Hätte jemand Tipps?

Marci110  02.02.2025, 18:04

Bist du schon in Psychotherapie?

Inkognito-Nutzer   02.02.2025, 18:21

Ich war. Hab letzte woche aufgehört..

2 Antworten

Es ist wirklich stark von dir, dass du dich mit deinem Trauma auseinandersetzt und bereit bist, daran zu arbeiten. Deine Angst ist absolut verständlich, und du solltest dir selbst Zeit geben, ohne Druck oder Erwartungen. Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen könnten:

1. Therapie in Betracht ziehen

Da deine Angst vermutlich mit dem Missbrauch zusammenhängt, könnte eine Therapie dir helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Ein Trauma kann tiefer sitzen, als man denkt, und professionelle Unterstützung kann dir Werkzeuge geben, um damit umzugehen.

2. Setzt keine Erwartungen

Es ist großartig, dass dein Freund verständnisvoll ist. Wichtig ist, dass ihr keinen Druck aufbaut – es muss nicht sofort um körperliche Nähe gehen. Emotionaler und sicherer Raum ist der erste Schritt.

3. Langsame Annäherung

Ihr könnt mit kleinen Dingen beginnen, die sich für dich sicher anfühlen:

Händchenhalten

Kuscheln, ohne dass es weitergeht

Leichte Berührungen an den Armen oder Schultern

Vielleicht eine Übung, bei der du seine Hand hältst und selbst entscheidest, wann und wo du sie hinbewegst

4. Deine Kontrolle stärken

Es kann helfen, wenn du bewusst entscheidest, welche Berührungen okay sind. Du könntest z. B. eine Regel aufstellen, dass du die Person bist, die den ersten Schritt macht. Das gibt dir Kontrolle und Sicherheit.

5. Dein Körper neu kennenlernen

Viele Trauma-Betroffene haben ein schwieriges Verhältnis zum eigenen Körper. Dinge wie Selbstmassagen, bewusstes Atmen oder sanfte Berührung (z. B. sich selbst die Arme streicheln) können helfen, sich wohler im eigenen Körper zu fühlen.

6. Sicheres Wort oder Zeichen ausmachen

Falls du dich unwohl fühlst oder Angst bekommst, kann ein Codewort helfen, um die Situation sofort zu stoppen, ohne dich erklären zu müssen.

7. Akzeptiere deine Gefühle

Es ist okay, Angst zu haben. Manchmal macht es die Angst kleiner, wenn man sich selbst erlaubt, sie zu fühlen, anstatt dagegen anzukämpfen.

8. Kein „Müssen“ – nur „Wollen“

Der wichtigste Punkt: Du musst nichts tun, was sich nicht gut anfühlt. Dein Tempo ist das einzige, das zählt.

Du bist nicht allein mit diesen Ängsten, und du verdienst es, dich sicher und wohl zu fühlen. Es ist ein Prozess, aber du hast den ersten Schritt schon getan, indem du darüber sprichst.

Liebe Grüße Juli 🐈‍⬛

Mit viel Liebe von deinem Freund und sehr viel Zärtlichkeit, Einfühlungsvermögen es ganz langsam angehen. Und euch viel Zeit lassen.