Hallo, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du mit den Nerven runter bist. So wie du die Schwester deines Freundes beschreibst, gehört sie zu der Gruppe von Borderline Betroffenen, die als Kinder vermutlich starken Manipulationen ausgesetzt waren und dann später gleiche Handlungsmuster annehmen. Diese manipulativen Muster sind rein krankheitsbedingt. Sie können für das soziale Umfeld sehr verletzend und zermürbend sein. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir das immer wieder sagst, dass sie von den Symptomen einer Krankheit gesteuert wird und sie keine Möglichkeiten hat, ihr Verhalten "von außen" zu reflektieren. Aus diesem Grund ist es auch fast unmöglich, mit bestimmten Sätzen oder anderen Hilfsmitteln eine schnelle Veränderung des Verhaltens zu bewirken. Ich bin Psychologin und habe schon viele ähnliche Geschichten mitverfolgt. Deshalb rate ich dir zu Abstand. Ich kann verstehen, dass bei so viel destruktiven Handlungen von Seiten der Schwester die pure Lust nach Vergeltung aufkommt. Wenn du dich ärgerst und ihr das zeigst, dann ist das auch eine Form von Aufmerksamkeit, die du ihr gibst und das ist wiederum eine Art "Belohnung" für sie, die sie ermuntert, weiter zu machen. SIe reagiert an dir dann ihre negativen inneren Impulse ab. Deshalb wäre es evtl. ratsam, ihr so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu geben für negative Handlungen. Sich gleichgültig zu zeigen, wenn irgendetwas passiert. Dann wird sie erkennen, dass sie mit dieser Strategie nicht mehr weiter kommt. Du kannst dich gerne über eine persönliche Nachricht hier auf Gute Frage bei mir melden. Dann kann ich dir evtl. noch ausführlichere Infos geben.
Hallo Brunhilde0109, das, was du über deine Situation erzählst kenne ich aus vielen Berichten von Ex-Partnern eines Menschen mit einer Borderline Störung. Es ist ein sehr komplexes Thema. Du kannst mir gerne deine Situation ausführlicher schreiben, wenn du möchtest. Dann kann ich dir mehr erklären und Tipps geben. ich bin Psychologin. Alles Gute!
Hallo Windowlicker,
ich bin Psychologin und berate im Bereich Borderline. Ich vermute, dass du die (falsche) Überzeugung in dir hast, dass man einen Menschen mit Borderline beeinflussen kann, oder anders ausgedrückt, sogar kontrollieren kann, dass er/sie die eigenen Bedürfnisse befriedigt. Aber so ist es nicht! Und geht es darum? Da gibt es keine Geheimtipps von Betroffenen, oder psychologischen Kniffe einen Menschen mit Borderline so zu verändern, dass er die Verhaltensweisen einfach ablegt, die einen verletzen. Borderline ist eine Erkrankung, die sich auch besonders im Bereich zwischenmenschliche Beziehungen zeigt. Wenn du mit ihr zusammen sein willst, stehst du also vor der Entscheidung, ob du, so, wie sie sich dir zeigt, damit leben kannst, oder nicht.
Deine Wutausbrüche sind nachvollziehbar und glaube ich gar nicht so sehr das Thema. Einige Menschen mit Borderline können sehr provokativ sein und auch ansonsten ruhige Zeitgenossen können durch sie auf Dauer immer schneller auf die Palme gebracht werden. Das ist mir auch aus anderen Berichten bekannt.
Ich glaube, deine Schwierigkeit besteht viel mehr darin, dass du eine Art Phantasiebild von ihr hast, an dem du festhältst. Und dann bist du jedes Mal enttäuscht, dass die Realität anders ist, dass sie diesem Bild nicht entspricht. Wenn du ihre tatsächlichen Schwächen sehen würdest, würdest du automatisch auch deine Erwartungen an sie herunterschrauben können. Besonders die Erwartung, dass sie in der Lage ist, auf deine Bedürfnisse einzugehen. Und dass sie eine dauerhafte Beziehung führen möchte mit dir. Du glaubst, durch deine Gedanken doch noch auf die Lösung zu kommen, wie es möglich ist. Damit phantasierst du eine Kontrolle über deine Situation, die du nicht hast. Du erreichst nur, dass du nicht von ihr loslassen kannst. Solange du in deinen Gedankenkreisen bist, schützt du dich vor den Gefühlen, die auf dich hereinbrechen würden, wenn du dir erlaubst die Realität zu sehen. Aber so bleibst du leider dein eigener Gefangener. Nach meiner Erfahrung ändert sich das Beziehungsschema von Menschen nicht so schnell - und auch nicht von Menschen mit Borderline. Wenn sie also bisher phasenweise eine Beziehung führen konnte, oder so etwas Ähnliches, dann wird es auch in Zukunft so sein. Das Schema Kommen und Gehen kann sich endlos fortsetzen, aber niemals wird daraus eine beständige, vertrauensvolle Beziehung. Also es wird sich niemals etwas ändern und du hast nur die Wahl so mit ihr weiter zu gehen, oder auszusteigen. Es kann gut sein, dass sie nach einer Zeit dich zur nächsten Runde einlädt...
