Hallo!
Steigen wir direkt ein:
Kolleginnen und Kollegen wechseln, später Arbeitsplätze. In der Schule kommt mal ein Schüler dazu oder eine Schülerin geht, aber im Kern bleibt man zusammen. Und das auch noch mit Gleichaltrigen! In welchem Büro gibt es das, dass man gemeinsam durch Entwicklungsphasen geht, durch die Wackelzahnpubertät – und später durch die richtige? Die erste große Liebe, der erste große Kummer: Schule, das ist Leben!
Werfen wir doch mal einen genaueren Blick auf die Nebenschauplätze fern des Unterrichts. Kinder lernen in der Schule Gruppendynamiken kennen. Sie bilden Cliquen, sie beweisen sich. Sie entwickeln Strategien, mit möglichst wenig Aufwand viel zu erreichen (also manche ?) und später üben sie Aufmüpfigkeit. Sie finden individuelle Antworten auf die Fragen: Wie weit kann ich gehen? Wo sind meine Grenzen?
Auch Nebenschauplätze sind in der Schulzeit entscheidendSchule, das sind ausgelassene Klassenfeste mit Schatzsuchen und Würstchen auf dem Grill. Das sind Theateraufführungen mit schlimmstem Lampenfieber. Das sind Kuchenaktionen für wohltätige Projekte. Das sind Schüleraustausche und Chorfahrten. Das sind Diskussionen im Schülerparlament.
Schule, das sind echte Freundschaften. So viel Zeit, so viele Jahre, die man miteinander verbringt. Einige Freundschaften aus der Schulzeit halten für immer. Und das, weil die Kinder einfach so viel verbindet, weil sie so viel zusammen erlebt und durchgemacht haben!
Schule, das sind Späße auf dem Schulweg, Drängeln im Schulbus, das ist Konfliktmanagement in den Pausen.
Schule, das ist einfach mal eine Zeit ohne die Eltern, ohne Aufsicht durch die Erziehungsberechtigten, das ist Man-selbst-sein.
Zusammenhalt und SolidaritätNeulich hörte ich vom Ausschluss eines Schülers beim Konzert der Schule. Er hatte in der Generalprobe gequatscht und sollte nun beim großen Auftritt in der Aula nicht dabei sein. Was dann passierte, hat die Kinder mehr gelehrt als jeder Unterricht. Denn sie wollten sich für ihren Klassenkameraden einsetzen. Ganz ohne Eltern!
Also verfassten sie einen Brief, der zwar orthografisch verbesserungswürdig gewesen wäre, der aber die Solidarität dieser Klasse mit dem Ausgeschlossenen auf den Gipfel trieb. Sie wandten sich mit diesem Brief an die Klassenlehrerin und baten darum, dass ihr Mitschüler mitsingen darf. Alle unterschrieben.
Schule ist viel mehr als Bildung!
Grüße
Udo