Das ist kein neues Phänomen. Je mehr über Krebs aufgeklärt wurde, desto mehr Menschen vermuteten, dass sie Krebs haben könnten. Aber Aufklärung ist gut. Seitdem es die Krebsvorsorge gibt, sterben westentlich weniger Menschen daran und seitdem Frauen sensibilisiert wurden, ist die Sterberate bei Brustkrebs gesunken.
Genauso ist es mit psychischen Problemen. Sie belasten die Volkswirtschaft und die Krankenkassen extrem. Wenn wir vorher - durch Aufklärung - erkennen, wo wir besser auf uns achten müssen, können wir z. B. einem Burn-Out vorbeugen.
Auch bei Depressionen, Essstörungen usw. ist es wichtig, sich frühzeitig in Behandlung zu begeben. Je länger diese Krankheiten unbehandelt bleiben, desto langwieriger ist die Behandlung. Wenn es aber keine psychische Erkrankung ist, kann das relativ schnell ausgeschlossen werden. Es gibt dafür genauso Diagnosekriterien, wie bei jeder anderen Krankheit auch.
Eine Depression, Persönlichkeitsstörung, Essstörung, Angsterkrankung etc. fängt man sich nicht mal so eben wie einen Schnupfen ein. Auch wenn man mit "kranken Menschen" zusammen sein sollte, heißt das nicht, das man zwangsläufig auch erkranken wird.
Jeder ist mal melancholisch, niedergeschlagen, traurig, wütend usw. das ist aber kein Hinweis auf eine psychische Erkrankung. Auch steht jeder mal irgendwie neben sich, ohne gleich schizophren zu sein. Da sollte Aufklärung eigentlich beruhigen.
Wenn Dir das Nachdenken darüber Sorgen bereitet, dann lass es. Wir sind nicht umzingelt von Psychopathen und man kommt gut durchs Leben, ohne alle Diagnosen zu kennen.
LG