Wenn du möchtest, kannst du mich gerne anschreiben.
Alles Gute
Annette Leven
Hallo, zuerst einmal ist es schön, dass trotz der Veränderungen in deinem Leben du psychisch so stabil bist. Und deine Lage wird sich ganz sicher verbessern, wenn du nicht mehr zu Hause wohnst und du etwas mehr Distanz zu deiner Mutter gewinnen kannst. Ich bin Psychologin und kenne das, was du über deine Mutter erzählst aus vielen anderen Geschichten, wo die Mutter auch Borderlinerin ist. Ich finde es echt sehr mutig von dir, dass du direkt auf deine Mutter zugegangen bist und sie auf Borderline angesprochen hast. Es kommt häufig vor, dass betroffene Menschen ihre Erkrankung leugnen. Sie können es selbst nicht sehen. Deshalb empfehle ich dir, dort weiter zu machen, wo du schon angefangen hattest. Immer, wenn sie destruktive Verhaltensweisen zeigt, wie z.B. Anschreien, machst du sie darauf aufmerksam, dass ihr Verhalten nicht normal und nicht in Ordnung ist. Z.B. so:" Das tut mir Leid, dass du so schreien musst und dich nicht normal verhalten kannst, aber ich kann das nicht mehr ertragen und immer hinnehmen. Deine Reaktionen sind nicht normal und du brauchst dringend eine Behandlung. Du musst dafür sorgen, dass du diese Gefühle unter Kontrolle bekommst. Du kannst mir gerne über mein Profil eine Nachricht schreiben, wenn du es ausprobiert hast. Vielleicht fällt mir dann noch etwas anderes ein.
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung beleidigen häufig andere Menschen, wenn sie sich durch diese bedroht oder verletzt fühlen. Sie sind sich darüber selbst oft nicht bewusst, da sie den Fokus auf sich selbst gerichtet haben. Da sie ein sehr niedriges Selbstwertgefühl besitzen, kann es schnell zu diesen Reaktionen kommen (als narzisstische Kränkung bezeichnet), auch wenn in Wirklichkeit von der anderen Person keine Bedrohung oder Verletzung angestrebt wurde. Narzissten neigen dazu, andere zu kategorisieren in "unter mir" und "über mir". Sie fühlen sich den meisten Menschen überlegen, jedoch gibt es einige wenige, zu denen sie aufschauen. Meines Wissens lässt sich kaum verallgemeinern, welchen Charakter diese Menschen genau haben. Es hängt eher von den persönlichen Vorlieben des Narzissten selbst ab, wen er idealisiert. Wegen der Idealisierung ist keine abwertende Haltung möglich und wird selbst bei Verletzungen nicht eingenommen. Im Gegenteil, es kommt sogar eher zu Unterwerfung oder Überanpassung an diese Person.
Hallo, ich würde mir deswegen gar keine Gedanken machen, dass deswegen etwas mit dir nicht stimmt. Auch wenn es sexuell ist, dann kann es einfach ein Zeichen sein, dass du vermutlich Frauen magst und evtl. später mal mit einer Frau zusammen sein wirst.. Dass du einen bestimmten Typ bevorzugst mag ein bisschen stark ausgeprägt sein. Das kann mit Erfahrungen aus der Kindheit zusammen hängen. Vielleicht hast du mal mit einer Frau mit diesen Merkmalen sehr positive Erfahrungen gemacht. Wenn dir keine einfällt, dann hast du es bereits vergessen, weil es in den ersten Lebensjahren stattgefunden hat. Da sind die Erlebnisse sehr intensiv und man kann sich später nicht mehr erinnern. Warum möchtest du etwas dagegen tun? Weil du sie nicht so haben kannst, wie du es gerne möchtest? Vielleicht findest du mal eine Person, wo dies nicht der Fall ist. Es kann auch gut sein, wenn du älter wirst, dass dein Begehren auf gleichaltrige Frauen übergeht und dieses Phänomen einfach verschwindet.
