Ich (23,w) darf meinem Freund gegenüber nie frech werden, was ziemlich anstrengend sein kann. Was soll ich machen?

Hallo:) Erst mal möchte ich sagen, dass der Titel ziemlich absurd klingt. Ich weiss... Deshalb hier eine kleine Erklärung: Ich führe eine sehr liebevolle Beziehung, die aber eine sehr verkorkste Seite hat, die SEHR belastend ist. Schon bei der kleinsten Kritik oder beim harmlosesten Vorwurf dreht mein Freund völlig am Rad und verlässt den Raum oder so. Und was gar nicht geht, wenn ich in einem stressigen Moment nicht total entspannt und liebevoll mit ihm umgehe. Bin ich nur einmal dreist, zu direkt oder nicht sehr korrekt gegenüber ihm, wirft er mir vor, dass ich nicht normal sei. Aber was richtig schlimm ist: Wenn wir streiten, kann ich nie ehrlich sein und meine negativen Gefühle rauslassen.

Ich weiss, eigentlich sollte es traumhaft sein, mit einem Mann zusammen zu sein, der Respekt und Anstand als sehr wichtig erachtet. Aber es macht mich noch wahnsinnig und lässt mich innerlich sehr von ihm distanzieren, da ich mich dadurch häufig verstellen muss und gegenüber ihm meine negativen Gefühle unterdrücken muss. Dazu kommt, dass ich eigentlich ein sehr temperamentvoller Mensch bin und auch gern mal richtig streite. Finde, wenn man hundertprozentig ehrlich sein und alles rauslassen kann, kann man auch den Schmerz verarbeiten (z.B. wenn man enttäuscht wurde und dann einen Streit hat).

In der letzten Zeit wurde es immer schlimmer. Neulich sagte er mir, ich hätte einen Schaden und keinen normalen Menschenverstand. Und dass ich mich von ihm trennen solle, wenn ich ihn nicht in jeder Situation mit Respekt behandeln könne.

Er ist sehr sensibel. Ich vermute mal, weil er in einer solchen Familie gross geworden ist. Ich bin jedoch in einer total anderen Familie aufgewachsen und bin schon mehrmals daran gescheitert mich für ihn noch mehr zu ändern. Ich fühle mich sehr unterdrückt.

Soll ich mich noch mehr verbiegen, um seinen Ansprüchen gerecht zu werden oder zu mir stehen? Soll ich an meiner Ansicht festhalten, dass man alle Gefühle zeigen darf auch wenn sich diese gegen den Partner richten (aber natürlich immer respektvoll bleiben)?

Vielen Dank für deine ehrliche Antwort!

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Einen schönen guten Morgen,

zunächst einmal: geliebt zu werden heißt, so angenommen zu werden wie mann / frau ist. Wenn Du Dich erst einmal von Grund auf verbiegen und eine ganz andere werden musst, um Liebe zu erhalten, dann geht es hier nicht um "wahre" Liebe, sondern eher um andere Motive - vielleicht Macht, vielleicht Besitzdenken, vielleicht Ego-Aufmöbelung, vielleicht Bequemlichkeit und so weiter.

Natürlich gibt es in jeder Beziehung Kompromisse und gegenseitige Anpassungsmanöver und natürlich bedeutet eine Beziehung auch Arbeit an sich selbst - und zwar im allerpositivsten Sinne. Wenn einem das Gegenüber spiegelt, was an der eigenen Persönlichkeit toll ist und wo hingegen man noch Entwicklungsmöglichkeiten hat, dann kann man daran wachsen. Wachsen ist aber etwas anderes als sich zu verbiegen. Wenn Du Dich verbiegst, wirst Du irgendwann krank - erst seelisch und irgendwann auch körperlich.

Da Du sehr an der Beziehung zu hängen scheinst, möchte ich Dir gerne einen für Dich vielleicht neuen Gesprächsweg empfehlen, der Dir auch dabei hilft Dein Temperament ein wenig zu deckeln. Es ist die gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg (kannst Du googlen). Dabei verpackst Du Deine Kernbotschaft in vier kurze Aussagen. Zum Beispiel so (bring es in Deine Worte):

1. Beobachtung: Mir ist aufgefallen / Ich habe beobachtet, dass ... ich Dir nicht ehrlich sagen kann, wenn mich etwas stört, weil Du dann den Raum verlässt.

