Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung beleidigen häufig andere Menschen, wenn sie sich durch diese bedroht oder verletzt fühlen. Sie sind sich darüber selbst oft nicht bewusst, da sie den Fokus auf sich selbst gerichtet haben. Da sie ein sehr niedriges Selbstwertgefühl besitzen, kann es schnell zu diesen Reaktionen kommen (als narzisstische Kränkung bezeichnet), auch wenn in Wirklichkeit von der anderen Person keine Bedrohung oder Verletzung angestrebt wurde. Narzissten neigen dazu, andere zu kategorisieren in "unter mir" und "über mir". Sie fühlen sich den meisten Menschen überlegen, jedoch gibt es einige wenige, zu denen sie aufschauen. Meines Wissens lässt sich kaum verallgemeinern, welchen Charakter diese Menschen genau haben. Es hängt eher von den persönlichen Vorlieben des Narzissten selbst ab, wen er idealisiert. Wegen der Idealisierung ist keine abwertende Haltung möglich und wird selbst bei Verletzungen nicht eingenommen. Im Gegenteil, es kommt sogar eher zu Unterwerfung oder Überanpassung an diese Person.
Die Psychologie spricht dabei vom sogenannten Wiederholungszwang. Der Begriff wurde von Freud geprägt. Es bedeutet ungefähr so viel wie: Man hat in seiner Kindheit gewisse traumatische Erfahrungen gemacht, die nicht verarbeitet werden konnten. Als Erwachsener sucht man sich dann Partner, die Eigenschaften besitzen, die der "Ursprungsperson", die mit dem Trauma in Verbindung steht, ähnlich sind. Die Psyche versucht dadurch diese Erfahrungen zu bewältigen.
Hallo, die Dinge, die du über deine Freundin berichtest, kenne ich aus vielen Erzählungen von Partnern, die mit einem Menschen zusammen sind, der von einer Persönlichkeitsstörung betroffen ist, die sich Borderline, oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung nennt. Folgende Dinge aus deiner Erzählung deuten darauf hin:
- Die Probleme des anderen stehen im Vordergrund und der betroffene Partner nimmt es nicht wahr und will sich auch nicht damit auseinandersetzen. 2. Bei Konfrontation abruptes Verlassen der Konfliktsituation wegen großer Probleme, sich einer direkten Kritik zu stellen und vielen anderen Gründen 3. Ständiger Ärger und nicht Gelingen zwischenmenschlicher Kontakte 4. Die "Schuld" in allen Fällen bei den anderen Personen sehen (Alle sind blöd) 5. Damit verbunden Abwertung der anderen, weil es zu Problemen kommt (Alle sind blöd) 6. In vielen Alltagssituationen extreme, der Situation unangemessene, emotionale Reaktionen und dadurch überall Probleme und Konflikte mit der Umwelt (Nichts kann normal ablaufen. Drama.) 7. Bei Konflikten sich selbst als Opfer sehen (Jammern über andere) 8. Schlechtes Abklingen von emotionalen Reaktionen (Wochenlang Jammern, nächtelang Weinen) 9. Extreme Traurigkeitsanfälle, die der Situation unangemessen sind (Bsp. Hund) 10. Kaum Wahrnehmung des Partners und seines Lebens und dessen Bedürfnissen - eigene Bedürfnisse und Sorgen stehen im Mittelpunkt und deren Bewältigung ist tägliches Thema 11. Keine Empathie bei Problemen des Partners (Wie es mir dabei geht, das interessiert sie kaum).
Wenn du mehr Informationen möchtest oder Fragen dazu hast, kannst du mich gerne über eine persönliche Nachricht hier erreichen.
Hallo, ich bin Psychologin, aber leider ist es nicht mein Gebiet. Ich kann mich nur an eine Vorlesung über sogenannte "Perversionen" erinnern, zu denen Fetischismus nach Freud zählt. Perversion ist nicht abwertend gemeint, sondern bedeutet, dass man nicht oder nur kaum über den "normalen" Weg erregbar ist, sondern eher über den Fetisch. Und das wiederum soll damit zusammenhängen, dass die Beziehungsfähigkeit, das Zulassen von Nähe usw. durch die Kindheit gelitten hat. Also es wird davon ausgegangen, dass die gesunde Liebesfähigkeit mehr Lebensqualität bedeutet. Unter einer gesunden Liebesfähigkeit wird dabei verstanden, dass einen der Mensch an sich erregt und nicht ein Körperteil. Also die Liebe zu dem Menschen und seine Art reichen, um sexuelle Lust usw. auszulösen. Fetischismus muss nicht therapiert werden. Es ist deine Entscheidung, ob du eine Therapie wegen der dahinterliegenden Gründe möchtest. Therapieziel könnte sein, an deiner Beziehungsfähigkeit zu arbeiten. Dann könnte der Fetischismus verschwinden. Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie würde ich in dem Fall empfehlen.