Hallo, deine Sorge um deine Beziehung ist grundsätzlich berechtigt. Leider sind schon viele Beziehungen wegen dieser Merkmale und wegen des Nicht Verstehen Könnens des Partners gescheitert. Es besteht aber eine gute Chance durch einen offenen Umgang mit deinem Freund, dass dies nicht passiert. Es wäre schön, wenn es dir möglich wäre, dass du es offen legst vor deinem Freund. Deine Beziehung hört sich insgesamt sehr vertrauensvoll an und du scheinst einen Freund zu haben, der eine verständnisvolle Haltung gegenüber Borderline hat. Das ist eine gute Voraussetzung, um sich ihm damit anzuvertrauen. ich weiß, das ist nicht leicht und kostet bestimmt viel Kraft, aber es lohnt sich.
Du könntest ihm einmal in einem vorher vereinbarten Grundsatzgespräch über die Beziehung die Punkte erklären, die du entdeckt hast. Den Termin würde ich extra vorher vereinbaren, sodass es ein Zeitpunkt sein kann, wo er wirklich entspannt ist und nicht gerade von der Arbeit oder durch andere Dinge gestresst oder so. Wenn du ihn an das Thema herangeführt hast, dann kannst du danach darauf aufbauen und jedesmal, wenn du selbst eines dieser Dinge an dir bemerkst, dass es in dir hochsteigt, dann sagst du es ihm : "Da ist es wieder, das ...." Wenn man es in einer Situation benennt, dann hat es den Vorteil, dass der andere reagieren kann, ohne verletzt zu sein. Und wenn der andere nicht verletzt ist, dann besteht eine hohe Chance, dass er sich auch nicht von dir abwendet irgendwann. Es hat auch den Vorteil, dass du dann in vielen Situationen nicht immer wieder dich erklären musst, weil er einmal verstanden hat, worum es geht.
Ich bin Psychologin und habe schon einige Beziehungen im Bereich Borderline begleitet. Wenn du Unterstützung dabei möchtest, kannst du mir sehr gerne eine Kontaktanfrage schicken. Wenn ich noch mehr Informationen zur Situation habe, kann ich dir vielleicht noch ein paar Tipps geben.
Hallo, es wäre für das Gespräch wichtig zunächst zu wissen oder herauszufinden, wie groß ihre Absicht wirklich ist. War ihre Aussage noch allgemein, so man könnte mal eine Therapie machen? Oder schon konkret: Ich möchte es bald mal versuchen. Wo muss man im Internet suchen... Es ist wichtig selbst dabei auf keinen Fall belehrend zu erscheinen. Menschen mit Borderline fühlen sich sonst schnell bevormundet, auch wenn es nicht so gemeint ist. Also Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste :) Wenn du sie einfach fragst, was sie vorhat und dein Interesse an ihrem Vorhaben zeigst, kann unter Umständen mehr bewirken, als ein gut zurechtgelegtes Gespräch. Die Gefahr besteht darin, dass sie sich nicht mehr von dir angenommen fühlen könnte, wenn du ihr sozusagen die Pistole auf die Brust setzt, Therapie oder gehen. Das würde ich für mich behalten.
Ich möchte dir noch etwas ans Herz legen, also selbst wenn sie Therapie macht, darfst du keine Wunder erwarten. Sie wird sich deswegen nicht grundlegend ändern, aber bewusster werden. Mit Wunder meine ich eine Veränderung in kurzer Zeit. Das ist ein jahrelanger Prozess und oft mit Rückschlägen verbunden. Deswegen wäre es ratsam, wenn du den Fokus einmal von ihr weg auf dich selbst richten könntest und dich in Ruhe fragst, ob und wie lange du mit ihren Verhaltensweisen auskommen kannst. Nur wenn du sie so magst, wie sie jetzt ist, kannst du auch ein guter Begleiter sein für die lange Zeit der Therapie. Wenn du auf einen anderen Menschen wartest, der so ist, wie du es dir vielleicht wünschst, dann ist es eher ein Zeichen dafür, dass du sie nicht akzeptieren kannst, wie sie ist. Dann kannst du ihr nicht helfen und du könntest auch nicht glücklich werden mit der Situation.
Du hast erzählt, dass sie sich neben dir auch für andere interessiert. Das kommt sehr häufig vor bei Menschen mit Borderline. Sie haben Angst vor einer tieferen Bindung und laufen weg, oder sie haben Angst verlassen zu werden und verlassen den Partner lieber selbst. Ich kann dir aufgrund vieler Erfahrungen mit Betroffenen versichern, dass dieses Bindungsproblem weiter bestehen bleibt und die Art, wie sie Beziehungen lebt. Das wäre die Frage für dich, ob du das aushalten kannst. Alles Gute.