2. Gefühl: Das belastet mich sehr. Ich habe dann das Gefühl, gar nicht ich selbst sein zu dürfen.

3. Bedürfnis: Ich habe das Bedürfnis mit Dir über die Dinge zu reden, die mir wichtig sind und mich mit Dir ehrlich auszutauschen.

4. Wunsch: Ich wünsche mir von Dir, dass wir gemeinsam überlegen, wie wir Dein Bedürfnis nach Respekt und mein Bedürfnis nach "ich selbst sein" unter einen Hut bekommen.

Schau, wie er darauf reagiert. Wenn er auch damit nicht zurecht kommt, würde ich tiefere Themen bei ihm vermuten. Aber das ist nur eine Hypothese. Wirklich helfen kann Euch dann nur eine Paar-Therapie (es gibt bestimmt genug Angebote in Eurer Gegend) - wenn Ihr dazu beide bereit seid und wenn Euch die Beziehung wirklich wichtig genug ist. Ansonsten kann ich nur die abschließende Empfehlung geben, ganz tief in Dich hineinzuhören, was Du Dir unter einem glücklichen Leben vorstellst und was nicht. Die Entscheidung am Ende kannst nur Du treffen und niemand in diesem Forum.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Glück und dass Du DEINEN Weg findest.

Herzliche Grüße

Corinna

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Hallo Mrs. Fee, kennst Du watchado.com? Wenn noch nicht, dann schau Dich da mal um, ist absolut kostenlos. Du machst ein Matching mit 20 Fragen. Danach bekommst Du Menschen angezeigt, die ähnlich geantwortet haben und kannst Dir wirklich cool gemachte Videos anschauen, in denen sie Fragen zu ihren Berufen beantworten. Dein Zeiteinsatz für das Matching ist minimal. Mit den Videos kannst Du allerdings Stunden verbringen ;-). Ich arbeite oft im Coaching mit jungen Menschen und da sind über watchado schon viele Ideen entstanden. Ich wünsche Dir viel Spaß und dass Du Deine Berufung findest! Liebe Grüße Corinna Kohfink

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Hallo,

ich habe einen Tipp für Dich, der schon vielen Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen geholfen hat. Gib mal auf Deinem Handy im PlayStore "wingwave" ein. wingwave ist eigentlich eine Coaching-Methode, die aus der Trauma-Therapie abgeleitet wurde. Das jetzt hier im Detail zu erklären, würde zu weit führen. Du findest jede Material zu dem Thema, wenn Du googlest.

Auf jeden Fall ist in der App ein spezielles Musikstück enthalten (kostenlos!!!), das unglaublich beruhigend wirkt. Wichtig ist nur, dass Du es unbedingt mit Kopfhörern hörst, weil es bewusst so getaktet ist, dass abwechselnd das rechte und das linke Ohr angesprochen werden.

Du kannst das Ganze einfach zur Entspannung nutzen oder Dich beim Hören auf Mobbing-Situationen fokussieren. Der Rechts-Links-Rhythmus hilft Dir beim Verarbeiten der unschönen Erinnerungen. Oder Du konzentrierst Dich darauf, wie Du Dich in einer Mobbing-Situation gelassen und (verbal ;-)) schlagfertig verhältst. Das kannst Du dann, wenn die Situation tatsächlich eintrifft, abrufen.

Das Ganze klingt im ersten Moment schwer nachvollziehbar, wirkt aber im Allgemeinen sehr gut. Da es Dich nichts kostet und es obendrein definitiv nicht ungesund ist, einfach ausprobieren :-) !

