Blickwechsel 08. Juni 2021
Deine Fragen an einen Hacker
Alles zum Blickwechsel

Woraus besteht der Alltag als Hacker?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Damit meine ich natürlich keine alltäglichen Handlungen wie das Aufstehen oder Essen, sondern den beruflichen Alltag

Aber das ist auch wichtig – wenn du pennst kannst du nicht hacken ;-)

Und wenn der Magen knurrt lenkt dich das ab und du konzentrierst dich nicht und machst Fehler.

Es wird dich überraschen aber der größte Teil meines Alltags ist Lesen, Lernen und Recherche. Es ist oftmals viel mehr Arbeit einen Angriff vorzubereiten als den Angriff durchzuführen. Sowas braucht viel Planung und entsprechende Recherche.

Bevor ich ein Ziel angreife muss ich in Erfahrung bringen was für Software eingesetzt wird und in welchen Versionen. Dann muss ich mich mit der Software, möglichen Angriffspunkten und denkbaren Konfigurationsfehlern auseinandersetzen um eine Liste möglicher Angriffe zu erstellen.

Ich beschäftige mich mit den Mitarbeitern – zB denen aus der IT-Abteilung. Ich hatte öfters dann das Glück bei der Recherche auf Nicknamen von jemand zu stoßen, die mich dann zu Foren-Post geführt hat in denen die halbe Konfiguration diskutiert wurde.

In der IT-Forensik durchsuche ich Computer nach Beweisen für oder gegen eine bestimmte Annahme. Dabei sehe ich mir die Bilder, den Browserverlauf und hunderte Dokumente an. Lese mich durch Emails und prüfe ob Programme und andere Dateien Malware unterhalten. In der Regel sogar sehr viele Male denn ich arbeite alles für jede einzelne Frage wieder erneut durch um auf diese eine Frage fokussiert und konzentriert zu sein damit ich auch nichts übersehe.

Ich erstelle Analysen, Querverweise, zeitliche Ablaufpläne und vieles mehr um nur anhand der Daten einen bestimmten Vorgang abzubilden. Das schwierigste ist es dabei die relevanten Beweise von den ganzen Daten zu trennen.

In der Datenrettung sieht es ähnlich aus – ich arbeite mich bei mir noch unbekannten Problemen in technische Dokumentationen oder andere Dokumente ein und versuche die Technik dahinter möglichst genau zu verstehen. Dann recherchiere und überlege ich mir denkbare Ursachen für einen Fehler und versuche das Problem bzw. die Ursache einzugrenzen.

Kurz um – 80% meiner Arbeit ist Lesen und Lernen.

Natürlich ist der Austausch und das Networking mit anderen Kollegen ebenfalls essentiell.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
KleinStein 
Fragesteller
 08.06.2021, 18:26

Ah, verstehe. Interessant, die Antwort hat mich tatsächlich ziemlich überrascht.

Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Vorbereitungen nötig sind.

Vielen Dank für die Antwort :-)

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