Ich kenne jetzt den Stundenplan für das Lehramt in Deutschland nicht, denn ich habe Chemie "herkömmlich" nach der Diplom-Studienordnung studiert. Dort gab es während der ersten beiden Semester eine Vorlesung "Mathe für Naturwissenschaftler" mit jeweils einer schriftlichen Prüfung (Klausur), die vom Niveau her nur wenig über dem Mathe-LK in der Schule lag (im Prinzip gabs das Gleiche: viel Differential- und Integralrechnung, nur zügiger und etwas umfangreicher als in der Schule). Die Noten für die Klausuren haben übrigens keinen Beitrag zur Zwischenprüfung geliefert - sie mussten nur bestanden werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Lehramtsstudium bzw. in der Bachelor-Studienordnung mehr gibt - eher weniger.

In der Praxis als Chemielehrer kommt man letztlich ohnehin mit Algebra gut hin: Lineare und quadratische Gleichungen lösen (Rechnen mit physikalischen Gesetzen, Stöchiometrie), Potenz- bzw. Logarithmusrechnung (pH-Wert und Co!), Dreisatz...

Viel wichtiger als die Mathefrage ist fürs Lehramtsstudium aber das Interesse bzw. die Freude daran, mit Schülern zu arbeiten, ihnen Wissen zu vermitteln und eine Klasse zu führen bzw. auch mal zu bändigen!

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Wenn das unedle Metall wirklich sehr unedel ist, d.h. ein Alkali- oder auch Erdalkalimetall, lautet die Reaktion z.B.

Natrium und Wasser reagieren zu Natriumhydroxid (bzw. Natriumion und Hydroxidion) und Wasserstoff

Das geht mit den Alkalimetallen spontan und setzt sehr viel Energie frei, sodass der Wasserstoff an Luft schnell brennt oder gar explodiert (deshalb einen Natriumbrand immer mit Sand, nie mit Wasser löschen!).

Die unedlen Übergangsmetalle reagieren mit reinem Wasser tatsächlich nicht - erst wenn Sauerstoff mit ins Spiel kommt, gibt es je nach Metall Sauerstoffkorrosion, z.B.:

Eisen und Wasser und Sauerstoff reagieren zu einem "Gemisch aus Eisenoxid-hydroxiden mit Kristallwasser" (="Rost")

Einzelheiten zur Sauerstoffkorrosion gibt es übrigens hier:

http://www.keinsteins-kiste.ch/dem-geheimnis-der-korrosion-auf-der-spur/

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Freie Neutronen kommen in der Natur immer mal wieder vor (sie sind mit einer Halbwertszeit von rund 15 Minuten bloss nicht sehr beständig), nachdem sie mitsamt Bewegungsenergie aus irgendwelchen Kernen freigesetzt werden. Indem man die Brennelemente eines Kernkraftwerks in Wasser taucht, verschafft man sich neben einem Kühlmittel bzw. Energieüberträger auch gleich einen "Moderator": Wenn freie "schnelle" Neutronen immer wieder z.B. mit Wasserstoff-Atomen zusammenstossen, werden sie immer langsamer, bis ihre schliesslich "moderate" Energie für die Kernspaltung passend ist.

Es gibt auch feste Moderatoren (z.B. Graphit), die sich relativ unkompliziert in eine Bombe einbauen lassen sollten.

Wenn man gezielt Neutronen verschiessen möchte (als Bomben-"Zünder" oder für Experimente), kann man einen Alpha-Strahler auf Beryllium strahlen lassen: Bei der Reaktion von einem Alpha-Teilchen (Helium-4-Kern!) mit Beryllium-9 entstehen Kohlenstoff-12 und ein (schnelles) Neutron (sowie Gamma-Strahlung, was das Ganze etwas unpraktisch macht).

Andere, "modernere" Neutronenquellen beruhen z.B. auf dem Beschuss von Beryllium mit Gammas-Strahlen, der Herstellung von sich spontan spaltenden Kernen, bei deren Spaltung Neutronen frei werden, oder im Teilchenbeschleuniger von Reaktionen leichter Teilchen, bei welchen Neutronen als "Abfall" frei werden.