Toi toi toi damit, einen gesunden Schlaf und einen guten Schulstart wünscht Dir

Corinna Techt

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Hallo,

meine Empfehlung für Dich ist, zunächst einmal zu einem Arzt / einer Ärztin zu gehen, dem oder der Du vertraust. Normalerweise haben Ärzte Adressen von entsprechenden Anlaufstellen in der Umgebung. Ich denke, dass es im Moment entscheidend ist, dass Deine Mutter und Du wieder in einen "normalen" Dialog kommt und sich all die aufgestauten Emotionen Wut, Ärger, Frustration, Enttäuschung glätten. Das könnt Ihr über eine gemeinsame Therapie oder Mediation hinbekommen. So wie Du es schilderst, klingt es so, als ob Euch das ohne Hilfe nicht oder nur sehr schwer gelingen wird.

Ich habe überhaupt gar keinen Zweifel daran, dass Du alles genau so empfindest, wie Du es geschildert hast. Es ist aber trotzdem wichtig, auch "die andere Seite" zu hören. Ein Therapeut oder Vermittler hilft Euch dabei, einander wieder besser zu verstehen und die Angelegenheit zumindest ein bisschen durch die Augen des Anderen zu sehen.

Ansonsten schlüpfe für ein paar Tage bei Freunden unter, bau erst mal Distanz auf. Die braucht Ihr im Moment sicher beide. Und versuch währenddessen zu managen, dass Euch jemand Außenstehendes hilft.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Mut für die Zukunft. Vielleicht lässt Du ja noch mal über dieses Forum von Dir hören.

Ganz liebe Grüße

Corinna Techt

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Hallo,

lass mich Dir eine Gegenfrage stellen: Warum hast Du ein Problem damit, dass die Anderen mit Deiner Lebens-/Arbeitsgestaltung ein Problem haben. Die Antwort auf diese Frage ist für Dich viel aufschlussreicher! Es lohnt sich, da ein paar Gedanken reinzustecken.

Auf das, was die Anderen denken, sagen und fühlen hast Du ohnehin keinen Einfluss. Also hör Dir ganz entspannt das Lied von den Ärzten an "Lass die Leute reden und hör einfach nicht hin". Egal, was Du machst und egal wie Du es machst, es wird immer irgendwem nicht passen. Google mal die Erzählung vom Vater, Sohn und Esel - da steckt sehr viel Wahrheit drin.

Sei lieb gegrüßt

Corinna

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Hallo Iglu,

die Antwort auf die Frage kennst Du doch schon selbst, oder? Wenn Du fertig bist mit der Ausbildung als MTA, hast Du noch 30 - in Buchstaben: DREIßIG!!! - Berufsjahre vor Dir...

Stell Dir einfach die Frage, ob Du in diesen 30 Jahren etwas machen möchtest, was Dich nicht ausfüllt oder ob Du Deinen Traum leben willst. Das Leben IST ein Wunschkonzert!

Ich habe mit Anfang 40 (vergleichsweise ein Methusalem-Alter) noch mal mit etwas neuem begonnen und habe es in keiner Sekunde bereut. Mein Eindruck ist auch, dass es Arbeitgebern imponiert, wenn man Motivation, Mut und Einsatzbereitschaft für diesen Schritt aufbringt.

Viel Glück und gutes Gelingen!

Liebe Grüße

Corinna Techt

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Hallo,

Ängste sind immer eine große Belastung. Das besonders Gemeine an einer Sozialphobie ist aber, dass sie Dir sogar dabei im Weg steht, Dir professionelle Hilfe zu angeln, zu der ich Dir aber trotzdem ganz dringend raten möchte. Stell Dich selber vor die Entscheidung: Immer so weiter machen und leiden oder einmal Augen zu und durch und den Gang zum Therapeuthen gehen. Ich empfehle Dir ein wingwave-Coaching (wenn Du bereit bist, aus eigener Tasche zu zahlen) oder alternativ (wenn Du einen Arzt hast, der Dir das verordnet) eine EMDR-Therapie.

Ich könnte Dir jetzt viel Theoretisches schreiben, warum diese Methode so wirkungsvoll ist, aber am überzeugendsten ist es, wenn Du Dir das Ganze selber anschaust. Gib mal bei Youtube "Seelenflüsterer" ein. Dann bekommst Du eine mehrteilige SWR-Dokumentation über zwei Hamburger Psychologen zu sehen, bei der Du sehr ausführliche Eindrücke über diese Therapieform gewinnst.