Hallo, ich sehe in deiner Situation zwei Ansatzpunkte, die mit deiner Freundin zusammen hängen. Ich weiß nicht, ob sie es tun könnte, aber es wäre evtl. eine Möglichkeit, sie zu bitten, dich einfach mit in die Unterhaltung einzubeziehen. Das fällt Außenstehenden gar nicht auf. So macht es z.B. auch der Gastgeber bei Partys unter Leuten, die sich noch nicht so kennen. Er versucht das Gespräch so zu vermitteln unter den anderen, bis es dann alleine weiter läuft. Oft muss nur das richtige Gesprächsthema gefunden werden. Eine zweite Möglichkeit wäre, dass du dir sie als eine Art Modell nehmen kannst, wie sie das macht. Du könntest dir evtl. von ihr abgucken, wie man anderen Fragen stellt zum Kennen lernen z.B. Übrigens mit Fragen kann man nie etwas falsch machen. Das zeigt einfach dass man Interesse hat an dem anderen. Und oft ergibt sich dann etwas daraus.
Hallo, ich nehme an, dass du mit Schuldzuweisungen konfrontiert wurdest. Um deine Frage zu beantworten, müsste ich mehr über den Verlauf deiner Beziehung wissen. Grundsätzlich kenne ich viele Fälle, wo Borderliner verziehen haben, verlassen worden zu sein und einige, wo es leider ganz das Gegenteil war, wo der Partner nicht in Ruhe gelassen wurde. Wenn deine Frage als Prognose gemeint ist, dann würde ich es versuchen danach einzuschätzen, wie sie sich während eurer Beziehung verhalten hat. Was hat sie unternommen, wenn du etwas getan hast, was ihr missfiel? Wie konnte sie akzeptieren, wenn du dich mal von ihr abgewandt hast? Und war sie nach Streitereien diejenige, die wieder auf dich zugekommen ist? Oder hat sie Rache geübt?
Hallo, ich finde deine Einstellung gegenüber deiner Freundin, die vermutlich an Borderline erkrankt ist, sehr schön und du scheinst ein sehr einfühlsamer und sensibler Mensch zu sein, der gerne für andere da ist. Trotzdem rate ich dir ein wenig auf dich selbst aufzupassen. Wenn du anderen helfen möchtest, ist es wichtig, dass du auch auf deine eigenen Grenzen achtest. Aus deinem Beitrag entnehme ich, dass du gerne alles für deine Freundin tun möchtest, damit es ihr gut geht. Das ist verständlich und nachvollziehbar. Ich möchte dir als Psychologin nur gerne ans Herz legen, dass du das bei Borderline auf Dauer so nicht schaffen kannst. Liebe hat natürlich sehr viel gute Macht, was man an den Verbesserungen deiner Freundin im Moment sehen kann. Du solltest nur unbedingt wissen, dass die Erfahrung in Beziehungen mit Borderline gezeigt hat, dass die Zustände der Betroffenen nicht stabil bleiben. Ich vermute, ihr seid jetzt in der ersten Phase eurer Beziehung. Ich rate dir dringend dazu, früh genug anzufangen Grenzen zu setzen. Nur so kannst du deine Kräfte erhalten, die du für eine dauerhafte Beziehung mit deiner Freundin benötigst. Und auch für sie ist es wichtig, gleich von Anfang an Grenzen von dir zu sehen, weil sie aufgrund ihrer Erkrankung nur schwer dazu in der Lage ist.
Ich vermute, dass sie dir, wenn du Zeit ohne sie verbringen möchtest, mitteilt, dass es ihr dann nicht gut geht und dich bittet, bei ihr zu sein. Natürlich möchte man dem Menschen, den man liebt alles geben, das ist ganz normal. Trotzdem rate ich dir dazu, es nicht immer zu tun. Wäge ab, wann es für dich wichtig ist, deine eigenen Freunde zu treffen und tue es. Die Verlustängste bei Borderline sind anders, als Verlustängste von Menschen mit anderen Problemen. Bei Borderline kann man ohne Psychotherapie oder andere professionelle Hilfe als Partner nicht viel tun, glaube mir. Hinter diesen Ängsten steckt ein Trauma, das sie in ihrer Kindheit erfahren hat und du kannst es nicht durch bestimmte Verhaltensweisen bei ihr ändern. Selbst Therapeuten versuchen ständig die Borderline Therapie zu verbessern, weil es so schwierig ist. Das, was du tun kannst, ist so viel wie möglich für sie da zu sein, in dem Rahmen, den du für dich aushalten kannst.