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Bei der Gelelektrophorese wandern geladene Teilchen im elektrischen Feld. Man müsste den Stärke- bzw. Fettmolekülen also elektrische Ladungen verschaffen, zum Beispiel durch Zufügen oder Entfernen von Protonen (Säure-Base-Reaktionen!).

Die Ester-Bindungen in Fetten und die glycosidischen Bindungen in Stärke sind aber nicht bei allen pH-Werten stabil: Das Protonieren oder Deprotonieren müsste also gelingen, ohne dass die Moleküle dabei zerfallen.

Darüber hinaus sind Fette keine Polymere und damit vergleichsweise "klein" im Vergleich zu vielen Nukleinsäuren und Proteinen. Gibt es dafür ein ausreichend "feinmaschiges" Gel?

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Ich habe hier eine ausführliche Anleitung zur Papierchromatographie mit Material aus dem Haushalt/Baumarkt/Drogerie - damit lassen sich die Farbstoffe in Pflanzenblättern auftrennen, sodass die beiden Varianten des Chlorophylls (grün), die Carotinoide (gelb) und andere sichtbar werden - funktioniert auch im Sommer mit grünen Pflanzen!

http://www.keinsteins-kiste.ch/556-2/

Wenn es in Richtung Nanotechnologie gehen soll: Dieser Artikel enthält eine Anleitung zur Herstellung einer wasserabweisenden Beschichtung (Lotus-Effekt!):

http://www.keinsteins-kiste.ch/die-zwerge-erobern-die-welt-nanotechnologie-zum-selbermachen/

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Wie reinige ich diese Laborgeräte richtig?

Hallo liebe Community,

ich habe vor einigen Tagen einen alten ,,Utensilien-Kasten'' erworben. Leider weiß ich darüber fast garnichts. Ich kann nur sagen, dass nur ein Teil fehlt und alle anderen Teile (bis auf die Sauberkeit) unbeschädigt sind. Die Firma, die solche Kästen herstellte hieß Gustav Müller und war in Ilmenau (Thüringen) ansässig.

Ich habe mehrere Fotos gemacht, um mehr von Experten oder Sammlern zu erfahren. Ich hätte drei Fragen - für deren Beantwortung ich schon sehr dankbar wäre:

  • Wie kann ich diese alten Laborgeräte reinigen, ohne sie zu beschädigen? Ich möchte eigentlich nichts falsch machen.
  • Weiß jemand vielleicht mehr über die Firma? Meine Recherchen führten zu keinem Ergebnis.
  • Was könnte dieser Kasten wert sein und auf wann ist er zu datieren? Der Vorbesitzer meinte, dass der Kasten aus dem Jahre 1880 stammen könnte.

Zu den Fotos (was sie meiner Meinung nach zeigen):

1 Ein Fläschchen Methylorange

2 Ein Fläschchen Phenolphthalein

3 Eine Messpipette

4 Zwei Büretten

5 Frontansicht der Kastens

6 Innenleben des Kastens

Im Kasten ist auch noch ein komplettes Laborstativ, welches auf dem Deckel des Kastens fest verankert werden kann.

Mir wurde auch erzählt, dass dieser Kasten auch in einer Brauerei verwendet wurde.

Mir geht es hauptsächlich darum, wie ich die ganzen Teile reinigen kann, ohne sie jetzt zu beschädigen. Die Chemikalienfläschchen sind verklebt und verkrustet - ich dachte an Einlegen in Essig-Wasser, warte jedoch lieber hier eine Antwort ab.

Die Büretten sind von innen verkalkt (weißer Niederschlag) und eine lässt sich unten nicht mehr öffnen - ich dachte hier an einlegen in Essigessenz.

Zur Reinigung der Messpipette (oder was auch immer Bild Nummer vier zeigt) habe ich keine Idee, weil sie zu Eng für eine Reagenzglasbürste ist.

Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar und freue mich auf eure Hilfe Liebe Grüße Ununoctium118

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Unsere Standard-Methoden zum Glasreinigen im Praktikumslabor an der Uni:

Grobe Verschmutzungen können, wenn man rankommt, oft in Aceton gelöst werden (Achtung Lösungsmittel! Mit sowas nur in gut durchlüfteten Räumen oder unter freiem Himmel arbeiten).

