Welpen wollen nun mal immer bei ihrem Menschen sein. Das ist ganz normal, und sollte auch nicht unterbunden werden. Klar, irgendwann übt man das Alleine bleiben, aber das macht man ganz, ganz langsam. Gerade deshalb ist es wichtig, den Hund dann auch nicht länger alleine zu lassen, als er es problemlos kann. Also nicht länger, als es für ihn zu dem Zeitpunkt angenehm ist. Deshalb werde ich dir raten, einen Auslauf zu kaufen oder alle Zimmer, in denen du den Haushalt erledigst, welpensicher zu machen (was oft nicht so einfach möglich ist). Alternativ könntest du ihn auch an einem Geschirr anleinen, so kann er nah bei dir sein, aber nicht einfach in die nächste Ecke rennen kann, um ein Kabel anzuknabbern. So weit, so gut, den Tipp bekommst du ja nicht das erste Mal.

Was ich schade finde, ist, dass niemand darauf eingeht, den Hund zu beschäftigen, was ja auch Teil deiner Frage war. Bevor man einem Hund beibringt, alleine zu sein und sich alleine zu beschäftigen, sollte man ihm beibringen, nicht alleine zu sein, und sich trotzdem alleine zu beschäftigen. Wenn er das in einer gewöhnten Situation, mit dir, nicht kann, wie soll er es dann können, wenn du weg und er dadurch gestresster ist? Ideal wäre es, den Hund in deiner Nähe zu haben, beispielweise im Auslauf, und etwas zu finden, mit dem er sich beschäftigen kann. Das kann man auch dann üben, wenn du eigentlich gerade gar nichts im Haushalt machen musst. Einfach, weil man dann die Zeit anpassen kann, sollte der Hund zunehmend gestresst sein. Was ich dir empfehlen kann, sind Kongs (oder irgendwelche anderen Spielzeuge, die man mit Essen befüllen kann). Gefüllte, gefrorene Kongs werden auch von erfahrenen Hunden ne längere Zeit bearbeitet. Nun ist dein Hund vermutlich noch nicht ganz so erfahren, was das angeht, also wird er vermutlich auch an nicht gefrorenen eine Weile sitzen. Wichtig ist, dass er zwar damit beschäftigt ist, dass man den Kong aber immer nur so befüllt, dass der Hund nicht daran verzweifelt, weil er nicht ans Essen kommt. Man kann den Kong übrigens auch mit dem Futter füllen, dass man ihm sowieso gibt, wenn man Leckerli und co schon für andere Gelegenheiten nutzt.

Das hat zwei gute Effekte: Der Hund kann sich selbst über eine längere Zeit beschäftigen, und er formt positive Assoziationen mit Situationen, in denen du den Haushalt erledigst. Außerdem beruhigt Kauen Hunde, also generiert man praktisch Ruhe in Verbindung mit deiner Aktivität im Haushalt.

Also: Auslauf, Leine, oder welpensicher, im selben Raum wie du, füllbares Spielzeug, das lange hält aber nicht übermäßig frustriert.

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Wie kann ich verhindern, dass mein Hund mich ans Messer liefert😉?

Kurze Beschreibung: Hund mit 1jährig aus TH übernommen, seit nun vier Jahren bei uns. Vorsichtige (nicht ängstliche) Hündin, die Zeit benötigt, andere Hunde zu lesen.

Bei Hundebegnungen mit alten, kleinen oder ruhigen Hunden kein Problem.

Bei Tutnixen versteckt sie sich hinter meinen Beinen. Ich verlangsame die Begegnung, sie können ruhig schnuppern, kein Problem.

Heute kam eine Malinois-Hündin angerannt, meine Hündin hat sich hinter meinen Beinen versteckt und ich konnte die Mali-Hündin daran hindern, nicht seitwärts an mir vorbei zu kommen. War übrigens keine Tutnix-Situation, sondern ernst. Der Halter, ein älterer Herr, war noch ziemlich weit entfernt.

Die Situation hatte sich jedoch entspannt und ich wollte so stehen bleiben, bis die Mali-Hündin angeleint ist. Nun ist aber meine Hündin aus ihrer Schockstarre erwacht und hat von hinten provoziert, sprich die Zähne gezeigt. Die Mali-Hündin natürlich gleich wieder auf 180ig und dieses Mal noch viel angriffiger.

Früher hat sie das in ernsten Situationen nie gemacht, sondern hat abgewartet und ist nach Entschärfung ruhig weitergegangen. Und es ist seit diesem Jahr nicht das erste Mal, dass sie mich in solch eine Situation gebracht hat.

Meine Hündin in diesem Moment zu korrigieren, ist praktisch unmöglich, weil ich voll und ganz damit beschäftigt bin, sie zu schützen.