Ich möchte dir noch etwas zu Ängsten sagen. Die Verhaltenstherapie lehrt, dass Vermeidung die Ängste bei einem Menschen verstärkt und dass Angehörige diese Vermeidung nicht unterstützen sollen. Auf die Verlustangst bezogen bedeutet das: Sie möchte gerne die Situation vermeiden, mit sich alleine zu sein, weil es ihr dann schlecht geht. Je häufiger sie es vermeidet, desto weniger wird sie jedoch lernen, in so einer Situation zu recht zu kommen. Und je häufiger du diese Vermeidung unterstützt und dann zu ihr fährst, desto weniger lernt sie es und desto abhängiger wird sie von dir. Wenn du ihr zeigst, dass du nicht immer für sie da sein kannst und sie dann mit sich alleine ist und sieht, dass es sehr schwierig ist, dann wird sie auch eher die Einsicht bekommen, dass die professionelle Hilfe benötigt, wovon ich bei deiner Erzählung ausgehe, dass sie das tut.
Hallo, bei der Abnabelung von psychisch kranken Eltern (-teilen) stellt sich nicht die Frage nach der Moral. Moralisch würde bedeuten, dass man die Verantwortung hat, als Kind für seine Mama oder Papa da zu sein. Aus meiner Sicht kann man aber die Verantwortung für ein psychisch erkranktes Familienmitglied nur begrenzt übernehmen. Z.B. indem man den Betroffenen dabei unterstützt, den Weg zu professioneller Hilfe zu finden. Auch das ist bei Borderline oft sehr schwierig bis unmöglich zu erreichen und mehr Verantwortung gibt es nicht!!!! :-)
Ich bin Psychologin und kenne die Auswirkungen von Borderline auf die Familie aus vielen Berichten. Und du brauchst dich nicht alleine mit deiner Entscheidung zu fühlen, den Kontakt abzubrechen. Ich kann dir von anderen erzählen, dass es denen sehr gut getan hat zu sich selbst, den eigenen Bedürfnissen und ZIelen im Leben zurück zu finden und diese erst wahrzunehmen. Wenn die Bedrohtheitsgefühle und der Druck, den diese Krankheit bei anderen (leider) erzeugt verschwinden, dann bekamen sie neue Kraft und Mut ihr Leben neu zu gestalten. Interessanterweise hatte der von Borderline betroffene Elternteil auch aus dieser Zeit der Kontaktsperre gelernt und als es zur Wiederaufnahme des Kontaktes kam, war er nun zugänglicher und respektvoller (kaum noch verbale Beleidigungen). Dann stellte sich jedoch heraus, dass mit wachsender Bereitschaft den Kontakt wieder zu vertiefen die alten Muster schnell wieder auftauchten. Da wäre zu empfehlen - falls du den Kontakt irgendwann wieder einmal aufnehmen würdest - ihn mit großen zeitlichen Abständen zu führen, z.B. alle drei Monate. Und was sich als hilfreich gezeigt hat, eher über Telefon. Da hat man Möglichkeit selbst geschützter zu bleiben und in seinem eigenen Raum zu bleiben und es gibt noch eine deutliche Abgrenzung zwischen den Gesprächspartnern. Eine andere Möglichkeit wäre, den Elternteil nie mehr alleine zu treffen, falls es möglich ist. Nur in Anwesenheit von selbst ausgewählten unterstützenden oder vermittelnden Personen. Es hat sich gezeigt, dass es in Anwesenheit von für Borderliner fremden Personen kaum zu Beleidigungen kommt. Noch etwas zur Abnabelung: Der totale Kontaktabbruch auf längere Sicht kann zu einem Gefühl der Entwurzelung führen und Leere erzeugen. Deswegen kann der "Kontakt auf großer räumlicher und zeitlicher Distanz" ein möglicher Kompromiss sein, sofern der betroffene Elternteil mitmacht und nicht selbst den Kontakt abbricht.
