Die Länge des Bartes im Islam ist ein Thema, das in den vier islamischen Rechtsschulen (Madhahib) unterschiedlich interpretiert wird. Es gibt keine eindeutige Angabe im Qur'an, wie lang ein Bart sein muss. Stattdessen basieren die Diskussionen auf Überlieferungen (Ahadith) des Propheten Muhammed, Allahs Frieden und segen seien auf ihm, und der Praxis seiner Gefährten.

Das Tragen eines langen Barts ist eine Sunna, die auf der Praxis und der Aufforderung des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden, beruht. Das Tragen eines Barts ist ein Erkennungszeichen muslimischer Männer, besonders der Gelehrten und Rechtschaffenen unter ihnen.

1. Die Grundlage: Überlieferungen des Propheten

Der Prophet Muhammed, Allahs Frieden und segen auf ihm, hat die Muslime aufgefordert, den Bart wachsen zu lassen. Unteranderem in einem Hadith sagte er:

„Schneidet die Schnurrbärte kurz und lasst die Bärte wachsen, um euch von den Götzendienern zu unterscheiden.“

(Sahih al-Bukhari, Nr. 5892; Sahih Muslim, Nr. 259)

Es gibt aber noch viele andere Überlieferungen diesbezüglich.

2. Unterschiede zwischen den Rechtsschulen

Die islamischen Gelehrten haben unterschiedliche Ansichten zur genauen Länge des Bartes entwickelt:

a) Hanafi-Schule:

Die Hanafiten empfehlen, den Bart mindestens eine Handvoll lang wachsen zu lassen.

Alles, was über eine Handvoll hinausgeht, darf gestutzt werden. Diese Praxis wird auf Abdullah ibn Umar, einen Gefährten des Propheten, zurückgeführt.

b) Maliki- und Hanbali-Schule:

Die Malikiten und Hanbaliten legen keinen spezifischen Längenmaßstab fest. Sie betonen, dass der Bart wachsen gelassen werden soll, ohne ihn zu kürzen oder zu rasieren.

c) Schafi'i-Schule:

Die Schafi'iten erlauben das Kürzen des Bartes, solange der Bart sichtbar voll ist.

Fazit:

Unter den Gelehrten besteht Einigkeit darüber, dass das völlige Abrasieren des Bartes ohne jeden Vorwand eine Sünde ist. Es ist kein muslimischer Gelehrter irgendeiner der vier Schulen – weder Früh- noch Spätgelehrter – oder irgendeiner anderen Schule bekannt, der jemals gesagt hätte, es sei bedingungslos erlaubt, sich den Bart abzurasieren.

Die obligatorische Bartlänge für Muslime nach den vier Rechtschulen kurz zusammengefasst:

a) Hanafi-Schule: Hand- bzw. Faustbreite

b) Maliki- und Hanbali-Schule: nicht kürzen

c) Schafi'i-Schule: sichbar voller Bart, kürzen aber nicht abrasieren erlaubt

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Im Islam wird Reichtum weder pauschal verurteilt noch verherrlicht. Stattdessen wird betont, dass Reichtum ein Vertrauensgut (Amana) von Allah ist, für das ein Mensch Verantwortung trägt. Der Islam bietet Leitlinien, wie Reichtum rechtmäßig erworben und sinnvoll verwendet werden sollte. Die wichtigsten Prinzipien sind:

1. Reichtum als Prüfung

Reichtum wird als Prüfung betrachtet. Allah gibt dem Menschen Besitz, um zu sehen, wie er damit umgeht. Der Qur'an sagt:

„Und wisst, dass euer Besitz und eure Kinder eine Versuchung sind und dass bei Allah gewaltiger Lohn ist.“

(Qur'an Surah Al-Anfal, 8:28)

Ein Reicher wird dafür verantwortlich gemacht, wie er seinen Reichtum erlangt und ausgegeben hat.

2. Verbot unethischer Mittel

Der Islam verbietet, Reichtum durch unethische oder illegale Mittel wie Zinsnahme (Riba), Betrug, Korruption oder Ausbeutung zu erlangen. Rechtmäßiger Reichtum sollte durch ehrliche Arbeit und halal-konforme Geschäfte erzielt werden.

3. Pflicht zur Wohltätigkeit

Der Islam betont die soziale Verantwortung von Reichen gegenüber Bedürftigen. Beispiele hierfür sind:

Zakat (Pflichtabgabe): Ein bestimmter Anteil des Vermögens (2,5 % jährlich) muss an Arme, Bedürftige und andere festgelegte Gruppen abgegeben werden.

Sadaqa (freiwillige Spende): Über die Pflichtabgabe hinaus wird freiwillige Wohltätigkeit sehr empfohlen.

„Wer den Besitz vermehrt, indem er (ihn) spendet, dem wird Allah Segen darin geben.“

(Hadith/Überlieferung des Propheten Muhammed, Sahih Muslim)

4. Bescheidenheit und Dankbarkeit

Obwohl der Islam Reichtum erlaubt, wird dazu ermahnt, nicht prahlerisch oder verschwenderisch zu sein. Der Qur'an sagt:

„Und verschwendet nicht maßlos. Wahrlich, die Maßlosen sind die Brüder der Teufel.“

(Qur'an Surah Al-Isra, 17:27)

Daher sollte Riechtum ein Anlass zu Dankbarkeit gegenüber Allah und Demut sein.

5. Gerechtigkeit und Verteilung

Der Islam fordert eine gerechte Verteilung des Wohlstands in der Gesellschaft. Übermäßige Anhäufung von Reichtum ohne Rücksicht auf Bedürftige wird kritisiert:

„Und jene, die Gold und Silber horten und es nicht auf Allahs Weg verwenden, verkünde ihnen schmerzhafte Strafe.“

(Qur'an Surah At-Tauba, 9:34)

Fazit:

Reichtum wird im Islam als Segen angesehen, wenn er halal erworben und für gute Zwecke genutzt wird. Gleichzeitig ist er eine Verantwortung, die Rechenschaft vor Allah verlangt. Bescheidenheit, Großzügigkeit und der Einsatz für das Gemeinwohl stehen dabei im Mittelpunkt.

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Der Islam wird früher oder später als gleichberechtigte Religionen neben dem evangelischen und katholischen Christentum und dem Judentum anerkannt. Die Frage ist nicht ob, sondern eher wann.

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