Deine Sozialphobie hat irgendeinen Auslöser. Das kann ein Muster sein, das Dein Gehirn über lange Zeiträume gelernt hat. Das kann aber auch ein Einzelerlebnis sein, das Du schon lange gar nicht mehr auf dem Schirm hast. Trotzdem steckt es in Deinem Gehirn unverarbeitet fest und läutet jedes Mal die Alarmglocke, wenn Du sozialen Kontakt aufbauen musst. Bei wingwave oder EMDR findest Du in aller Regel ziemlich schnell diesen Auslöser und kannst ihn dann "aufräumen" und verarbeiten.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Erfolg auf Deinem weiteren Weg und grüße Dich sehr herzlich

Corinna Techt

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Hallo Margarita,

egal, um wen genau es hier geht: Weglaufen ist für ein Kind oder einen Jugendlichen nie eine gute Lösung! Wohin kann man gehen? Wovon soll man leben? Meistens endet die Perspektive nach ein paar Tagen, von den Gefahren mal ganz zu schweigen. Also Finger weg davon! Lieber nach Alternativen suchen: Mit den Eltern reden. Wenn das aus welchen Gründen auch immer gar nicht geht: Einen Lehrer ins Vertrauen ziehen, das Jugendamt kontaktieren, zum Thema passende Hilfsstellen anlaufen, zum Schulpsychologen gehen, bei der Gemeinde oder der Kirche nachfragen, wer Rat weiß. In jedem Ort und in jeder Stadt gibt es Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche.

Das beantwortet zwar nicht direkt Deine Frage, aber vielleicht liest Du es trotzdem auch aus reinem Interesse.

Liebe Grüße

Corinna

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Hallo,

ganz ehrlich - aus eigener Kraft ist das nicht unmöglich, aber wirklich schwierig. Als ersten Schritt kannst Du nach Selbsthilfebüchern oder Selbsthilfegruppen in Deiner Nachbarschaft (wenn Du Dir das im Moment schon zutraust) recherchieren. Vielleicht bekommst Du dadurch erste Impulse.

Was ich Deiner Frage nicht entnehmen kann, ist, ob Du eine Vorstellung davon hast, woher Deine soziale Phobie kommt. Gibt es ein auslösendes Ereignis oder war es eine schleichende Entwicklung? Was genau steckt dahinter? Wichtig ist, die Phobie an der Wurzel zu packen und die dahinter liegende Angst zu enttarnen. Die Ursachen können sehr, sehr vielseitig sein und entsprechend sind auch die Behandlungsansätze unterschiedlich.

Meinen Vorrednern schließe ich mich unbedingt an: Vertrau Dich Deinem Hausarzt oder Deiner Hausärztin an. Aussitzen verschlimmert das Ganze nur. Wenn Du keinen zeitnahen Termin bei einem Psychotherapeuthen bekommst, schau nach Heilpraktikern für Psychotherapie oder gut ausgebildeten Coaches in Deiner Nähe. Was Du ausprobieren kannst, wenn Du Lust auf einen spannenden anderen Weg hast, ist ein wingwave-Coaching. Den besten Eindruck davon bekommst Du über die SWR-Dokumentation "Seelenflüsterer", die Du Dir bei Youtube anschauen kannst.

Ich drücke Dir ganz fest beide Daumen, dass Du Deine soziale Phobie bald los bist.

Ganz liebe Grüße

Corinna Techt

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Hallo Kira,

Glückwunsch zum bestanden Abi!!!

Richtig, keiner kann Dir die Entscheidung abnehmen, aber vielleicht findest Du sie ja in Dir selbst. Ich habe mit der folgenden Methode (stammt aus dem Integralen Coaching) sehr gute Erfahrungen gemacht. Alles, was Du dazu brauchst sind 1-2 Stunden vollkommen ungestörte Zeit (auch kein Handy ;-) ), ein paar Blätter und einen Stift.

