitszustand voraussichtlich ändern, wenn du in dein Heimatland zurückgeschickt wirst?

Eine Duldung wird in der Regel nur erteilt, wenn eine Rücksendung in dein Heimatland schwerste medizinische Folgen hat (z.B. deinen voraussichtlichen Tod innerhalb der nächsten zwei Jahre).


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Hierfür relevant sind in Deutschland zwei Dinge:

1. Strafbar ist das "Anwerben für fremden Wehrdienst" (§ 109h StGB): Das bezieht sich aber explizit auf den Anwerber, nicht auf den Angeworbenen.

2. "Ein Deutscher, der auf Grund freiwilliger Verpflichtung ohne eine Zustimmung des Bundesministeriums der Verteidigung oder der von ihm bezeichneten Stelle in die Streitkräfte oder einen vergleichbaren bewaffneten Verband eines ausländischen Staates, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, eintritt, verliert die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies gilt nicht, wenn er auf Grund eines zwischenstaatlichen Vertrages dazu berechtigt ist." ($28 StAG).
Wenn du also nur die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, dann kann die dir auch niemand wegnehmen.

Ansonsten dürfte das größte Problem sein, dass die meisten Staaten die eigene Staatsangehörigkeit voraussetzen, wenn man in ihren Armeen dienen will. Ausnahmen hiervon bilden die Fremdenlegionen, z.B. von Frankreich und Spanien, die den Sinn und Zweck ja schon im Namen tragen.

Es gibt übrigens durchaus viele Deutsche, die bei der französischen Fremdenlegion dienen. Dieses Verhalten ist nicht strafbar und solange du nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, hat dies auch keinen Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit zur Folge. 

In der Bundeswehrkaserne in Altenstadt gab es bis vor einigen Jahren sogar einen Stammtisch für ehemalige Legionäre, die nach ihrem Dienst bei den Franzosen zur Bundeswehr gegangen sind.

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Nochmal kurz als Ergänzung zur Zusammenfassung von kraft281190seb:

Im Großen und Ganzen kann man natürlich sagen, dass in erster Linie ein mehr als konstant überdurchschnittliches Leistungsbild in den regelmäßigen Beurteilungen notwendig ist. Darüber muss man gewisse "Pflichttore" oder Schlüsselverwendungen durchlaufen, wie beim Heer z.B. die des Bataillonskommandeurs.

Es gibt jedoch unabhängig von all diesen Faktoren einen ganz großen Knackpunkt: Die Generalstabsausbildung. 
Das ist ein Lehrgang, der sog. LGAN (Lehrgang für den Generalstabsdienst mit nationaler Beteiligung) oder LGAI ( "  "  " internationaler Beteiligung), der zwei Jahre respektive neun Monate dauert. Dieser Lehrgang wird an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg durchgeführt. Man lernt dort etwas über Militärpolitik, Militärokonomie, Taktik und und diverse andere Fächer.
Solche und ähnliche Lehrgänge haben so ziemlich alle Armeen der Welt, so z.b. der Command and General Staff Officers' Course der US Army oder der Higher Command and Staff Course der Royal Army. In vielen anderen Ländern wird für das erfolgreiche Bestehen eines solchen Lehrgangs ein MBA vergeben, also ein nicht-konsekutiver Masterabschluss in Wirtschaft. In Deutschland wird das nicht gemacht, obwohl sich die Lehrgänge so oder so inhaltlich sehr ähneln.
Jedenfalls ist es so, dass mit diesem Lehrgang die Weichen für die zukünftige Karriere gestellt werden. Anhand der Abschlussnoten wird eine Rangliste erstellt. Und da die meisten Generalstabsoffiziere beurteilungstechnisch so oder so kaum unterscheidbar sind (gute Noten haben sie alle), bekommt diese Rangliste vom LGAN ein enormes Gewicht bei der zukünftigen Laufbahnplanung.