Darüber hinaus haben wir alle Glasgeräte in eine Wanne mit einem Gemisch aus Kalilauge und Ethanol gelegt und ein paar Stunden ruhen gelassen. Da jedoch tatsächlich die Lauge das Glas angreifen kann, kamen die Geräte anschliessend für ein paar weitere Stunden in eine zweite Wanne mit verdünnter Salzsäure zur Neutralisation und um die Reaktionen an der Glasoberfläche umzukehren. Zum Schluss wurde erst mit Leitungs- und dann mit entionisiertem Wasser (der Billig-Variante von destilliertem Wasser) durchgespült.

Damit haben wir fast alles wieder sauber bekommen.

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Über die Zusammensetzung des Lichts und dessen Farben habe ich hier einmal ausführlich geschrieben: http://www.keinsteins-kiste.ch/farben-licht-und-glanz-warum-die-welt-uns-bunt-erscheint/

Kurz gesagt ist weisses Licht - wie schon geschrieben - ein Gemisch von Lichtwellen verschiedener Frequenzen bzw. Wellenlängen, während blaues Licht Wellen mit nur einer - relativ kleinen - Wellenlänge (bzw. Wellen aus einem engen Wellenlängenbereich) enthält. 

Darüber hinaus erscheinen Stoffe blau, wenn zunächst weisses Licht darauf fällt und die Stoffe einige (nicht blaue) Lichtwellen aus dem Gemisch absorbieren, sodass ein Restgemisch mit erhöhtem Blau-Anteil (und vermindertem Anteil der jeweils absorbierten Farbe) vom Stoff in unser Auge gelangt.

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Der gesamten Erscheinung und vor allem der sehr ebenen und parallel zueinander verlaufenden Bruchflächen wegen (Quarz bildet sechsseitige Kristalle und bricht unregelmässiger) würde ich auf Calcit, auch genannt Kalkspat tippen. Chemisch ist das genau das, was der deutsche Name vermuten lässt: Kalk, der Kristalle bildet.

Kalkspat gehört zu den am weitesten verbreiteten Mineralien und ist daher nicht wertvoll (in Geld gemessen). Lasst euch daran aber die Freude am selbst gefundenen Kristall nicht verderben :).

Ihr könnt meinen Verdacht übrigens erhärten, indem ihr etwas Haushaltsessig (besteht zu etwa 10% aus Essigsäure) auf den (sauberen) Stein tropft. Wenn der sich unter Gasentwicklung auflöst (Bläschen im Essigtropfen wie bei Sprudelwasser oder sogar wie beim Lösen einer Brausetablette), ist es ziemlich sicher Kalkspat. Den restlichen Essig könnt ihr dann mit Wasser abspülen.

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Das "magnetische Moment" ist eine Eigenschaft von Elementarteilchen, die sich allein schon durch die "richtige" Anordnung solcher Teilchen in einem Stoff zu einem spürbaren Magnetfeld des ganzen Stoffes aufsummieren kann.

Paramagnetische Stoffe können schon zu einem eigenen Magnetfeld kommen, wenn sie sich in einem anderen Magnetfeld befinden - bei ferromagnetischen Stoffen (wie z.B. Eisen) kann ein solches "neu erworbenes" Magnetfeld sogar nach dem Entfernen des auslösenden Feldes erhalten bleiben: So werden Dauermagnete hergestellt.

Einzelheiten zur Entstehung von Magnetfeldern (vornehmlich ohne Strom) in Stoffen und die verschiedenen Magnetismus-Formen habe ich kürzlich hier zusammengetragen: http://www.keinsteins-kiste.ch/magnete-das-geheimnis-der-unsichtbaren-zauberkraefte/#Woher_kommt_die_Magnetkraft

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Waren die Blei-Stücke denn blank poliert, d.h. glänzend? Eine (trübe oder sogar dunkle) "Passiv-Schicht", die durch Oxidation an der Luft entsteht, kann die Reaktion mit der Säure behindern. Falls das der Fall ist: Bleistücke beim nächsten Mal polieren!

