Blickwechsel - Deine Fragen an ein Mitglied vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

Unser Nutzer Premados zählt zu den 450 Gründungsmitglieder der derzeit viel diskutierten neuen Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht". Die Partei "Die Linke", bei der er sich früher engagiert hatte, verließ er für seine neue politische Heimat. Ende Januar war er dann gemeinsam mit Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine und Amira Mohamed Ali beim ersten BSW-Bundesparteitag in Berlin. Im Blickwechsel beantwortete er am Dienstag, den 19. März, Deine Fragen zum BSW und seinen persönlichen Gründen, in die Partei einzutreten.

Was hat es damit auf sich?

Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.

Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":

  1. Der Austausch von Blicken
  2. Der Wechsel der Sichtweise

Der Blickwechsel fand am Dienstag, den 19. März von 15 bis 17 Uhr statt. Unser Nutzer Premados beantwortete zwei Stunden lang Fragen zur neuen Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht", seiner persönlichen politischen Positionierung und seinen Gründen, in die Partei einzutreten.

Bild von Premados

Premados auf dem ersten BSW-Bundesparteitag in Berlin.

Profil von Premados

Premados stellt sich vor:

Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (kurz BSW) ist seit Wochen die wohl am meisten diskutierte Partei in Deutschland: Sind die links? Sind die rechts? Was sind das überhaupt für Leute?

Am 27. Januar war ich auf dem ersten Bundesparteitag in Berlin als eines der etwa 450 Gründungsmitglieder unserer Partei und möchte euch hier Fragen beantworten, die ihr zu dem Projekt habt. Als einfaches Parteimitglied spreche ich nicht für das BSW, auch meine Standpunkte sind nicht repräsentativ für die der Partei. Ich möchte mit euch meine ganz persönlichen Wünsche, Meinungen, Ziele und Erfahrungen teilen.

Wie ein großer Teil unserer neuen Partei, war auch ich vorher Mitglied der Linkspartei. Dort war ich über 6 Jahre lang aktiv, habe Wahlkampf gemacht, war im Kreisvorstand und habe viele Stunden meiner Freizeit für die Partei geopfert. Es war eine intensive und schöne Zeit, die ich auf keinen Fall bereue. Ich bin Anfang 20 und das waren für mich politisch sehr prägende Jahre. In der Linken habe ich viele Genossen und Freunde gefunden, die mich zu einem großen Teil nun auch weiter im BSW begleiten.

Aus der Linken ausgetreten bin ich schon vor einigen Monaten, da der Kurs der Partei leider schon länger nicht mehr mit meinem eigenen übereingestimmt hat. Ich habe mich entwickelt, die Partei hat sich entwickelt, wir haben uns einfach „auseinander gelebt“, könnte man sagen. Die vielen Rand-Debatten, die in der Partei mittlerweile zum Hauptthema geworden sind, holen die „einfachen Leute“ nicht mehr ab. Das spiegelt sich auch in den Umfragewerten wieder. Ich möchte die soziale Frage wieder in den Vordergrund stellen. Bei der Linken fehlt mir das heute genauso wie bei den anderen etablierten Parteien.

Ich bin und bleibe links, setze mich neben dem Kampf für soziale Gerechtigkeit weiter gegen Rassismus, Homo- und Transphobie ein. Privat bin ich im Vorstand eines Queeren Jugendzentrums engagiert.

Meine Hoffnung setze ich in das BSW - diese Partei hat die Chance, endlich wieder eine glaubwürdige soziale Alternative links der Ampel anzubieten und vielleicht sogar der AfD einige Protestwähler-Stimmen zu klauen.

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