Die besten Absolventen dieses Lehrgangs sind schon als zukünftigte Generale/Admirale vorgesehen. In der Regel werden die direkt im Anschluss an den deutschen LGAN an bereits erwähnte Führungsakademien im Ausland geschickt, um als Austauschoffiziere einen Teil der dortigen Generalstabsausbildung mitzumachen, was dem designierten General gleich nochmal einen weiteren Erfahrungshorizont für internationale Militärzusammenarbeit geben soll. Genauso schicken andere Nationen ihre Besten Generalstabsoffiziere auf den deutschen LGAI (deshalb "mit internationaler Beteiligung), damit die ihren letzten Schliff als designierte Generale/Admirale bekommen)

Nun kann man diese Ranglisten nehmen und je weiter man an den Ranglistenplätzen nach unten geht, umso schwieriger wird es der Kandidat haben in die absoluten Spitzenverwendungen zu kommen. Die "schlechtesten" Absolventen können dann fast schon mit Sicherheit damit rechnen, dass sie wahrscheinlich "nur" Oberst werden und es bis zur Pensionierung auch bleiben.

PS.: Beziehungen sind natürlich - wie überall - auch nicht unwichtig ;)

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Das geht nur über ein Arbeitsvisum. Dafür muss er ein Vertragsangebot einer deutschen Firma haben und diese beim deutschen Konsulat in seiner Heimatstadt vorlegen. 

Wenn er sich dann 6 - 8 Jahre lang legal (!) in Deutschland aufgehalten hat, kann er auch eingebürgert werden.

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nein, das wird nicht möglich sein. Eine neue Identität gibt es nur, wenn dafür triftige Gründe vorliegen. Das kann zum Beispiel häusliche Gewalt sein, oder eine Aussage als Zeuge vor Gericht. 

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Mit welcher Begründung wurde das Asylverfahren denn gestoppt? Dass er sich in einem anderen Bundesland aufhielt, kann ja wohl kaum der einzige Grund gewesen sein.
Oder hat er sich etwa in ein anderes Bundesland begeben, obwohl er seitens der Ausländerbehörde dafür keine Genehmigung hatte? Wenn ja, dann hat er halt Pech gehabt. Das ist hier kein Wunschkonzert.

Ansonsten hast du das Stichwort in dieser Angelegenheit ja schon genannt: Sicherer Herkunftsland.
Dir muss bewusst sein, dass viele Asylbewerber sich hier in Deutschland gut integrieren. Selbst wenn dein Freund hier Millionär geworden wäre, hätte das aber absolut nichts daran geändert, dass er wahrscheinlich keine asylrelevanten Gründe vorbringen konnte. Welches diese Gründe sind, steht im §3 und §4 AsylG. Somit ist sein Asylantrag abzulehnen

Um das nochmal deutlicher zu machen: Die Asylregelungen dienen dazu, politisch Verfolgten oder solchen Menschen, denen in ihrem Heimatland in sonstiger Form Gefahr für Leib und Leben droht, Schutz zu gewähren.
Wenn dein Freund nach Deutschland kommt und einen solchen Asylantrag stellt, ohne entsprechende Gründe zu haben, dann muss dieser Antrag abgelehnt werden. Da spielt es auch keine Rolle, wie viel Geld er bei diesem Sportverein verdient, ob er Sozialhilfe braucht, eine Wohnung hat oder schon fließend die deutsche Sprache beherrscht. Der Verein kann ihm hierfür so viele Bescheinigungen ausstellen, wie er will. Der Antrag wird dennoch abgelehnt, weil von Anfang an keine asylrelevanten Gründe vorlagen.