Liebe Grüße Anova
Hallo, deine Reaktion auf sein Verhalten mit Wut und Traurigkeit ist sehr gut nachvollziehbar. Das Schwierige bei Borderline ist wohl gerade genau das. Man weiß nicht was in dem anderen wirklich vor sich geht und man kann nichts anderes tun, als es so zu akzeptieren, weil der Betroffene ebenfalls nicht in der Lage ist, sich und seine Gefühle so auszudrücken, wie man es im zwischenmenschlichen Kontakt mit anderen gewohnt ist. Wenn es sich bei euch um eine Liebesbeziehung handelt, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu tiefen Enttäuschungen auf seiner Seite gekommen, die mit oft unrealistischen Erwartungen von Betroffenen an ihren Partner zusammenhängen. Es sind oft Erwartungen in irgendeiner Weise "versorgt" oder umsorgt zu werden, die du höchstwahrscheinlich nicht erfüllt hast, ohne dir evtl. überhaupt darüber bewusst zu sein, dass er diese Erwartungen hatte. Ich kann im Moment nur Vermutungen anstellen und dir das mitteilen, wie es sehr häufig der Fall ist. Ich habe schon Familien kennen gelernt, wo der Partner und auch die Kinder wochenlang mit dem Schweigen des betroffenen Familienmitgliedes konfrontiert waren. Es ist in der Tat ein Ausdruck von Wut auf den Partner, aber auch auf sich selbst und das Leben überhaupt, von dem sich Borderliner allgemein schnell betrogen fühlen, wenn eine Beziehung nicht den Weg nimmt, den sie sich erträumt hatten. Es ist ein komplexes Thema und hängt mit sehr vielen Faktoren der Vergangenheit des Betroffenen zusammen. Borderliner, die sich selbst nicht verletzen gehören auf jeden Fall erst einmal zu den Stabileren. D.h. man braucht sich keine Gedanken zu machen, was man mit seinem Verhalten bei dem anderen an negativem Einfluss bewirken könnte hinsichtlich der Erkrankung. Eine Abgrenzung ist also aus dieser Perspektive leichter zu erreichen. Man kann ihn alleine lassen, ohne etwas Schlimmes befürchten zu müssen. Falls ihr zusammen wohnt, ist es natürlich schwierig, aber ich würde dir empfehlen, so wenig wie möglich auf sein bestrafendes Verhalten einzugehen bzw. dem Aufmerksamkeit zu schenken. Bei seinem Verhalten sollte man im Hinterkopf haben, dass es sich um ein Krankheitssymptom handelt und da ist es am günstigsten, sich ganz klipp und klar abzugrenzen! Man muss dem Borderline Partner aufzeigen, dass dieses Verhalten zerstörerisch ist und dass es Konsequenzen hat, nämlich der Zerfall der Beziehung. Ich weiß nicht, in welcher Situation ihr gerade seid, aber sein Schweigen kann auch Ausdruck sein, dass er die Beziehung schon innerlich losgelassen hat. Um die Lage besser einschätzen zu können und mehr Hinweise zu geben, wären ausführlichere Informationen über euch nötig.
Ich kann dir als Psychologin versichern: Wenn Psychologen beraten, dann ist das vollkommen seriös und in Ordnung! Die Bezeichnung Psychologe oder auch Diplom Psychologe bedeutet schließlich, dass man ein abgeschlossenes Hochschulstudium hat. Bei anderen Bezeichnungen sollte man eher vorsichtig sein. Online Beratung ist ein neues Gebiet, wo Psychologen tätig werden. Es gibt zur Zeit einige wissenschaftliche Untersuchungen, die bereits den Erfolg von Online Therapien oder Beratungen bestätigt haben. In manchen Ländern kann man schon online genauso Therapie machen, wie eine "normale" Therapie sogar mit Kostenübernahme der Krankenkassen. Gerade wegen der Unterversorgung in Deutschland, was Therapieplätze angeht, ist der Weg über online eine sehr gute Alternative, die auch noch andere Vorteile zu bieten hat, wie z.B. die Ortsunabhängigkeit. Ich wünsche dir alles Gute auf diesem Weg.
