Deutung Zitat über Schillers 'Die Räuber'
Hallo zusammen, ich habe gerade mehrere Positionen zum Schluss des Dramas 'Die Räuber' gelesen, da dieser ja ziemlich umstritten ist. Nun bereitet mir eines dieser Zitate jedoch Verständnisschwierigkeiten:
"Schillers Räuber enden als völlige Verwirrung. Die moralische Individuallösung des Opfers, selbst wenn Schiller niemals an ein Weiterleben des Räubers Karl gedacht hätte, bildet keinen Abschluss, sondern eine empörende Wirrniss: Eine schändliche Obrigkeit obsiegt über den, der auszog, mit unangemessenen Mitteln, fragwürdiger Anhängerschaft und wirren Absichten, sie zu bekämpfen. Das revolutionäre Stück eines echten Stürmers und Drängers endet als Apologetik schlechter und unwürdiger Zustände."
Also klar ist, dass Hans Mayer, von dem dieses Zitat stammt sich ein anderes Ende gewünscht hätte. Jedoch fällt mir auch nicht sonderlich mehr dazu ein. Welche Position hat Mayer denn nun genau?
Vielen Dank im Voraus
2 Antworten
Er mäkelt herum, dass Schiller nicht eindeutiger Position bezieht. Als echter "Stürmer und Dränger"...
Beide Seiten haben Fehler, die Obrigkeit als auch der Revoluzzer. Dennoch hätte Schiller Partei beziehen müssen. Anstatt "Apologetik"....."nur" eine Rechtfertigung der damals widrigen Umstände abzuliefern.
Das ganze Stück zeigt Karl als Idealisten, der nur das Gute (Freiheit) will und diese mit falschen Mitteln herbeiführen will. Mayer gefällt nicht, dass Karl seine Ideale, nämlich Freiheit für die Menschen zu schaffen, aufgibt und durch seine "Opferung" der Obrigkeit in die Hände spielt. Damit sagt Schiller ja indirekt, es ist gut, wenn man sich der Obrigkeit beugt und dafür sorgt, dass die ja als falsch erkannten Gesetze zu Zuge kommen.