(Teil 2)
Natürlich ist dies genau das, was die Evolution ausmacht. Wären diese Selektionsvorteile nicht vorhanden gewesen, alles Leben auf der Erde wäre nie über den Stand einer einfachen EInzelligen Lebensform hinausgelangt.
Der entscheidende Motor der Evolution ist also;
--Genetische Mutation (zufällig und durch die kosmische Strahlung als Mutagen)
-- Ein eintretender Selektionsdruck durch die Veränderung des Lebensraumes
und!
-- der daraus folgende evolutionäre Wettbewerb.
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Aber hieraus zu schlussfolgern- so wie es die Sozialdarwinisten getan haben- eine "Höher" entwickelte Art ,(wer entscheidet eigentlich, WELCHE Art "Höher" entwickelt ist?), wäre "stärker"- also immer und überall einer anderen gegenüber im Vorteil-, diese Lesart ist rundheraus Falsch!
Denn ich sagte ja bereits; Dieser Evolutionsvorteil (aufgrund von Eigenschaften), gilt nur für diesen bestimmten Lebensraum (und für eine bestimmte Zeit, d.h. solange die Lebensbedingungen dort konstant bleiben).
Ändern sich die Lebensbedingungen, geht das ganze Spiel wieder von vorne los und die Arten bzw. Individuen mit den jeweils am besten geeignetsten EIgenschaften werden von der Natur begünstigt, während die anderen wahrscheinlich aussterben werden- wenn sie nicht in einen anderen Lebensraum ausweichen können.
Die Sozialdarwinisten haben, aus einer im zeitlichen Kontext heraus existierenden rassistisch- europa-zentrischen Weltsicht heraus, die gerade frisch aufkommende Evolutionstheorie und andere wissenschaftliche Erkenntnisse dafür benutzt und pervertiert, ihre bereits existierenden Ressentiments und ihr Überlegenheitsgefühl , (auch; Religiöses Sendungsbewusstsein), anderen Menschlichen Völkern gegenüber zu legitimieren.
Das die weisse , bzw. europäische Rasse eben NICHT (in einem Darwinistischen Sinne), gegenüber den afrikanischen, slawischen oder indianischen Stämmen gegenüber überlegen war, zeigt sich schon an drei Beispielen;
1.) Die heutige Genetische Forschung kann zweifelsfrei belegen, das unsere genetischen Erbanlagen auf dem ganzen Globus,(will sagen, egal welche Volkszugehörigkeit), praktisch zu 100% identisch sind.
Geringe auftretende Unterschiede im Verhalten, Intelligenz und Aussehen, sind zum einen auf die Erziehung und die kulturellen Hintergründe und Sozialisation sowie auf Traditionen innerhalb der Kulturen zurückzuführen, nicht auf abweichende genetische Eigenschaften.
Verschiedene Erscheinungsmerkmale haben damit zu tun, das sich die einzelnen Volkstämme aus einer Stammform heraus, über den ganzen Erdball verteilt, und an die jeweiligen Lebensbedingungen optimal angepasst haben.
2.) Die Gleichberechtigung der genetischen Erbanlagen (nicht der durch die Zivilisation erzeugte Bildung und Intelligenz!), zeigt sich zb. darin, das ein Hellhäutiger Mensch im brütenden Klima Zentral-Afrikas bei weitem im Nachteil wäre, während die dunklere Hautfarbe die Sonne absorbiert. Genauso würde ein Europäer, der aus der Zivilisation stammend, keinerlei Erfahrungen mit der dortigen Umwelt gemacht hat, nicht lange dort überleben, während Ureinwohner wie Aborigines, Maori oder Massai bestens zurecht kämen. (Umgekehrt würden ebenso Probleme auftreten).
Bei gleichem Bildungsstand (zb. Schwarzhäutige Menschen in den USA- Also Afro-Amerikaner), können diese Menschen genau den gleichen Intelligenzgrad und dieselben Karrieren erreichen wie hellhäutige, also Anglo-Amerikaner, auch.
Wollte der Sozialdarwinismus Recht behalten,müssten solche Anpassungen unmöglich sein.
3.) Alle heutig lebenden Menschen- und das ist belegt, können miteinander fruchbar sein. Die Definition einer Art im biologischen Kontext lässt es aber nicht zu, das verschiedene Angehörige unterschiedlicher Arten dies miteinander können.
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Es lässt sich also abschliessend sagen; Der Sozialdarwinismus war eine- zeitlich durch erhebliche, kulturell bedingte Ressentiments bedingte, unzulässige Umdeutung und Transfer-Leistung der Darwinistischen Erkenntnisse, auf ein Feld, was mit den klaren Regeln der biologischen Prozesse im Laufe von Jahrmillionen rein gar nichts gemein hatte-- nämlich auf das Feld der Kultur- und Zivilisationsforschung.