Zuerst benennst Du noch mal alle Alternativen (möglicherweise gibt es ja noch mehr als die beiden genannten) und schreibst jede als Überschrift auf ein Blatt. Diese Blätter legst Du auf den Tisch. Dann nimmst Du drei weitere Blätter und schreibst auf eines "Verstand", auf das zweite "Gefühl" und auf das dritte "Körper". Diese drei Blätter legst Du dann im Dreieck auf dem Boden aus. Dann stellst Du Dich auf das Blatt "Verstand", schließt die Augen und konzentrierst Dich voll und ganz auf all das, was Dein Verstand zu Alternative 1 zu sagen hat. Wenn Du das Gefühl hast, damit durch zu sein, schreibst Du unter die entsprechende Überschrift all das auf das entsprechende Blatt auf dem Tisch. Dann wanderst Du zum nächsten Blatt "Gefühl" und konzentrierst Dich darauf, welche Gefühle bei Alternative 1 in Dir aufkommen. Auch danach gehst Du wieder zum Tisch und schreibst alles auf. Analog beim dritten Bodenanker - wie reagiert Dein Körper auf die Alternative 1?. Dieses Prozedere gehst Du in aller Ruhe für jede einzelne Alternative durch. Vermutlich wirst Du hinterher ziemlich vollgeschriebene Blätter haben und sehr erstaunt sein, wie viel da in Dir aufgetaucht ist.

Schlaf eine Nacht drüber und schau Dir alles am nächsten Tag oder die Woche drauf noch einmal an. Wenn Du Glück hast, kennst Du dann Deinen Weg.

Viel Spaß beim Ausprobieren und liebe Grüße

Corinna Techt

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Hallo Merechen,

es gibt keine falschen Entscheidungen. Jede Entscheidung, die Du triffst, ist in dem Moment, in dem Du sie triffst, für Dich sinnvoll. Also warum hinterher damit hadern? Hättest Du Dich für Aupair entschieden, ginge es Dir jetzt vermutlich genauso. Auch da würdest Du Dich mit Zweifeln auseinandersetzen.

Was Dir dieses Jahr bringen wird an fachlichen, menschlichen und persönlichen Erfahrungen, weißt Du erst hinterher. Also lass Dich überraschen, was Dir das Abenteuer Leben alles präsentieren wird.

Liebe Grüße

Corinna Techt

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Hallo Vanessa,

keiner, der Deine Zeilen liest und der Euch Drei nicht kennt, wird Dir seriös beantworten können, ob er sie liebt oder nicht. Das weiß maximal ein einziger Mensch, nämlich er, und vielleicht weiß er es sogar selber nicht. Also wirst Du hier keine Antwort auf diese Frage finden.

Was Dir aber vielleicht helfen kann, ist der Gedanke, dass Du Deiner Freundin das Handeln nicht abnehmen kannst. Sie macht das, was SIE für richtig hält, auch wenn es Dir noch so schwer fällt, das zu akzeptieren. Es gibt kein Mittel und keinen Weg, Sie dazu zu veranlassen, das zu tun, was DU für richtig hältst. Also lass sie ihr Ding machen und entspann Dich dabei. Sei für sie da, wenn sie Dich braucht und gib ihr das Gefühl, dass sie sich auf Dich verlassen kann. Dann hast Du ihr schon sehr viel Gutes getan! Alles andere liegt nicht in Deiner Macht, ob Du Dir darüber nun den Kopf zerbrichst oder nicht.

Wenn der schlimmste Fall eintritt und Deine Freundin enttäuscht wird, dann ist das schmerzhaft und hart, aber - glaub mir - es geht auch wieder vorbei. Im nachhinein stellt sie vielleicht sogar fest, dass sie das Ganze weitergebracht hat, sie erwachsener geworden ist, neue Seiten an sich kennen gelernt hat und sie künftig mit ähnlichen Situationen gelassener umgehen kann. Ich bin locker eine Generation älter als Du, habe meine Krisen gehabt und - ob Du Dir das vorstellen kannst oder nicht - ich möchte keine einzige davon hergeben. Jede einzelne war am Ende wertvoll für mich.

Vielleicht kann Dir das ein kleines bisschen Mut und Gelassenheit schenken.