Angst habe ich in diesen Situationen nicht, da ich zur Tiger-Mama werde. Danach schlottern mir aber die Knie. Und heute wurde es wirklich eng, insbesondere für mich.

Wie kann ich das bei meiner Hündin unterbinden? Kann ja nicht einfach den Weg frei machen!

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Im Endeffekt kann ein Hund auf vier verschiedene Arten auf Angst reagiere: fight, flight, freeze oder flirt.

Zu aller erst hat sie ja gefreezt, aber das hat leider nichts geholfen, da der Mali ja immer noch eine Bedrohung für sie war. Das ist ganz und gar die Schuld des Halters vom Malinois. Und leider passiert das viel zu häufig.

Flüchten konnte sie - denke ich - nicht, weil sie angeleint war oder du sie festgehalten hast, oder so.

Flirt bezieht sich oft auf spielerisches Verhalten, so ein "guck mal wie nett und verspielt ich bin, ich bin keine Gefahr". Das Verhalten zeigen Hunde, die wirklich starke Angst haben, aber nicht oft. Flirt ist eher eine Reaktion auf Unsicherheit oder leichte Angst.

Also blieb nur noch der Kampf. Und das hat sie gemacht.

Grundsätzlich wäre es sicher sinnvoll, mit einem Hundetrainer zu arbeiten. Das ändert zwar nichts daran, dass der Halter des Malinois seinen Hund hätte anleinen sollen, wenn er ihn anders nicht unter Kontrolle hat, aber es könnte deiner Hündin dabei helfen, in solchen Situationen souveräner zu sein. Das würde das Risiko senken.

Das mag jetzt ein wenig komisch klingen, aber wenn ein nicht angeleinter Hund auf einen angeleinten Hund zukommt, und die Umgebung sicher ist, also zum Beispiel keine Straße in der Nähe ist, dann kann es helfen, die Leine des eigenen Hunds fallen zu lassen. Ich weiß, dass das gruselig sein kann. Aber es gibt dem Hund einfach die "flight" Möglichkeit. Heißt, weder den nicht angeleinten noch den angeleinten Hund festhalten. Dann fühlt sich der angeleinte Hund nicht mehr so optionslos, er kann versuchen, die Situation zu verlassen. Da Hunde absolute Konfliktvermeider sind, auch wenn das oft anders dargestellt wird, kann da wirklich helfen. Aber das geht halt wirklich nur dann, wenn es sicher ist. Und das ist leider oft nicht der Fall. Grundsätzlich ist es möglich, dem Hund auch an der Leine die "flight" Option zu geben, in dem man geht ,aber da du vermutlich in Sachen Geschwindigkeit gegen einen Malinois absolut keine Chance hast, hilft das nur dann was, wenn der Halter seinen Hund wieder bei sich hat.

Deswegen war für den Moment das, was du gemacht hast, also eine direkte Konfrontation zu verhindern, gar nicht so dumm. Es wäre denke ich dennoch schön, wenn es weniger zu solchen Situationen kommen würde. Dass du sie nicht korrigiert hast war übrigens gut. Korrekturen sind ja oft unangenehm, selbst wenn es nur ein lautes "nein" ist. Man würde also einen unangenehmen Reiz einer sowieso schon angstauslösenden Situation hinzufügen. Das würde auf Dauer alles nur schlimmer machen.

Was man auch probieren könnte, ist richtig geile Leckerchen in die Richtung des Malis, aber hinter ihn zu schmeißen. Es könnte die Chance bestehen, dass er für die tatsächlich von dir ablässt. Umso höher die Anspannung, umso weniger hoch die Chance, dass es funktioniert, aber einen Versuch ist es wert. Beim eigenen Hund könnte man das auch probieren. Als eine Art Ablenkung. Aber ich denke, dass dein Hund so angespannt war, dass man da praktisch nicht dagegen ankommt, egal wie lecker die Leckerchen auch sind. Und ich würde mir da auch keine Sorgen drum machen, ob man unerwünschtes Verhalten damit verstärkt oder nicht. Es geht um deine Sicherheit und die deines Hundes.

Es ist leider einfach eine blöde Situation, auf die es nicht die eine, perfekte Lösung gibt.

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Es ist vollkommen normal, dass Welpen beißen. Es gibt verschiedene Gründe dafür.