Ansonsten: Gleiche Menge Blei in kleineren Stücken einsetzen (gibt eine grössere Angriffsfläche für die Säure), oder/und länger "kochen" (in einer Apparatur mit Rückflusskühler - wenn vorhanden - kann man sehr lange kochen, ohne dass die Komponenten unrettbar verdampfen!).

Der weisse Rückstand könnte durchaus Bleiacetat gewesen sein - eine Nachweis-Reaktion auf Blei-Ionen könnte das ggfs. bestätigen. 

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Die Frage ist vermutlich eher, wo der Zusammenhang zwischen beiden besteht:

Wenn die Salzbildung die Entstehung von Salzen (Ionenverbindungen) aus Elementen ist (z.B. 2Na + Cl2 --> 2NaCl),

kann eine Elektrolyse dazu verwendet werden, die Elemente aus dem Salz zu gewinnen (2NaCl --> 2Na + Cl2).

Während bei vielen Salzbildungsreaktionen viel Energie freigesetzt wird, erfordert die Gewinnung der elementare Stoffe aus diesen Salzen viel Energie:

Bei der Elektrolyse werden Elektroden in eine Lösung oder Schmelze des Salzes getaucht und an eine Stromquelle angeschlossen, welche die Energie für die Reaktionen liefert, die zur Zerlegung des Salzes in die elementaren Stoffe nötig ist ("Elektrolyse" = "Zerlegung durch Elektrizität").

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Die Frage ist arg allgemein formuliert, deswegen kann ich nur vermuten:

Geht es um organische Chemie?

Dann kann eine "reaktive Gruppe" einer "funktionellen Gruppe" entsprechen, also einer Atomgruppe in einem organischen Molekül, welche eine ganz bestimmte Funktion hat bzw. auf eine bestimmte Weise reaktiv ist.

Eine Carboxyl- bzw. Carbonsäure-Gruppe kann beispielsweise ein H+-Ion abgeben (ist eine Säure) und somit Säure-Base-Reaktionen eingehen. Ausserdem kann diese Gruppe mit einem Alkohol verestert werden.

Ein Alkohol wiederum enthält mindestens eine -OH-Gruppe, die nicht nur verestert, sondern auch oxidiert (zum Aldehyd) werden kann.

Beide Gruppen können überdies auf weitere Arten reagieren, und es gibt noch eine ganze Reihe weiterer reaktiver bzw. funktioneller Gruppen mehr.

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Ich habe nachschlagen müssen: CUT 150 Eisenpulver ist ein Pulver aus reinem Eisen, das aus gerundeten, bis 150 Mikrometer (0,150 Millimeter) grossen Körnern besteht. 

Reines Eisen ist als solches (also ohne weitere Behandlung/Beschichtung/Legierung nicht rostfrei - ich habe CUT 150 unter anderem als Bastelmaterial zur Erzeugung von gewollten Rost-Effekten auf Oberflächen angeboten gefunden.

Es mag also vom Produkt abhängen, ob ein Pulver rostfrei ist. "CUT 150" bezieht sich letztlich nur auf die Korngrösse, nicht auf das Korrosionsverhalten.

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Rutherford hat eine sehr dünne Goldfolie mit Alpha-Teilchen (Helium-Kerne, die elektrisch positiv geladen sind!) beschossen.

Ein Grossteil der Alphateilchen hat die Folie unbehelligt durchdrungen - daraus schloss Rutherford, dass die Goldatome grösstenteils "leer" sein und die Masse auf engem Raum konzentriert sein musste. 

Ein kleiner Teil der Alpha-Teilchen wurde jedoch aus ihrer Flugbahn abgelenkt oder gar zurückgeworfen. Rutherfords Erklärung: Die auf engen Raum konzentrierte positive Ladung der Gold-Atomkerne stösst die positive Ladung der Alpha-Teilchen ab.

Wenig später entdeckt Rutherford übrigens auch das Proton als Bestandteil von Atomkernen.

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Was SlowPhil bezüglich der Magnetfeldlinien schreibt, kann ich so bestätigen.