Ganz liebe Grüße von

Corinna Techt

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Hallo bkx79,

die Frage ist deshalb knifflig zu beantworten, weil es hier kein sauberes Entweder/ Oder gibt. Beide Begriffe fließen ineinander. Ich versuche aber trotzdem eine gewisse Abgrenzung zu schaffen.

Einem systemischen Coaching oder einer systemischen Beratung liegt eine bestimmte Weltsicht zugrunde. Im Gegensatz zur klassischen Unternehmensberatung sieht ein systemischer Coach die Handlungsmacht und die Kompetenz zur Problemlösung beim Klienten. Der Klient ist der Experte für sein System, nur er kennt die Menschen, Produkte, Märkte und die wirkenden Mechanismen perfekt. Deshalb verkauft ein systemischer Coach/ Berater keine vorgefertigten Konzepte, die er dann für das jeweilige Unternehmen anpasst, sondern er erarbeitet gemeinsam mit dem Klienten eine vollkommen individuelle Lösung. Er hört genau zu, beobachtet aufmerksam, legt Verhaltensmuster und deren Auswirkungen offen, sorgt dafür, dass sich alle erfolgsentscheidenden Personen einbringen können, legt mögliche Konfliktquellen offen, moderiert und begleitet so den Prozess zum gesteckten Ziel. Er gibt Impulse und Rückmeldungen, sagt aber nicht: "So wird's gemacht!".

Für den Kunden und seine Mitarbeiter heißt das, sich nicht einfach zurücklehnen zu können und den Berater mal schön machen zu lassen. Statt dessen sind alle ganz aktiv am Geschehen beteiligt. Dafür steht dann aber am Ende das stolze Gefühl: "Wir haben das gemacht! Unsere Ideen wurden umgesetzt!" und die Lösung ist absolut passgenau fürs Unternehmen. Ein systemischer Berater zieht sich meistens schneller wieder zurück als das bei der klassischen Beratung der Fall ist, weil sich im Laufe der Zusammenarbeit eine Eigendynamik entwickelt, die das Unternehmen für künftige Entwicklungen stark macht.

Integrales Coaching oder integrale Beratung nimmt den Menschen ganz bewusst in seiner Komplexität wahr. Alle Dimensionen wie Seele, Körper, Verstand, Gefühl und Bewusstsein werden gleichermaßen gewürdigt und bei dem zu bearbeitenden Thema eingebunden. Es wird davon ausgegangen, dass alles untrennbar miteinander vernetzt ist und wie bei einem Mobile Impulse an einer Stelle Bewegungen an anderer Stelle zeigen. Integrales Coaching ist also immer auch systemisch. Es legt vielleicht einen etwas größeren Fokus auf spirituelle Fragestellungen. Umgekehrt kommt aber auch ein systemisches Denken nicht ohne integrale Ansätze aus.

Letzten Endes ist das aber eine rein Lehrbuchdiskussion. Was genau für Sie und Ihr Unternehmen passt, werden Sie vermutlich systemisch und integral entscheiden ;-). Nämlich dann, wenn sich Ihr Verstand und Ihr Bauchgefühl einig sind.

Wenn Sie ein wirklich lohnendes Buch über Integrales Coaching lesen wollen, empfehle ich Ihnen das von Sylvia Kéré Wellensiek:

http://www.beltz.de/de/weiterbildung/beltz-weiterbildung/titel/handbuch-integrales-coaching.html

Gutes Gelingen beim Voranbringen und viele Grüße

Corinna Techt

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Hallo Nschotschi,

in meiner wingwave-Ausbildung wurde ich auch selbst gecoacht und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Meine Alltagsängste sind seitdem verschwunden. Das ist besonders beachtlich, weil ich nur sehr kurze Coaching-Sequenzen von max. 30 Minuten in meiner Rolle als Klientin hatte. Diese Erfahrung möchte ich für mich selber nicht missen!