Im Zweifelsfall sollte sich dein Freund sofort darüber informieren, unter welchen Voraussetzungen er für die Erteilung eines Arbeitsvisums in Frage käme. Wenn sowas für Sportler, die mit ihrem Sport Geld verdienen, in Frage kommt, dann sehen die nächsten Schritte so aus:
- Vom Sportverein eine schriftliche Zusage erhalten, dass deinem Freund ein Vertragsangebot mit einem entsprechenden Einkommen vorliegt. 
- Mit diesem Vertragsangebot zur deutschen Botschaft gehen und ein Arbeitsvisum betragen. 
- Das Arbeitsvisum berechtigt ihn zum legalen (!) Aufenthalt in Deutschland. 
- Nach acht Jahren legalem Aufenthalt, kann die Einbürgerung beantragt werden. Diese acht Jahre können auf sieben Jahre verkürzt werden, wenn ein Integrationskurs absolviert. Sie können auch auch sechs Jahre verkürzt werden, wenn zusätzlich dazu eine ehrenamtliche Tätigkeit o.ä. nachgewiesen werden kann.
- Wenn all diese Voraussetzungen erfüllt werden, kann dein Freund auf diesem Wege deutscher Staatsbürger werden.

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Was erwartest du denn? Jahrzehntelang wurde groß und breit propagiert, dass 70 - 80% der Bundesbürger gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan sind. Es wurde in diversen Umfragen klipp und klar festgestellt, dass das deutsche Volk sich nicht am Krieg gegen den Terror beteiligen möchte. Jetzt tut die Politik ein Mal das, was das Volk will. 

Es könnte halt auch einfach damit zusammen hängen, dass wir mittlerweile festgestellt haben, dass westliche Interventionen im nahen/mittleren Osten bisher nie den gewünschten Effekt erzielt haben, sondern die Situation eher sogar noch verschlechtert haben.

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Wir entscheiden doch nicht darüber, ausländische Staatsbürger zwangszurekrutieren und sie dann in den Kampf zu schicken. Die Leute kommen - berechtigt oder unberechtigt - hier her, um Schutz und Hilfe zu suchen. Es ist unvereinbar mit diversen internationalen Gesetzen, aus Asylsuchenden Soldaten zu machen.

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Qualitativ zumindest besser als das Feldtagebuch.

Ich finds trotzdem Schade, dass man sich dazu entschlossen hat, hier diese witzige Schiene zu fahren. Eine ernsthafte Reportage, die reflektiert über das Leben als Rekrut berichtet, hätte ich persönlich besser gefunden.

Dass eine Marineeinheit begleitet wird, halte ich auch für einen kleinen Fehlgriff. Da kann man zwar argumentieren, dass die Grundausbildung "allgemein" sein soll (hieß ja früher auch so), aber in der Praxis ist sie eben doch nicht so allgemein. 

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Der Begriff "Wehr" im Zusammenhang mit dem Militär hat in Deutschland eine längere Tradition: Reichswehr, Wehrmacht und nun Bundeswehr.

Bei der Gründung der deutschen Armee nach dem zweiten Weltkrieg wollte man tatsächlich aber auch einen Begriff, der den anfangs defensiven Charakter der neuen Armee betont. Bundeswehr lag da auf der Hand und war eben der Vorschlag eines Ex-Wehrmachtsgenerals, der angenommen wurde.

Zum Sprachgebrauch wurde ja schon gesagt, dass mit "Heer" die Landstreitkräfte eines Landes gemeint sind. Somit wäre ja eher die Frage, warum ihr Österreicher euer Militär "Heer" nennt und damit eure Luftwaffe quasi außen vor lasst.

Dass die Bundeswehr seit einigen Jahren schon keine kleine Verteidigungsorganisation ist, sollte sich eigentlich auch schon herumgesprochen haben.

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ich kann dich beruhigen: Auf Musterungsunterlagen wirst du diese Information nicht finden, da die Tests für das KSK ein klein wenig umfangreicher sind, als das, was man bei der Musterung macht.

Du kannst aber Mal kucken, ob du das Kreuzchen bei der Sprungdiensttauglichkeit bzw. "Infanterist Spezielle Operationen" (falls das heute noch so heisst) steht. Damit erfüllst du dann zumindest mal das absolute Minimum. Soll heissen, dass z.B. eine Sprungdienstuntauglichkeit eine spätere Verwendung als Kommandosoldat von vornherein ausschließt.