Mehr zu den Magnetfeldern, Feldlinien, und wie die Felder eigentlich entstehen kannst du hier nachlesen: 

http://www.keinsteins-kiste.ch/magnete-das-geheimnis-der-unsichtbaren-zauberkraefte/

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Dein Grundgedanke ist ganz richtig: Die polare O-H-Bindung beider Stoffe kann dissoziieren, d.h. in ein Proton und einen Molekül-Anion mit O- zerfallen.

Allerdings ist die O-H-Bindung der Essigsäure sehr viel stärker polar als die des Ethanols - verantwortlich dafür ist das zweite Sauerstoff-Atom, das über die Doppelbindung an das gleiche C-Atom gebunden ist. Das "zieht" nämlich sämtliche Elektronen in seiner Umgebung, einschliesslich der O-H-Bindung, zu sich hin. Deshalb reagiert die COOH- oder "Carboxyl"-Gruppe, bestehend aus C=O-Doppelbindung und O-H am gleichen C-Atom, mehr oder minder stark sauer.

Um Ethanol zu deprotonieren braucht es hingegen eine wesentlich stärkere Base - aber es geht, d.h. auch Ethanol ist eine Säure, wenn auch eine sehr schwache.

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In einer Pufferlösung ist ein ausreichender Vorrat an Teilchen vorhanden, die zugegebene H3O+- und OH--Ionen neutralisieren können, sodass der pH-Wert sich nicht gross ändert.

Diesen Teilchenvorrat können eine schwache (und damit nicht vollständig deprotonierte) Säure und ihre korrespondierende Base oder auch eine schwache Base und ihre korrespondierende Säure bilden. Idealerweise sollten die beiden Teilchensorte dabei in ähnlicher Menge (bzw. Konzentration) vorhanden sein.

Im ersten Fall ist Essigsäure die schwache Säure. Da nur halb so viel Natronlauge (eine starke Base) wie Essigsäure eingesetzt wird (gleiche Konzentration, gleiche "Wertigkeit", halbes Volumen!), wird die Essigsäure zur Hälfte neutralisiert, sodass am Ende die Hälfte der ursprünglichen Essigsäure als Natriumacetat (in Lösung) vorliegt.So kann die verbleibende Essigsäure zugegebenes OH- und das Acetat zugegebenes H3O+ neutralisieren:Fertig ist der Puffer.

Im zweiten Fall protonieren die Schwefelsäure bzw. das Hydrogensulfat-Ion (beides stärkere Säuren als Essigsäure) die Hälfte des Acetats, sodass ebenfalls ein guter Essigsäure/Acetat-Puffer entsteht. 

Nähme man statt Schwefelsäure Salzsäure (eine einprotonige starke Säure - meinst du das mit Wertigkeit?), käme wohl auch ein Puffer dabei heraus, allerdings mit weniger Kapazität zum Neutralisieren von OH- und einem etwas verschobenen pH-Wert...).

Im dritten Fall ist das Dihydrogenphosphat-Ion die schwache Säure, während das Hydrogenphosphat-Ion dessen korrespondierende Base ist. 

Eine Säure-Base-Reihe (Tabelle, ggfs mit pKs-Werten) hilft sehr dabei, die Kandidaten für Teilchenvorräte einer Pufferlösung zu erkennen und die Stoffmengenverhältnisse in der Lösung einzuschätzen!

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In der Liste von he1lan2 finde ich weder Formaldehyd (was in der Tat hochgiftig und nichts zum Einatmen wäre) noch ein Hypochlorit - und auf der Herstellerseite von Chlorox in einer Leser-Meinung einen Hinweis darauf, dass im Bleichmittel "Clorox" von der gleichnamigen Firma neuerdings gar keine Chlorverbindungen mehr drin seien.

In he1lan2's Liste finde ich dafür 

EDTA: einen Komplexbildner, der gut wasserlöslich und nicht flüchtig ist. Der ist bezüglich des Einatmens erstmal harmlos.

"Non-ionic surfactants": Nichtionische Tenside, mit anderen Worten: Eine Art von Seife.