  1. Grund: Erkunden - Welpen sind dafür bekannt, die Welt um sie herum ganz genau erkunden zu wollen, was ja eigentlich auch super ist. Das zeigt Mut und Neugierde, Eigenschaften, die wir fördern möchten. Für Welpen bedeutet erkunden oft, dass sie Dinge in den Mund nehmen. Das ist ein bisschen wie bei Babys und Kleinkindern, die alles in die Hand nehmen. Zu diesen "Dingen" gehören eben oft auch Körperteile von Menschen. Alles, was gefährlich für den Hund sein kann, sollte man außer Reichweite stellen. Das gilt auch für dich. Was ich damit meine ist, dass man Beispielsweise seine Hand zu einer Faust formen oder den Arm an den Oberkörper pressen kann, so dass der Welpe nicht so einfach reinbeißen kann. Dann tut es dir weniger weh, und für den Hund ist es auch eher langweilig. Außerdem ist es super, wenn du immer etwas rumliegen hast, was der Hund in den Mund nehmen darf. Beispielsweise ein Spielzeug, gerne auch eines, dass er noch nicht so gut kennt. Das kannst du ihm als Alternative anbieten, und das dann ganz spaßig machen. Dann ist es interessanter, als dein Arm.
  2. Grund: Spielen. Hunde spielen gerne mal Beißspiele. Dabei wissen sie (noch) nicht, was weh tut, und was nicht. Auch hier ist Management super. Wenn du mit deinem Hund ein Spiel spielst, dann habe immer ein Spielzeug dabei, in dass der Hund beißen kann. So kannst du das Verhalten umlenken. Dann könnt ihr beispielweiße zergeln. Sollte er dich doch mal beißen, dann ziehe langsam deinen Arm zurück (oder das betroffene Körperteil, falls möglich). Langsam ist wichtig, da eine schnelle Bewegung den Spieltrieb verstärken kann. Unterbreche das Spiel dann für einen kurzen Moment, allerdings nicht all zu lange, da sonst Frustration entsteht. Frustration führt dazu, dass Verhalten erstmal heftiger gezeigt wird, er also versuchen könnte, dich erneut zu beißen. Nach dieser kurzen Pause könnt ihr das Spiel fortsetzen, und du kannst ihn dazu animieren, das Spielzeug zu beißen, nicht dich. Damit lernt der Hund, dass den Menschen beißen irgendwie langweilig ist, weil der Spaß aufhört, und dass in Spielzeug beißen dafür ganz, ganz toll ist.
  3. Zähne. Wenn bei Welpen die bleibenden Zähne durchbrechen, kann das weh tun und jucken. Außerdem wollen sie, dass die Milchzähne ausfallen, wenn sie denn dann mal locker sind. Deshalb kauen sie auf allem möglichen herum. Das hilft gegen den Shcmerz und sie werden die lästigen Milchzähne eher los. Haut ist da leider mit eingeschlossen. Unsere Haut finden Welpen super, wenn sie zahnen. Sie ist weich, grundsätzlich nachgiebig, gibt aber auch ein bisschen Widerstand. Auch hier ist es sinnvoll, dass Verhalten umzulenken. Also dem Hund etwas anzubieten, dass er kauen kann. Kauspielzeuge, wie Kongs zum Beispiel.

Grundsätzlich kann man also sagen, dass man das beißen/kauen nie bestrafen sollte. Hunde machen das nicht aus böser Absicht, sondern aus einem Instinkt heraus. Sie kennen die Regeln der menschlichen Welt eben nicht, und müssen sich langsam daran gewöhnen. Stattdessen ist es immer sinnvoll, das Verhalten umzulenken, um das eigentliche Bedürfniss befriedigen zu können. Außerdem kann man dieses Alternativverhalten belohnen.

ein Tipps wäre noch, drauf zu achten, dass der Welpe nicht überdreht. Das kann grade beim Spielen gerne mal passieren. Da ist er mit so viel Spaß dabei, dass er sich kaum noch kontrollieren kann und es deshalb schwer sein kann, das Verhalten umzulenken oder die Interkation kurz zu unterbrechen. In solchen Situationen kann es helfen, beispielsweiße Leckerchen, die der Hund mag, auf dem Boden zu verteilen, in dem man sie einfach kurz schmeißt oder fallen lässt. Der Hund wird dann im Idealfall die Leckerchen suchen und essen. Dadurch, dass er dafür kurz nachdenken muss, um zu sehen oder riechen, wo die Leckerchen genau sind, und sie dann eines nach dem anderen isst, kann er ein wenig runterfahren. Und du hast Zeit, um dich zu sammeln, und beispielsweiße eine Alternative anbieten zu können.

Grundsätzlich gilt auch: Ruhe üben. Ganz, ganz, ganz viel Ruhe üben.

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Bitte kommentiere doch nicht, wenn du keine Ahnung hast. Solche Hunde sind die absolute Ausnahme - und wenn die Hunde so ängstlich sind, sind das 100% die Besitzer schuld da sie den Hund nicht korrekt sozialisiert haben.