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"Wenn man dort bleiben will", läuft es auf eine Weiterverpflichtung hinaus. Man kann die Dienstzeit innerhalb der Mannschaftslaufbahn verlängern, oder aber man strebt direkt den Wechsel in eine höhere Laufbahn (Unteroffizier/Offizier) an. 
Ersteres ist ohne Probleme möglich, sofern die Bundeswehr Stellen zu besetzen hat. ist dies der Fall, wird man als Mannschaftssoldat verlängert.
Letzteres setzt voraus, dass die schulischen Voraussetzung für die höhere Laufbahn vorliegen und man das Einstellungsverfahren besteht.

Eine Verpflichtung als SaZ 4 ist insofern etwas "ungünstig", da man nach seiner Dienstzeit keine wirklich nennenswerten Ansprüche auf Berufsförderungsmaßnahmen hat. Man kann nur interne Lehrgänge und Zertifikate erwerben, aber nicht z.B. eine Berufsausbildung absolvieren. Aber man kann durchaus nen kleinen Batzen Geld zusammensparen, falls man z.B. ein finanzielles Polster für die spätere zivile Ausbildung braucht.

Wie Beförderungen ablaufen, kann man nicht ganz allgemeingültig sagen. Wenn du Mannschafter bist, wirst du im Regelfall zu festgesetzten Zeiten vom Schützen (Rekrut) bis zum Hauptgefreiten befördert. Stabsgefreiter und Oberstabsgefreiter wird man nur noch, wenn das Leistungsbild passt. ich bin mir grad nicht sicher, ob man dafür nicht auch extra Dienstposten braucht.  

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Das ist gesellschaftlich bedingt.

Man kann das wunderbar mit den USA vergleichen, wo es diesen Neid, den du richtigerweise wahrnimmst, nicht in dieser Form gibt. ich geb Mal n Beispiel:

Wenn in Amerika jemand durch harte Arbeit erfolgreich wird, dann sagen die Leute: "Toll für ihn, er lebt den American Dream und hat es durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit aus eigener Kraft geschafft, an die Spitze zu kommen. Wenn ich selber hart arbeite, werde ich vielleicht auch Mal so weit kommen, wie er"

Wenn in Deutschland jemand erfolgreich ist, dann denken die Leute: "Naja, er mag zwar gut sein, aber letztendlich hat die Gesellschaft es ihm ermöglicht, so weit zu kommen. Er ist umsonst zur Schule gegangen, hat umsonst eine Uni besucht und den Kredit für seine Firma hat er auch von einer Bank bekommen, die ihn von den Einlagen der anderen Sparer finanziert hat"

Das sind halt einfach Unterschiede in der Mentalität. In Deutschland kommt man mit seinem Erfolg/Reichtum dann am Besten an, wenn man ihn mit Bescheidenheit und Dank für die Gesellschaft quittiert. Wenn man seinen Reichtum dann auch noch NICHT übertrieben protzig zur Schau stellt und sich wohltätig engagiert, dann wird einem auch nicht mehr Neid entgegen gebracht, sondern fast schon Respekt. Die Leute sagen dann: "Schaut ihn euch an, er ist zwar Reich, aber er stellt es nicht zur Schau und gibt der Gesellschaft viel zurück. Andere reiche Leute könnten sich von ihm eine Scheibe abschneiden."
Das ist zumindest meine Wahrnehmung.

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Letztlich sind wir doch gezwungen zu arbeiten, um zu überleben. 

Ja, und früher mussten die Menschen ihre Mammuts noch selbst jagen und sich gegen Säbelzahntiger verteidigen. beschwerst du dich gerade ernsthaft darüber, dass du nicht kostenlos leben kannst und sich nicht irgendjemand umsonst darum kümmert, dass deine Bedürfnisse befriedigt werden? 

Du erwähntest doch weiter unten im text etwas von asozialem Verhalten......

Für den passenden Job/Ausbildung müssen wir uns verstellen und bildlich gesprochen den Personalchef die Füße für eine Stelle lecken.