Als wingwave-Coach habe ich überwiegend positive Erfahrungen gemacht. So wie Du schreibst, gibt es keine Erfolgsgarantie (die offiziell vom Besser-Siegmund-Institut genannte Erfolgsquote liegt bei 70%). Wingwave wirkt vor allem dann sehr erfolgreich, wenn die Präsentationsangst auf ein ganz bestimmtes persönliches Ereignis zurückzuführen ist. Das "Verrückte" ist, dass Du dieses Ereignis niemals benennen könntest, wenn Du danach gefragt würdest, aber durch das "Winken" wird es aus der Tiefe Deines Unterbewusstseins hervorgeholt und verarbeitet. Wingwave hilft Dir auch herauszufinden, wovor genau Du eigentlich Angst hast. Präsentationsangst kann bedeuten, dass Du Angst vor bestimmten Menschen(typen) im Publikum / Auditorium hast oder dem Applaus oder davor, im Mittelpunkt zu stehen, oder davor, andere zu langweilen oder, oder, oder... Im Wingwave-Coaching stellst Du fest, was genau die Wurzel Deiner Angst ist und kannst sie ziehen.

Ob wissenschaftlich begründbar oder nicht - darüber wird noch lange diskutiert werden! In der heutigen Zeit gilt alles als Scharlatanerie, was nicht mathematisch oder physikalisch nachgewiesen werden kann. Aber die neuere Gehirnforschung macht Hoffnung, dass sich hier noch sehr viel in unseren Vorurteilen bewegen wird.

Eine Angsttherapie zieht sich manchmal über Wochen, Monate, Jahre. Bei einem wingwave-Coaching siehst Du meist schon nach einer Sitzung, ob etwas in Bewegung kommt oder nicht. Selten brauchst Du mehr als 2-5 Situngen à 1,5 bis 2 Stunden. Meiner Meinung nach lohnt sich da das Ausprobieren.

Falls Du es nicht schon ohnehin angeschaut hast, empfehle ich Dir auf Youtube die "Seelenflüsterer"-Videos.

Viele Grüße von

Corinna Techt

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Hallo berliner361,

erst mal Glückwunsch zum tollen Abi!!!

Die Situation, die Du beschreibst, ist ziemlich typisch in Deiner Lebensphase. Abi in der Tasche, die Welt steht Dir offen, aber wohin sollen Dich die Flügel tragen? Das Berufsangebot ist riesig und die Sorge, falsch zu entscheiden, sitzt Dir im Genick.

Also erst mal Entwarnung: Die Möglichkeiten, auch später noch den erlernten Beruf in eine andere Richtung zu vertiefen oder sogar noch mal etwas ganz anderes zu machen, sind heute so groß wie noch nie zuvor. Das nimmt schon mal eine gute Portion Druck weg.

Was die Entscheidung für einen bestimmten Berufsweg angeht, kann Dir niemand übers Internet eine hilfreiche Ferndiagnose abgeben. Was ich Dir aber wirklich raten kann, ist der Weg zu einem Coach. Er oder sie erarbeitet mit Dir einen viel intensiveren Überblick über alles, was Du kannst und nicht kannst, was Du willst und nicht willst, als Du selbst zu wissen glaubst. Du wirst Facetten an Dir kennen lernen, die Du zuvor nicht gesehen hast und Dein Blickfeld deutlich erweitern. Im Idealfall bildet sich bei Dir so eine Art Lebensvision heraus, der Du folgen kannst.

Wenn Du keine Freunde oder Bekannten hast, die Dir einen Coach empfehlen können, würde ich im Internet auf die Suche gehen und mir erst mal Websites anschauen. Wenn Du "Coaching Berlin" eingibst, findest Du seitenweise Angebote. Pick Dir zwei, drei Coaches raus, die Dir gefallen - was die Texte (die in der Branche in aller Regel selbst geschrieben sind) und die persönliche Präsentation anbelangt. Dann ruf dort einfach mal an. Wenn Dir ein Coach telefonisch besonders zusagt, frag ihn nach einem unverbindlichen Kennenlerngespräch. Die meisten seriösen Coaches bieten ein bestimmtes kostenloses "Probier-Zeitfenster" an. Danach kannst Du immer noch entscheiden, ob Du kostenpflichtig weitermachen möchtest oder nicht.

Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und Erfolg bei der Berufswahl!

Liebe Grüße aus dem Stuttgarter Raum von Corinna

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