Ich bin Hundetrainerin, ich glaube, dass ich schon so ein bisschen Ahnung habe. Und ja klar, nicht jeder Hund ist so. Und ich sehe eben auch die Hunde vermehrt, die irgendein Problem haben. Dennoch kann man das nicht mit "ist die Ausnahme" abtun. Einfach, weil Menschen das hier lesen, sich denken könnten, dass ihr Hund damit ja sicher nicht gemeint ist, schließlich ist das so selten, und dann ignorieren, dass der Hund vielleicht dennoch gestresst ist. Ich finde, man darf nicht so tun, als gäbe es das Problem nicht. Das gibt es. Zu oft.

Und nein, es sind nicht immer zu hundert Prozent die Besitzer Schuld. Mal abgesehen davon, dass Hunde, egal in welchem Alter sie zum Besitzer kommen, schon vorherige Erfahrungen gemacht haben, hat immer auch die Genetik Einfluss auf Verhalten. Ein Hund, der grundsätzlicher schlecht mit Stress umgehen kann, was Teils genetisch ist, wird auch bei Geräuschen eher Probleme haben, weil er den dadurch ausgelösten, vielleicht eher milden Stress, nicht richtig verarbeiten kann und so mehr davon beeinflusst wird. Und klar, Sozialisierung ist wichtig, und Geräuschempfindlichkeiten entstehen oft dann, wenn der Hund eben nicht auf Geräusche habituiert wurde. Aber nur weil es oft menschliche Fehler sind, die dazu führen, heißt das doch noch lange nicht, dass man diese Hunde als "die Ausnahme" abtun kann. Ist ja nicht deren Schuld. Es ist doch gerade erstmal egal, wie diese Empfindlichkeit entstanden ist. Wenn sie da ist, dann ist sie da, und dann muss ich daran arbeiten.

Quelle? Du scheinst wirklich nicht sehr Informiert zu sein. Hunde haben "selektives hören" die können die Geräuschkulisse um sich rum ganz ausblenden.

Selektives Hören haben wir auch. Und dennoch sind wir geräuschempfindlich, zumindest einige von uns. Selektiv bedeutet ja eher, dass man wichtig von unwichtig trennen kann, ganz automatisch, und deshalb unwichtig "runterdreht" oder gar nicht bewusst wahrnimmt. Aber wenn eben viele "wichtige" Geräusche auf einen einprasseln, oder das selektieren nicht ganz so super funktioniert, und mann dann noch bedenkt, dass Hunde nicht nur besser hören können, als wir, sondern auch mehr hören, als wir, dann kann das trotzdem zu Stress und einer sensorischen "Überladung" kommen.

Nach deiner Theorie dürften diese Hunde dann garnicht raus weil sie alles stresst. Das sind Hunde und keine Puppen! Du vermenschlichst gerade extrem. Einen Hund in Watte zu packen bringt nichts, absolut garnichts. Den muss man, wie bereits geschrieben, korrekt sozialisieren. Die meisten Hunde wollen von sich aus die Welt sehen.

Ein Hund, der gestresst ist, sobald er draußen ist, wie die Welt nicht von sich aus sehen. Der will doch nichts sehen, vor dem er Angst hat. Und diesen Hund würde ich auch nicht einfach so mit rausnehmen. Wenn man Hunde mit den Reizen überflutet, vor denen sie Angst haben, dann macht man es im Idealfall nicht besser, im weniger idealen Fall oft aber schlimmer. Sie verbinden was schlechtes mit dem Reiz. Der Reiz erscheint. Sie bekommen Angst. Der Reiz hatte also eine negative Konsequenz: Angst. Auch wenn für uns nichts schlimmes passiert ist, reicht diese Angst aus, um die bereits herrschende Angst zu festigen. Und wenn es dann immer stärker wird, und der Hund das Gefühl hat, null Kontrolle zu haben, weil er ja nicht wieder rein darf, dann wird es schlimmer. Weil Kontrollverlust das Gegenteil von Selbstbewusstsein vermittelt. Das hat nichts mit in Watte packen zu tun. Das macht man in der menschlichen Verhaltenstherapie genauso wenig, wie mit Hunden. Das ist keine Vermenschlichung. Hunde und Menschen haben eben beide ähnliche Teile des "Säugetier-Gehirns". Und dieses Gehirn befähigt uns, Angst zu haben. Das funktioniert bei Hunden nicht viel anders als bei Menschen, und vielen, vielen anderen Säugetieren eben auch. Man macht das ganz langsam, schrittweise, so dass der Hund lernt, dass er sich in der Anwesenheit des Reizes, am Anfang ganz abgeschwächt, auch gut und in Kontrolle fühlen kann. Überflutet man den Hund, dann kann es schnell mal zu Shutdown kommen.