Musst du das? Also ich musste es noch nie. Was ich muss, ist professionell und freundlich auftreten und die Arbeit verrichten, zu der ich mich als Gegenleistung für meine Gehalt verpflichtet habe. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, dann dürfte das viel eher an deiner Erziehung liegen.

Der perfekte Angestellte muss immer erreichbar sein. Sei es am Wochenende oder im Urlaub. Arbeit und Privatleben sollen nach wünschen von Wirtschaftsexperten verschmelzen. Irgendwann wird es doch kein Privatleben mehr geben, sondern nur noch eine Arbeitsfreie Zeit.

Das hängt ja wohl davon ab, wo du arbeitest. Grundsätzlich schreibt der Gesetzgeber vor, dass du nach Feierabend nicht mehr erreichbar sein musst. Ausnahmen gibt es für Angestellte in leitenden Funktionen. 

Mittlerweile steigen aber auch die Unternehmen dahinter, dass Arbeitnehmer, die einen Ausgleich durch echte Freizeit genießen, während der Arbeit produktiver sind. Insofern kann ich deine Aussage, dass Wirtschaftsexperten das genaue Gegenteil verlangen, absolut nicht nachvollziehen. das ist völlig aus der Luft gegriffen und entspricht nicht dem, was die moderne Managementtheorie heutzutage predigt.


Aber richtig pervers ist es doch, dass man jetzt schon dafür belohnt wird, wenn man in einen Monat nicht krank war oder sich wenigstens hingeschleppt hat. Dabei löst Stress am Arbeitsplatz gerade Krankheiten aus.

Das hängt wohl auch wieder davon ab, wo man arbeitet. Ich habe sowas noch nicht erlebt und auch im Freundeskreis höre ich eher das genaue Gegenteil. Richtig ist aber, dass ein Arbeitnehmer, der chronisch krank ist, für seinen Arbeitgeber letztendlich eine finanzielle Belastung darstellt. Große Unternehmen können diese Belastung vielleicht noch stemmen, aber bei vielen kleinen und mittelständischen Betrieben kann sowas echte und schwerwiegende Auswirkungen auf die Finanzen haben, sodass man versuchen wird, sich von so einem Mitarbeiter zu trennen. Das würdest du als Arbeitgeber schon genauso machen, glaub mir.


In der Zukunft werden viele Berufe in der Unter- und Mittelschicht, wegen Internet, Computern und Robotern wegfallen. Man wird nur noch für geringste Löhne arbeiten können. Den Vorgeschmack sieht man schon in den USA, wo es schon normal ist mehrere Jobs auszuüben.

Das ist auch nicht zutreffend. Du kannst den US-Arbeitsmarkt nicht mit dem deutschen Arbeitsmarkt vergleichen. da sind die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen allein schon sehr unterschiedlich.

bedenke bitte, dass seit dem Beginn der Industrialisierung ein ständiger Automatisierungsprozess voranschreitet. Dass Berufe wegfallen, war schon immer so. Gleichzeitig entstehen aber neue Berufe. Die heutigen Arbeitslosenzahlen sprechen da für sich. 

Das System unterliegt zwar nach wie vor einer Konjunktur und ist nicht perfekt, aber es ist verdammt gut. 

Und wer diesen dreckigen, hinterlistigen Arbeitsmarkt erst durchschaut hat und sich deswegen nicht kaputt machen will, sondern einfach nur leben will wird gleich als asozial hingestellt. Die Politik die sowas ermöglicht ist asozial!

Tja das liegt halt daran, dass ein solches Verhalten tatsächlich asozial ist. Du informierst dich scheinbar aus den falschen Quellen, die dir ein vollkommen falsches Bild der Realität vermitteln.

Ich weiß persönlich gar nicht was ich nun machen soll. Was kann ich denn bitte für eine Ausbildung machen oder studieren, um kein Teil dieser grausamen modernen Sklaverei zu werden?

Dazu fällt mir gar kein Kommentar ein.... Stell dich halt einfach schon Mal auf ein Leben als Hartzer ein, dann musst du dir keine Gedanken mehr über die grausame Welt machen...

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