Hallo, es gibt die Möglichkeit der psychologischen Online Beratung. Unter diesem Link kann man eine kostenlose Chat- oder Emailberatung in Anspruch nehmen. http://www.essfrust.de/ Wenn es bei dir auch um Borderline geht, biete ich ab Frühjahr nächsten Jahres selbst eine Online Sprechstunde zum Thema Borderline an. Wenn es dir nicht gut gehen sollte, kannst du mich hier über das Profil (Freundschaftsanfrage) kontaktieren. Ich antworte dir dann über eine persönliche Nachricht. Viele Grüße Anova
Es gibt Borderliner, die sehr schnell sehr viel Nähe möchten und andere, die lange Zeit brauchen, bis sie jemandem vertrauen können. Wenn sie sich vor dir zurückzieht und nicht mehr auf deine Mails reagiert, kann das bedeuten, dass etwas mit Nähe-Distanz in eurer Verbindung für sie nicht stimmt. Vermutlich gab es in irgendeiner Form zu viel Nähe oder zu viel Nähe, die du ausgestrahlt hast, dass du sie gerne möchtest und sie hat evtl. das Gefühl, dass sie das nicht erwidern kann. Grundsätzlich fühlen sich Menschen mit Borderline durch starkes Umwerben in die Enge getrieben, möchten aber auf der anderen Seite eine große Sicherheit, dass der andere da ist, wenn sie es brauchen. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, ihr dies über eine Email zu schreiben - ich melde mich jetzt nicht mehr, weil ich merke, dass es dir im Moment irgendwie nicht passt. Du sollst nur wissen, dass ich da bin, wenn du nochmal was unternehmen magst. Um Genaueres zu sagen, wären mehr Informationen über eure Situation erforderlich.
Hallo, zuerst einmal wollte ich dir gerne sagen, dass mir bei dir auffällt, dass du (trotz Borderline) eine große Fähigkeit besitzt, dich selbst zu reflektieren. Das ist sehr schön und es gibt dir eine gute Chance für eine Psychotherapie. Ich bin Psychologin und habe viel Kontakt mit Menschen mit Borderline und es fiel mir sofort auf. Das Phänomen, dass bei Borderline Glück Unglück nach sich ziehen kann, ist mir vor kurzem auch in einem Video von MsInterrupted begegnet http://www.youtube.com/watch?v=bLWyK2xnCDY&feature=share&list=UUvNL4zKPfk2XKuwKqY9r_lQ Falls der Link nicht funktioniert, es heißt Bordreline2-positive Dinge verarbeiten. Dass dieses Phänomen bei dir und wie es scheint auch bei anderen im Zusammenhang von Borderline auftaucht kann seine Ursache in der Kindheit haben, wo es zu sogenannten Konditionierungen gekommen ist. Das sind Reiz-Reaktions-Verbindungen, z.B. wenn auf ein bestimmtes Verhalten immer wieder eine Belohnung oder Strafe erfolgt, dann hat das Konsequenzen. In deinem Fall kann es sein, dass du tatsächlich dafür bestraft worden bist, wenn du glücklich warst. Es kann sein, dass du einen Elternteil hast, der selbst von Borderline oder einer anderen psych. Erkrankung betroffen ist und sich aufgrund seines eigenen Traumas dir gegenüber so verhalten hat. Somit hast du "gelernt", dass glücklich sein nicht sein darf, ganz grob ausgedrückt. Solche "falschen" Lernmuster kann man gut mit einer kognitiven Verhaltenstherapie behandeln. Ich bin sicher, dass du dir gar keine Gedanken zu machen brauchst, ob das, was in dir vorgeht deinen Freund zu sehr belastet. Ich berate Partner von Borderline-Betroffenen und aus meiner Erfahrung möchten sie eigentlich grundsätzlich schon an dem teilhaben, was in dem anderen vorgeht, auch wenn es manchmal nicht so leicht verständlich ist. Trotzdem haben Partner natürlich im Gegensatz zu "Profis" nur eine eingeschränkte Möglichkeit die Dinge zu verstehen, da Ihnen ja psychologisches Grundwissen fehlt und eine eingeschränkte Möglichkeit nachzuvollziehen, wie man sich als Betroffener fühlt, da sie nicht betroffen sind. Aber ich glaube, dass ist in einer Liebesbeziehung auch nicht das aller Wichtigste, wenn man den "Draht" zueinander hat. Das wichtige ist, alles miteinander zu teilen, auch die Krankheit, in einem angemessenen Rahmen. Falls du noch Fragen zur Therapie oder anderen Dingen hast, antworte ich dir sehr gerne über eine persönliche Nachricht über das Profil. Liebe Grüße Anova121