Und ja, die Sozialisation ist wichtig, aber wenn ich Hunde sehe, bei denen die Phase schon vorbei ist, dann kann ich noch so sehr drauf beharren, dass es ein menschlicher Fehler oder Unwissen war. Dem Hund geht es dadurch nicht besser. Ich muss mit dem Arbeiten, was ich im Moment habe. Wenn ich da einen fünfjährigen Hund habe, der Angst vor allem und jedem habe, dann ja, kann ich ihn resozialisieren. Aber auch ganz langsam und behutsam. Das, was manche als Watte empfinden würden. Aber ich kann nicht ankommen und sagen "tja, Sozialisierung verpatzt, deswegen kann ich die Geräuschempfindlichkeit leider nicht ernst nehmen".

Meinen Kommentar hast du wohl nichtmal richtig gelesen. Ich schrieb nur etwas von Restaurants, nie was von Shisha Bars.

Ja, aber der Fragesteller hatte diese erwähnt, also habe ich das noch angehängt. War nicht gegen dich gerichtet, das war eher eine Information an den Fragesteller, der ja sicher auch mitliest. Ich habe jetzt nicht die Notwendigkeit gesehen, da eine zweite Nachricht draus zu machen. Sorry.

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Am besten du desinfizierst die Wunde. Seife würde ich ganz vermeiden, und leider dient auch Wasser nur dazu, grobe Verschmutzungen und so zu entfernen. Sämtliche Erreger, die in die Wunde gelangen können aber nicht sollten, juckt das Wasser eher weniger. Im Gegenteil. Im Wasser sind Erreger drinnen. Die Wunde ist ja aber weder tief noch großflächig, deswegen würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen. Wenn du Desinfektionsmittel für Wunden hast (nicht das für die Hände, das sollte man eher nicht für Wunden nehmen), dann nutze es, aber wenn du es nicht hast, dann wird auch mit "nur" Wasser mit hoher Wahrscheinlichkeit alles wieder gut. Guck einfach danach, dass du die Stelle am arm nicht grade über Rost schleifst, oder den Hund drüber lecken lässt, oder so.

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Ich wäre damit eher vorsichtig. Hauptsächlich aus zwei Gründen: Es könnte durch uns Menschen verschmutzt sein, und es könnten sich irgendwelche Erreger und Parasiten darin tümmeln.

Mir ist aber auch bewusst, dass man das nicht immer einfach so verhindern kann. Und es hat auch erstmal nichts mit verschmutzt oder nicht verschmutzt zu tun. er sichtbare Dreck ist nicht das Problem. Weder für den Hund noch für den Menschen. Manches sehen wir einfach nicht. Es sei denn es handelt sich um Öl, oder Lacke, oder ähnliches. Die sieht man und sollte es auf jeden Fall vermeiden.

Ich wäre sehr vorsichtig in der Nähe von Feldern, vor allem dann, wenn diese frisch gedüngt oder gespritzt sind, aber auch grundsätzlich im Frühling, Sommer und Herbst. Außerdem ist es wichtig, dass der Hund ausreichend geimpft ist (Leptospirose vor allem), und dass du entweder regelmäßig Kotproben einschickst und auf Würmer testen lässt, oder du ihn regelmäßig vorsorglich entwurmst. Am besten entwurmst du ihn aber Kotproben hin oder her, zumindest einmal im Jahr. Manche Würmer sind nicht im Verdauungstrakt und damit seltener Im Kot zu finden.

Ansonsten ist es immer gut, frisches Wasser dabeizuhaben, und es dem Hund regelmäßig anzubieten. Wenn er Wasser aus Pfütze trinkt, dann am besten nicht in großen Mengen. Sollte man ihm anmerken, dass er Durst hat und vorhat, aus einer Pfütze zu trinken, so ist es am besten, ihn zurückzurufen und das selbst mitgebrachte Wasser anzubieten.

Wenn dein Hund geimpft ist und du das mit den Würmern im Kopf behältst, und die Pfütze nicht sichtbar mit schädlichen Stoffen verunreinigt war, dann ist die Gefahr eher gering. Die ganzen Tipps sind eher für die Zukunft gedacht.

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Frust/Übersprungshandlungen bei Welpe?

