Viele Dank erstmal! Ich freue mich, dass ich ein Vorbild für dich sein kann und hoffe die EM in Düsseldorf hat dir Spass gemacht.

Meine schlimmste Erfahrung war die, dass ich mehrfach bei einem Wettkampf von einem anderen, damaligen Mitglied der Nationalmannschaft rassistisch beleidigt wurde.  

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Ich habe es schon mitbekommen, dass sich herablassend über Damendisziplinen geäußert wurde. Denjenigen kann ich nur einmal raten mich und andere Damen in Aktion zu sehen. Belächelt wurde mein Leistung live nämlich noch nie :)

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Ich liebe es zu fechten, weil kein Gefecht dem anderen gleicht. Es wird einfach nie langweilig durch das Zusammenspiel aus zwei Akteuren, die mit unterschiedlichen Strategien versuchen ihr Ziel zu erreichen. Und dann kommt da noch die technische Komponente dazu. Bewegungsabläufe müssen nahezu perfekt in der Bewegung und auf ein sich bewegendes Ziel durchgeführt werden. Wenn das alles klappt, Strategie und Bewegung, dann ist das ein unbeschreibliches Gefühl. Natürlich ist es manchmal frustrierend, wenn nur wenige von den Erfolgen mitbekommen, aber ich erreiche die Erfolge trotzdem gerne im Namen aller. Derer die es mitbekommen/interessiert und derer die es nicht mitbekommen/nicht interessiert. Auf meiner Fechtjacke steht unter meinem Namen schließlich GER und das soll für uns alle stehen.

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Ich habe ein paar Rituale die zu meinem Wettkampftag dazu gehören, aber die werde ich hier natürlich nicht verraten :) Generell kann ich sagen, dass ich zum Beispiel versuche ich mich an den Tagen vor dem Wettkampf mit der Wettkampfhalle vertraut zu machen. Ein möglicher Störfaktor weniger am Wettkampftag selbst. Am Tag direkt vor dem Wettkampf trainiere ich in der Regel nicht mehr.

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Man kann durch die Fördersysteme von Bund und Ländern überleben, aber man kann kaum für "später" vorsorgen und absolut niemand hat ohne Privatsponsoren ausgesorgt. Diese Privatsponsoren wiederum sind in Randsportarten extrem schwer zu kriegen.

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Im Fechten spielen körperliche Voraussetzungen wie Kraft eine geringere Rolle, aber wenn beide gleich viel können (Ausdauer, Technik), dann kann ein Mann, wenn er denn stärker als die Frau ist, seine Stärke zusätzlich und zu seinem Vorteil einsetzen. Darum macht es Sinn Frauen gegen Frauen und Männer gegen Männer im Wettkampf antreten zu lassen.

Ich persönlich fechte im Training auch gegen Männer. Ich gewinne natürlich nicht immer, aber ich gewinnen manchmal :)

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Ich habe als Jugendliche Modernen Fünfkampf betrieben. Das Degenfechten ist eine der fünf Disziplinen. Sie hat mir immer sehr viel Spass gemacht und darum fällt mir das Training bis heute nicht schwer. Mit 21 Jahren habe ich mich dann spezialisiert.

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In den Sportarten die ich in der Kindheit/Jugend ausprobiert habe (Leichtathletik und Moderner Fünfkampf), war ich von Anfang an sehr gut und ich habe schnelle Freunde gefunden. Ich denke das ist der Grund warum ich erst einmal dabei geblieben bin. Später habe ich gesehen, dass ich auch im internationalen Vergleich gut abschneide und wollte sehen wie weit ich kommen kann.

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Nach meiner Erfahrung im Spitzensport halten Topathleten beider Geschlechter eine sehr gute Balance zwischen Außensteuerung und Selbstwahrnehmung. Ansonsten wären die Höchstleistungen nicht möglich.

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Ich bin auch der Meinung, dass wir alle zu erst einmal Menschen sind. In der Jugend findet nach meinem Wissen das Training in vielen Sportarten auch noch zusammen statt. Später, wenn die körperlichen Unterschiede zu gross werden, finde ich eine Trennung im Wettkampf der Fairness halber gut.

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Dieses Problem ist sicherlich vielschichtig und viele der von Ihnen angesprochenen Punkte spielen da mit hinein. Ich denke das Thema Vermarktungsmöglichkeiten und mediale Präsenz gehen Hand in Hand. Wer seine sportlichen Leistungen nicht einer breiten Masse präsentieren kann, kann sich auch nur schwer vermarkten. Frauen die Mütter werden müssen zwar nicht den Leistungssport aufgeben, aber sie müssen mit 1-2 Jahren Unterbrechung ihrer Karriere rechnen und meist ihr komplettes Umfeld umstrukturieren um wieder Anschluss an die Spitze zu kriegen. Das sind sicherlich die grössten Herausforderungen. Und manchmal geht es auch um die Anerkennung der Leistung die Frauen im Vergleich zu Frauen erbringen und nicht im Vergleich zu Männern.

Die staatliche Förderung ist im Übrigen geschlechtsunabhängig geregelt.

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Die Grundförderung im deutschen Leistungssport in den olympischen Sportarten ist unabhängig der Sportart und des Geschlechts gleich. Die Schwierigkeiten entstehen erst später zB. in Verhandlungen mit potentiellen Sponsoren. Wenn über Damendisziplinen medial nicht, um einiges weniger oder zu schlechteren Sendezeiten berichtet wird, dann fällt es schwer ähnliche Sponsorengehälter zu erhalten.

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Ich verstehe dein Anliegen, allerdings würde das wahrscheinlich viel zu viele Kategorien hervorrufen. Die Einteilung nach Geschlecht und Jahrgang ist die Einfachste.

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Die Reaktionen auf mein Erscheinen im Playboy waren zum allergrößten Teil positiv. Ich habe an dieser Ausgabe teilgenommen , weil ich zeigen möchte, dass für eine Frau beides möglich ist. Sich sowohl mit einer klaren Meinung für unterschiedliche soziale Themen einsetzen ( wie ich es bisher getan habe und auch weiterhin werde), als auch sich von einer sinnlicheren Seite präsentieren zu können.

Männer und Frauen sollten nicht in der gleichen Kategorie fechten, da es nicht um den Vergleich zu einander, sondern um den Vergleich zu Teilnehmer*innen des gleichen Geschlechts geht.

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Ich finde, dass es bei der Betrachtung von Frauen- und Männerdisziplinen nicht um den Vergleich zwischen Frauen und Männern, sondern um den Vergleich der Teilnehmer*innen zu ihrem eigenen Geschlecht gehen sollte. Wenn es Ihnen nur darum geht die schnellste Person zB. laufen zu sehen, dann sind sie im 100 Meter Finale der Herren besser aufgehoben, als im 100 Meter Finale der Damen. Falls es Ihnen allerdings darum geht zu sehen was ein Mensch mit seinen körperlichen Voraussetzungen leisten kann, dann sollten Sie die Damendisziplinen genauso faszinieren. Zumal Hochleistungssportlerinnen wie ich, durch viel hartes und kontinuierliches Training, in der Lage sind bessere Leistungen zu erzielen, als viele Hobbysportler männlichen Geschlechts. Vielleicht können Sie sich ja für diesen Vergleich begeistern.

Frauen und Männer fechten nicht zusammen in einer Liga, da die körperlichen Vorraussetzungen beim Fechtsport zwar nicht die alleinig entscheidenden Kriterien darstellen, aber doch ins Gewicht fallen. Ich persönlich trainiere allerdings des Öfteren gegen Männer und kann mich aufgrund meiner Technik auch oft durchsetzen.

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