Smart plug und Mehrfachsteckdosenleiste?
Hi zusammen,
da ich von chatgpt und justanswer unterschiedliche Antworten bekommen habe, möchte ich nun auch hier nachfragen.
Szenario: Smartplug in Wandsteckdose. Im smartplug steckt eine Mehrfachsteckdosenleiste von Brennenstuhl. Beide Geräte sind für 16A/3600 W ausgelegt.
Chatgpt sagt, das ist ok, solange ich nicht Hochleistungsgeräte wie Mikrowelle oder Heizlüfter in der Mehrfachsteckdosenleiste habe.
Justanswer rät davon generell ab.
Was sagen Sie dazu?
Beste Grüße
2 Antworten
3600 Watt ist die Steckdose ausgelegt. Auf jedem Gerät steht eine Angabe über die Leistung auf dem Typenschild. Du darfst die Leistungen der Geräte addieren. Ich kenne diesen Smartplug nur bis einer Leistung von 2500 Watt. Achte in jedem Fall das du niemals über die angegebene Maximalleistung der Mehrfachsteckdose kommst.
Oft wird der Fehler gemacht, du hast eine Doppelsteckdose und es werden Mehrfachsteckdosen eingesetzt. Du darfst aber nur pro Sicherung 16A die 3600W betreiben. Da zählen alle Geräte die an diesem Stromkreis hängen deren Leistung zusammen. Bei Überlastung drohen Brandgefahr
Mit besten Grüßen
ChatGPT hat schon recht! Machbar ist das, aber man sollte nicht an die Belastungsgrenze von 16A gehen. Kommt halt darauf an, was du da alles betreiben willst!
Hier von justanswer als Zitat die Antwort: vorweg: es handelt sich um eine Brennenstuhl-Mehrfachsteckdosenleiste mit 16 Anschlüssen.
"Zu Ihrer neuen Frage bezüglich des meross Smart Plugs in Kombination mit Ihrer Brennenstuhl-Mehrfachsteckdosenleiste:
Auch hier muss ich Ihnen aus professioneller und sicherheitstechnischer Sicht eine differenzierte, aber im Kern ablehnende Antwort geben. Aus rein technischer und normativer Sicht ist die von Ihnen beschriebene Anordnung eine Form der Kaskadierung und wird daher grundsätzlich nicht empfohlen. Sie birgt potenzielle Risiken, auch wenn der Smart Plug, wie von Ihnen korrekt bemerkt, für eine maximale Last von 16 Ampere (A) bzw. 3680 Watt (W) spezifiziert ist.
Lassen Sie mich die Problematik erneut bis ins kleinste Detail für Sie aufschlüsseln.
1. Die Steckdose als schwächstes Glied in der Kette
Man muss sich die gesamte Konstruktion als eine elektrische Kette vorstellen, deren Belastbarkeit immer durch ihr schwächstes Glied bestimmt wird. In Ihrem Szenario lautet die Kette:
Wandsteckdose -> meross Smart Plug -> Brennenstuhl Mehrfachsteckdosenleiste -> Angeschlossene Verbraucher
* Der Smart Plug als zusätzlicher Übergangswiderstand: Wie bereits in meiner vorherigen Analyse erörtert, stellt jede Steckverbindung einen Übergangswiderstand dar. Der meross Smart Plug fügt dem Strompfad gleich zwei neue kritische Übergänge hinzu:
* Die Kontaktstifte des Smart Plugs in der Wandsteckdose.
* Die Kontakte der Brennenstuhl-Leiste in der Buchse des Smart Plugs.
Hinzu kommen die internen Leiterbahnen und Lötstellen innerhalb des sehr kompakten Gehäuses des Smart Plugs. Die gesamte Last der bis zu 16 angeschlossenen Geräte an der Brennenstuhl-Leiste muss über diese kleine Komponente geleitet werden. Bei hoher Last führt der summierte Widerstand unweigerlich zu einer erhöhten Wärmeentwicklung direkt im Gehäuse des Smart Plugs. Während die Brennenstuhl-Leiste mit ihren dicken Kupferleitern für eine Dauerlast ausgelegt ist, ist ein kompakter Smart Plug hierfür der deutlich kritischere Punkt.
* Die 16-Ampere-Spezifikation ist ein Grenzwert: Die Angabe "16 A" auf dem Smart Plug bedeutet, dass dies die absolute Obergrenze ist, die das Gerät kurzzeitig oder unter idealen Bedingungen aushält, bevor seine Schutzeinrichtungen ansprechen oder Bauteile Schaden nehmen. Es ist keine Empfehlung für eine Dauerlast. Der Betrieb an der Leistungsgrenze führt zu beschleunigter Alterung aller Komponenten und reduziert die Sicherheitsreserven auf null.
2. Das Herz des Smart Plugs: Das interne Relais und seine Belastung
Dies ist der entscheidende technische Punkt, warum von dieser Kombination abzuraten ist. Die Schaltfunktion in einem Smart Plug wird durch ein kleines, elektromechanisches Bauteil realisiert: ein Relais.
* Funktionsweise eines Relais: Ein Relais ist im Grunde ein ferngesteuerter Schalter. Eine kleine Spule erzeugt ein Magnetfeld, das zwei Metallkontakte physisch zusammenzieht (einschalten) oder loslässt (ausschalten).
* Die Belastung der Relaiskontakte: Diese winzigen Kontakte sind der kritischste Punkt. Bei jedem Schaltvorgang unter Last entsteht ein kleiner Funke (ein sogenannter Schaltlichtbogen).
* Beim Ausschalten (insb. induktiver Lasten): Werden Geräte mit Motoren, Spulen oder Netzteilen (sogenannte induktive Lasten) abgeschaltet, bricht das Magnetfeld in diesen Geräten zusammen und erzeugt eine Spannungsspitze, die den Schaltlichtbogen am Relaiskontakt verlängert und verstärkt. Dies führt zu einem Materialabbrand und "verbraucht" die Kontakte mit der Zeit.
* Beim Einschalten (insb. kapazitiver Lasten): Werden viele Geräte mit Schaltnetzteilen (PCs, Monitore, Ladegeräte etc.) gleichzeitig über die Steckdosenleiste eingeschaltet, addieren sich deren Einschaltströme. Dieser extrem hohe, kurzzeitige Stromimpuls (wie bereits zuvor besprochen) trifft die Relaiskontakte mit voller Wucht.
* Die Konsequenz: Das Relais im Smart Plug ist nicht für das Schalten der gesammelten, unkalkulierbaren Last einer voll bestückten 16-fach-Steckdosenleiste ausgelegt. Die Folge ist ein massiv beschleunigter Verschleiß. Der wahrscheinlichste Fehlerfall ist das "Festbacken" oder Verschweißen der Relaiskontakte durch einen zu hohen Strom. Das Resultat: Der Smart Plug lässt sich nicht mehr ausschalten, die angeschlossene Leiste steht permanent unter Strom. Im schlimmeren Fall führen die wiederholte Überhitzung und die Belastung durch Lichtbögen zur Zerstörung des Relais und stellen eine ernstzunehmende Brandgefahr dar.
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Dankeschön. Router, Laptop, Govee Lampen, Amazon Echos. Also keine Geräte als Mikrowelle, Heizlüfter.