Hallo zusammen,

seit 6 Wochen lebt unsere mittlerweile 14 Wochen alte Labrador Hündin bei uns in der Familie, sie ist bei einem tollen Züchter aufgewachsen und hat bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Zu uns gehört auch ein 8 jähriger, ausgeglichener Labrador Rüde. Sie hat Probleme, nach dem Spiel oder einer aufregenden Situation sich selbst „runterzufahren“ was ja nicht ungewöhnlich für einen Welpen ist, wenn ich sie aus der Situation raus hole und sie auf ihren Platz bringe und beruhige, fällt es ihr leichter. Sie hat bereits beim Züchter im Auslauf Splitt zwischen den Steinen hervorgeholt und gefressen und Erde genüsslich gekaut und geschluckt. Von 7 Welpen zeigen 3 dieses Verhalten. In den Mund nehmen ist ja normal, aber wirklich essen? Das ist auch bei uns draußen noch ein Thema, wir haben es unter Kontrolle, aber sobald etwas sie frustriert, wie z.B. ein fremder Hund zu dem sie nicht hin darf/kann,- beginnt sie sofort damit den Boden abzusuchen. Das können Steine, Zigarettenstummel, verkohlte Grillkohle, Bierdeckel, Erdklumpen, leider auch Glasscherben sein. All das habe ich ihr schon aus dem Mund geholt und sie schluckt die Dinge auch wenn man nicht schnell genug ist-wirklich sehr gefährlich. Mir fällt auf, dass sie schnell frustriert ist, wenn etwas sie überfordert. Aus diesem Grund versuchen wir Spaziergänge und unseren allgemeinen Alltag für sie ruhig zu halten, sie nicht zu überfordern und arbeiten viel mit positiver Verstärkung, legen viel Wert auf Ruhephasen, da es ihr schwer fällt zu ruhen, wenn unser Ersthund z.B. den Platz wechselt. Wenn man sie nicht zur Ruhe „zwingt“ fällt es ihr schwer, sich selbst zu beruhigen, sodass sie dann anfängt Türrahmen, Stuhlbeine, Plastik etc. Anzukauen und die Spähne zu schlucken, ich vermute, dass kauen für sie ein Ventil ist, daher hat sie Alternativen wie Kauwurzel, Büffelhorn, Kong etc. den wir ihr anbieten und es auch loben, wenn sie von sich aus auf ihrem Spielzeug kaut. Leider müssen trotzdem unsere Möbel dran glauben, was ich eigentlich erst aus der Pubertät kenne und für den Zahnwechwel ist es zu früh. Sie konnte bereits super gut 1h mit unserem Zweithund alleine bleiben, sie hat immer geschlafen und wir haben sie Stück für Stück rangeführt. Nun ist sie entweder auf 180 und flitzt rum, animiert unseren Zweithund zum spielen oder kaut irgendwas kaputt sobald wir die Tür schließen, weshalb sie nicht mehr allein gelassen wird, da wir erstmal an der Ursache für ihren Frust arbeiten möchten. Das kauen und schlucken seltsamer Dinge hat sich ja bereits beim Züchter entwickelt, weshalb wir fast schon eine tieferliegende Verhaltensstörung vermuten, da sie sehr schnell frustriert ist und sie das kauen und fressen vermutlich als Ventil sieht. Auch der Züchter hat so ein Verhalten Bei jungen Welpen noch nicht erlebt und die Eltern sind sehr gelassene, wesensfeste Hunde. Ein Trainer wird definitiv einbezogen, kennt jemand dieses Verhalten, dass ein Welpe wie ferngesteuert alles frisst?

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Das hört sich echt danach an, als wäre euch mit einem Trainer geholfen.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ihr schon viel richtig gut macht. An sowas wie Alternativen zum Kauen denkt nicht jeder, wiel sich nicht jeder fragt, was die Ursache ist. Als Übergangslösung- bis ihr mit Trainer*innen vielleicht daran arbeiten könntet, bessere Strategien zu entwickeln, mit denen euer Hund mit Stress umgehen kann - würde ich euch empfehlen, so gut wie möglich zu versuchen, dass sie lediglich das in die Zähne bekommt, was da auch reingehört. Einfach, weil sich das Verhalten ja selbst belohnt. Der Hund ist gestresst, kaut am Möbel, ihm geht es besser, also macht er es beim nächsten Mal wieder. Manchmal reicht es leider nicht, ihm eine Alternative anzubieten, da muss der ungewünschte Gegenstand dann weg. Heißt, wie ganz am Anfang bei kleinen Welpen, alles außer Reichweite tun, was man nicht anknabbern sollte. Das könnte man durch das Tragen eines Geschirres und Leine auch im Haus, durch ein Gehege, ein extra Zimmer, falls das möglich ist, oder ähnliches Management erreichen. Dass man dann ganz viele Alternativen zum Kauen anbieten sollte, wisst ihr ja. An Ruhe zu arbeiten kann auch einfach seine Zeit brauchen, da kann es also auch hilfreich sein, diese Zeit zu überbrücken. Das ist jetzt eine Kleinigkeit, aber das Kauen ist keine Übersprungshandlung. Kauen wirkt viel eher beruhigend auf Hunde, weshalb sie gerne auf Stress mit Kauen reagieren, bzw. es auch grundsätzlich gerne machen. Hast du ja selbst auch schon richtig vermutet. Von Übersprungshandlungen spricht man dann, wenn sich zwei Motivationen (zum Beispiel ich gehe weg vs. ich interagiere) gegenseitig blockieren, damit auch die entsprechenden Handlungen, und so eine dritte, grundlos wirkende Handlung auftritt. Kratzen zum Beispiel, oder Gähnen. Das ist deshalb wichtig, weil Übersprungsverhalten Ausdruck des Konflikts ist, während Kauen Folge eines Konflikts ist. Eine Übersprungshadnlung ist praktische eine Aufforderung dazu, die Situation zu verändern, während das Kauen eine Möglichkeit ist, nach der Situation dem Hund zu helfen, wieder runterzukommen. Übersprungshandlungen möchten wir durch Management vermeiden, Kauen hingegen möchten wir fördern. Aber da ihr das genau so macht, ist das eher ein random Fakt am Rande :D