Hallo, wenn du nach kurzer Zeit wieder einen Rückfall hattest, kann es bedeuten, dass du für dich eigentlich noch nicht an dem Punkt warst, wo du mit der Therapie aufhören wolltest. War es deine Entscheidung oder ging es dort nicht länger? Eine andere Erklärung wäre, dass dir die dort angebotene Therapieform in deiner momentanen Lage nicht richtig geholfen hat oder die dort arbeitenden Therapeuten nicht dir richtigen Ansprechpartner waren. Es gibt ja sehr viele Borderline-Kliniken in Deutschland. Vielleicht gehst du mal zu einer anderen, falls es von deiner Kasse jetzt sofort wieder übernommen wird. Dann wäre es auch nicht so die Situation, hallo, hier bin ich wieder. In Kliniken kennt man das, dass Borderline-Betroffene zwischen Therapieplätzen wechseln. Viele probieren hier und dort etwas aus, bis es der richtige Platz ist, der wirklich hilfreich ist. Es ist oft so, dass es nicht gleich perfekt klappt. Liebe Grüße, Anova121
Hallo, die Verhaltensweisen, die du über deinen Freund schilderst, hören sich sehr nach Borderline an. Z.B. ist die erste Phase oft sehr innig und fast symbiotisch. In dieser ersten Phase ist es in vielen Borderline-Beziehungen so, dass der BL-er alles für den anderen tut. Er idealisiert den anderen und kann kaum ohne ihn sein. Diese Phase endet häufig mit dem Aufkommen erster (ganz normaler Konflikte), die für "gesunde" Menschen völlig harmlos und handlebar sind, für den Borderliner bricht aber eine Welt zusammen. Er hat (wegen traumatischer Erfahrungen in seiner Kindheit) eine andere Wahrnehmung der Dinge. Er sieht hauptsächlich, dass ER schon wieder von jemandem enttäuscht worden ist - wie schon sein ganzes Leben lang. Er kann nicht die Realität sehen, dass zwei Menschen an einer Sache beteiligt sind und jeder seinen Teil hat. Oder er kann es sehen, aber seine Abwehrmechanismen verhindern, dass er es auch fühlen und im Leben umsetzen kann. So lassen sich ganz normale Alltagskonflikte kaum lösen und jeder Konflikt, der unbearbeitet hinzukommt, lässt ihn sich immer weiter aus der Beziehung zurückziehen. In deinem Fall war es vermutlich so. Es gibt auch andere Beziehungsverläufe.
Merkmale, die auf Borderline hindeuten sind weiterhin: 1. in Sekunden an die Decke gehen bei Kritik oder Einwänden 2. extreme Eifersucht mit paranoiden Ideen (glauben, dass der Partner etwas mit anderen hat, obwohl es harmlose Kontakte sind) mit Kontrollierendem Verhalten (bei fb blocken) 3. ständiger Streit, verbale Angriffe und Provokation 4. den 'Fokus auf sich selbst gerichtet haben 5. die Schuld bei anderen sehen (es wird wirklich so wahrgenommen von Betroffenen und kann nach dem Streit ins Gegenteil umschlagen) 6. Lügen 7. wechselhaftes Verhalten (vermutlich wegen wechselnder Stimmungen) 8. Mit Liebesentzug die eigene Enttäuschung ausdrücken (manchmal: den Partner damit bestrafen) - (Antrag zurückgenommen)
Über Borderline wird gesagt, sie tuen denen am meisten weh, die ihnen am nächsten sind. Der Hintergrund dafür ist sehr komplex. Es hat mit dem erlittenen Trauma zu tun. dass sie die Bindung zu einem Menschen häufig nicht aufrechterhalten können, wenn es zu Enttäuschungen kommt. Dann verschwinden alle Gefühle für den anderen, weil die anfängliche Idealisierung des Partners zusammen bricht. Menschen mit Borderline haben kaum die Möglichkeit, ein stabiles Bild von dem anderen und sich selbst aufzubauen. Wenn das positive Bild nicht mehr existiert und es ins Gegenteil gekippt ist, dann wird der andere zum "Feind" und leider geht der Respekt verloren und die Tendenz, den anderen für den Schmerz bestrafen zu wollen, den sie selbst erleben, führt oft zu der schlechten Behandlung.
Versuche dir darüber bewusst zu werden, dass es "normal" ist wegen Borderline, dass du jetzt diesen großen Schmerz erlebst und diese Gedanken hast. Du weißt sicher auch, dass du darauf achten musst, diese Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, damit dieser Zustand aufhört, dich zu kontrollieren. Wenn du schon mal eine Therapie gemacht hast, dann weißt du, dass das geht und man da wieder gut rauskommen kann. Falls du noch keine Therapie gemacht hast, dann wäre es jetzt genau der richtige Zeitpunkt gleich mal alles "mit einem Abwasch" zu erledigen. Du würdest Unterstützung bei deinen psychischen Schmerzen bekommen, sodass es dir erst mal besser geht und du hättest gleich Gelegenheit, dir ein psychisches Fundament zu erarbeiten, damit du bei der nächsten Verletzung in deinem Leben gut gewappnet bist und nicht mehr so stark leiden musst. Liebe Grüße, Anova121