Kann mir jemand etwas zu einem alten Kompass sagen?
Moin,
ich könnte Hilfe durch das hier vorhandene Schwarmwissen gebrauchen. Ich habe beim Dachbodenaufräumen einen alten Kompass gefunden, den ich gerne wieder Instand setzen möchte um ihn auf meinem Boot zu verbauen. Ich kann nicht sagen aus was für einem Material (Kupfer oder Messing) er besteht, deshalb weiss ich auch nicht, wir ich ihn am besten restauriere. Scheinbar hat er auch Flüssigkeit verloren, denn es ist eine große Luftblase vorhanden. Was für eine Flüssigkeit ich nachfüllen muss, habe ich im Netz recherchiert. Allerdings habe ich Angst, dass ich die Dichtung beschädige, wenn ich den Deckel abschraube.
Im Anhang sind ein paar Bilder. Kann mir hier irgendjemand irgendwas zu dem Kompass sagen? Das geschätzte Alter vielleicht, oder warum sich auf der Unterseite ein grosses Loch mit einem Innengewinde befindet?
Ich bin für alle Hinweise/Tipps dankbar.
dankbar.
6 Antworten
Es ist ein Schwimmkreisel. Das Teil hing in einer Flüssigkeit, durch das untere Loch ist diese Flüssigkeit nach Innen gelangt und die Kompassscheibe konnte darauf schwimmen, so dass sie immer eine horinzontale Lage hatte. Heute benutzt man dafür hochprozentigen Alkohol, um das Rosten des Gehäuses zu verhindern. KREISELSPRIT haben wir dazu gesagt und es auch , heimlich , mit Cola gemischt, getrunken.
Vermutlich war der in irgendeinem Gehäuse verbaut, das mobil unterwegs war. Darum sieht man an den Seiten eine Achse, um die er rotieren konnte. Dazu gehört ggf. noch eine zweite Achse im Gehäuse, die um 90° versetzt ist.
Außerdem dürfte es ein Gerät für den deutschsprachigen Raum sein, da O für Osten steht und international (englisch) ein E für East steht.
O und E...daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Danke für den Hinweis
Der Deckring sieht aus als wäre er aus Kupfer, deswegen würde ich bei Korpus auf Messing tippen. Du könntest anfangen den ihn erst einmal äußerlich mit einem Tuch und Polierpaste zu reinigen. Wenn du dann soweit bist kannst du vorsichtig versuchen die Schrauben ab Deckring zu lösen. Sollten sie sich weigern kannst du rund um die Schrauben etwas Kriechöl zu verteilen. Ich nehme dafür gerne Caramba Waffenöl, das kriecht gut. Paar Tage warten nochmal testen, wenn nicht Öl und warten. Wenn du dann alle Schrauben raus hast, kannst du versuchen den Deckring zu lösen. Gehts leicht, Glück gehabt gehts, nicht Öl. Ich gehe mal stark davon aus das die Dichtung kaum noch zu retten ist, aber es gibt bekanntlich auch Wunder.
Dan solltest du das Innere reinigen können, schön sauber machen. Achsen wenn möglich mit weißer Vaseline schmieren und zusammenbauen. Sollte die Dichtung nicht überlebt haben, kannst du sie durch Fermit ersetzen(Baumarkt Klempnerabteilung). Dann hast du ein echt edles altes Teil an Bord. Designtechnisch würde ich tippen so um 1900/ 1920 rum. Kann mich aber irren, bin kein Experte.
Eigentlich ja aber wenn du es einfach halten willst nimm normales Mehl und verdünne es mit Essig so das eine Paste entsteht. Einige verwenden dann eine alte Zahnbürste, ich verbrate lieber meine alten Socken dafür.
Hinterher aber immer mit klarem Wasser spülen. Für den Korpus hast du eigentlich auch alles zuhause was du brauchst.
Mehl, einige Spritzer Zitronensaft und etwas Salz paste machen und polieren feddich. Kein Essig !!
Es sieht aus wie ein Schiffs kompass
Ich habe leider keine Ahnung bzgl. des Materials, aber das ist ja mal ein hammerschönes Teil! Glückwunsch zu diesem Fund!
Gibt es eine spezielle Polierpaste für Kupfer?