Für draußen würde ich euch empfehlen, den Hund an einen Maulkorb mit Fressschutz zu gewöhnen. Einfach als Schutz. Das Schnüffeln auf dem Boden machen Hunde oft dann, wenn ihnen eine Interaktion zu viel wird. Sie beschäftigen sich mit etwas anderem, um der Situation kurz zu entkommen. Das ist ein wenig, wie wenn wir Menschen auf unser Handy schauen, wenn wir kurz einem Gespräch entkommen möchten. Eine Art nonverbales "hey, ich mache grad was anderes, halt mal kurz die Klappe" oder "ich bin nicht interessiert". Das ist erstmal nicht verkehrt, da es eine deeskalierende Maßnahme zu Konfliktvermeidung ist, also eigentlich etwas, was wir wbei Hunden wollen.Trotzdem ist es natürlich gefährlich, wenn euer Hund random Sachen auf dem Boden isst, deshalb der Maulkorb. Schnüffeln geht mit Maulkorb, fressen nicht. Es macht aber durchaus Sinn, Situationen zu planen. Also an einen Ort zu gehen, an dem nichts gefährliches auf dem Boden liegt, dort eine Hundebegegnung zu planen, ohne Maulkorb. Was ihr dort dann genau macht, kommt auf den Hund an. Es kann helfen, Leckerli auf dem Boden zu verteilen, sobald der Hund unsicher wird. So kann er schnüffeln und Essen, ohne in Gefahr zu geraten. Bei manchen Hunden führt das dazu, dass sie auch in Situationen, in denen gefährliche Dinge auf dem Boden liegen, auf die Leckerli warten, also ganz bewusst den Zigarettenstummel links liegen lassen, um das Leckerli auf dem Boden zu fressen. Andere Hunde hingegen neigen dazu, dann den Boden vermehrt abzusuchen und alles mögliche noch öfter in den Mund zu nehmen. Auch hier wäre es deshalb unheimlich wichtig, sich an einen Trainer zu wenden. Grundsätzlich wäre es natürlich super, wenn euer Hund selbstsicherer in Situationen wird, in denen er jetzt zu Stress neigt. Auch das kann man in geplanten Situationen üben. Ihr könntet ihm auch andere Möglichkeiten zeigen, stressigen Situationen zu entkommen, mehr als das schnüffeln. Weggehen, zum Beispiel. Ein Abbruchsignal könnte man auch positiv aufbauen, aber ein bestimmtes Verhalten zeigen zu sollen, kann bei manchen Hunden in manchen Situationen den Stress erhöhen. Das ist ganz individuell und sollte sehr vorsichtig aufgebaut werden.

Deshalb: Trainer. Und bis dahin versuchen, unerwünschtes und gefährliches Verhalten zu vermeiden, wann immer es geht. Beim Alleine Bleiben macht ihr das ja schon.

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Grundsätzlich: Das Bellen so konditionieren, dass dein Hund gutes damit verbindet. Man könnte beispielsweise damit beginnen, den Sound leise auf dem Handy abzuspielen und dem Hund etwas zu geben, was er mag, sobald er das Geräusch hört. Dabei sollte es so leise sein, dass er noch nicht reagiert. Man steigert dass dann ganz langsam. Hunde lernen so, dass Bellen nichts schlechtes, sondern was Gutes bedeutet. Deshalb reagieren sie dann nicht mehr ängstlich drauf. Allerdings ist das so ein individueller, kleinschrittiger Prozess, das Trainer sehr nützlich sein können. Vor allem dann, wenn die Angst extrem ist. Ein kleiner Fehler, und die Angst wird verstärkt.

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Können wir bitte mit dieser blöden Chemie=schlecht Sache aufhören? Alles ist Chemie. Alles, alles, alles. Wenn du Wasser über deinen Rasen kippst, wendest du Chemie an.

Vermutlich meinst du nicht chemisch, sondern synthetisch. Also künstlich hergestellt. Aber synthetisch=schlecht und natürlich=gut stimmt einfach auch nicht. Es gibt genug synthetische Dinge, die absolut harmlos sind, während es zahlreiche natürliche Gifte gibt. Also vielleicht wäre es an der Zeit, nicht immer nach irgendwas natürlichem zu schreien, und synthetisches, "chemisches" zu verteufeln, sondern zu schauen, was schadet und was nicht.

Grundsätzlich ist es gut, wenn Unkraut auf dem Rasen wächst. Das ist einfach eine höhere Vielfalt. Und über blühende Unkraut freuen sich die Bienen.

Falls du aber warum auch immer jegliches Unkraut loswerden willst, dann versuche dich nicht von der ganzen "böse Chemie" Sache beeinflussen zu lassen. Unkrautvernichter ist immer in gewissem Maße schädlich. Sonst würde er ja nichts vernichten. Ob er allerdings für Haustiere, oder in Gewässern, schädlich ist, hat nichts damit zu tun, ob er "chemisch", also synthetisch, ist, oder nicht. Es hat damit was tu tun, ob es schädlich ist, glaub es oder nicht.

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An der restlichen Körpersprache. Manche Hunde schnappen im spiel, viele aber eben auch um zu sagen "lass das". Sollte sich also herausstellen, dass es letzteres ist, dann würde ich dir sehr an Herz legen, es auch zu lassen. Wenn sie das, was du als Spaß empfindest, blöd findet, und du mögliche vorherige Signale nicht wahrnimmst, dann bleibt ihr ja nur das Schnappen. Sie hat also jeden Grund dafür. Aus diesem Grund sollte man es nicht bestrafen, sondern die Ursache ändern. Also aufhören sie mit etwas zu ärgern, was sie vielleicht gar nicht mag.

Grundsätzlich kann man sagen, dass ein spielender Hund einen lockeren Körper hat, sich fließend bewegt, nicht starrt aber auch nicht permanent wegguckt, neutrale und weiche Augen, eine weit schwingende Rute, seine Ohren neutral oder leicht angelegt hat, und wenn du aufhörst, dich dazu auffordert, weiter zu machen.

Ein Hund, der sich bedroht fühlt, hat eher einen steifen Körper, halb geschlossene oder aufgerissene Augen, weicht deinem Blick aus, hat eine entweder sehr tiefe oder hoch getragene aber eher steife Rute, kann mit dieser zwar wedeln aber weniger schwingend, die Ohren fest angelegt oder regelrecht an den Kopf gepresst, es wird sich abgewendet, über die Lippen geschleckt, gegähnt, gekratzt, und wenn du aufhörst, dann wird der Hund entweder keine Aufforderung zum Spiel zeigen oder die Situation verlassen.

Das ist nun alles sehr verkürzt, deswegen würde ich dir raten, dich ausführlicher mit der Körpersprache von Hunden auseinanderzusetzen.

Selbst wenn es ein Spiel ist solltest du dir übrigens die Frage stellen, ob du wirklich möchtest, dass nach dir Schnappen Teil des Spiel ist, oder ob es nicht andere Spiele gibt. Und wenn deine Hand nur durch ein Spielzeug ersetzt wird, nach dem der Hund dann spielerisch schnappen kann. Das es Spaß macht wird das Schnappen nach dem Spielzeug belohnt, während das Schnappen nach dir sehr viel seltener vorkommen wird und dadurch auch nicht mehr belohnt wird.

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Aussies brauchen vor allem eines: Ruhe. Ganz, ganz viel Ruhe. Dass müssen die von Anfang an üben und lernen. Viele machen leider den Fehler, Aussies von Anfang an den ganzen Tag durch die Gegend zu jagen, um ihn ja auszulasten. Alles was dabei rauskommt ist lediglich ein Hund mit noch mehr viel Kraft, Ausdauer und Energie, der Schwierigkeiten damit haben wird, auch mal eine Pause zu machen.

Dennoch ist eine Auslastung wichtig. Man sollte es nur nicht übertreiben. Wichtig ist auch, dass es schwer ist, Aussies rein körperlich auszulasten. Auslastung kommt durch so viel mehr als Bewegung. Das können Suchspiele sein, schnüffeln, Intelligenzspielzeug, Kauen, Lecken, irgendwas zerstören, spielen, Training,...

Aussies brauchen keine konsequente Führung, die sind unglaublich sensibel. Sie brauchen viel eher eine konsequente Belohnung. Und hier ist auch das Problem: Einem Aussie beizubringen, was er machen soll, ist meist eher einfach. Die sind schlau, die kapieren das schnell. Problem ist halt nur, dass sie eben so schnell Dinge lernen, von denen du nicht möchtest, dass sie sie lernen. Es klappt einmal und es ist im Gehirn eingespeichert. Deswegen würde ich Aussies auch nicht für Anfänger empfehlen.

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