Limonen: ein natürlicher Bestandteil von verschiedenen ätherischen Ölen, hier wohl ein Duftstoff. Kann in grösseren Mengen die Haut reizen, aber so viel ist davon in Reinigungsmitteln eigentlich nicht drin. Wer allerdings darauf allergisch reagiert, sollte sich davon fern halten.

Hydantoin-Derivate: wirken bakterizid (gegen Bakterien), werden auch als Konservierungsmittel in Kosmetika eingesetzt; DMDM-Hydantoin setzt tatsächlich Formaldehyd frei, aber eigentlich so wenig, dass es vornehmlich den Bakterien unangenehm wird, und weniger uns. Allergische Reaktionen auf Formaldehyd kann es dennoch geben.

3 Iodo-2-Propinyl Butylcarbamat: auch als "Iodocarb" bekannt: Ein Fungizid (Mittel gegen Pilze), das in ausreichender Menge oder/und bei langem Ausgesetzt sein ziemlich giftig ist. Findet andererseits nicht nur in Holzschutzmitteln, sondern auch in Kosmetik Anwendungen. Giftigkeit ist also immer eine Frage der Dosis.

Erstaunlicherweise ist da gar nichts zum Bleichen dabei...

Fazit: Chemikalien, auch Reinigungsmittel, sollten grundsätzlich nicht offen rumstehen, schon gar nicht dort, wo Menschen arbeiten bzw. sich länger aufhalten.Auch wenn jetzt - so die gepostete Inhaltsliste stimmt (besser nochmal auf dem Behälter nachschauen!) - kein Grund für akute Panik herrscht, hat die Chefin dafür zu sorgen, dass der Behälter zumindest geschlossen bleibt, wenn nichts entnommen wird.

Inwieweit das Zeug im Lebensmittelbetrieb überhaupt etwas zu suchen hat, kann darüber hinaus eher das Gesundheitsamt, eine Gewerbeaufsicht oder eine ähnliche Fachstelle beantworten. 

Der erste Anlauf wäre aber sicher ein Gespräch mit der Chefin. Erst wenn die sich uneinsichtig zeigt, wäre eine Beschwerde an der zuständigen Stelle der nächste sinnvolle Schritt.

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Tenside sind (meist grössere) Moleküle, die mit verschiedenen Bereichen bzw. Atomgruppen in verschiedener Weise zwischenmolekulare Wechselwirkungen eingehen können. 

Als Paradebeispiel für Tenside wird oft Seife genannt: Die besteht aus aus Salzen von Fettsäuren. 

Die Fettsäure-Anionen, welche Teil dieser Salze sind, sind grössere organische Moleküle, die aus einer längeren Kette aus Kohlenstoffatomen bestehen, an welche Wasserstoff-Atome gebunden sind. Solche Kohlenwasserstoffe (vergleiche z.B. mit den Alkanen oder Alkenen) zeigen untereinander van-der-Waals-Wechselwirkungen, sodass sie gut miteinander mischbar sind. Zu dieser Gruppe gehören auch die Fette (Lipide), weshalb man solche Stoffe, die folglich auch mit Fetten mischbar sind, "lipophil" - fettliebend - nennt.

An einem Ende der Kohlenwasserstoff-Kette eines Fettsäure-Anions befindet sich jedoch eine Carboxyl- bzw. Carbonsäuregruppe (-COOH), die ein Proton abgegeben hat (-COO- ; sonst wäre es ja kein Anion). Die C-O-Bindungen (auch die O-H-Bindung, wenn vorhanden) sind stark polar, sodass die Carboxyl-Gruppe mit anderen polaren Molekülen, wie dem Wasser-Molekül polare Wechselwirkungen und sogar Wasserstoffbrücken eingehen kann. Deshalb sind kurzkettige Carbonsäuren wie z.B. Essigsäure sehr gut mit Wasser mischbar - und nach dem Wasser werden Stoffe dieser Gruppe auch "hydrophil" -wasserliebend- genannt.

Tenside, wie z.B. Fettsäure-Anionen, haben also einen lipophilen Teil (die Kohlenwasserstoff-Kette) und einen hydrophilen Teil (die Carbonsäuregruppe ohne Proton) im gleichen Molekül! Solche Moleküle nennt man daher auch "amphiphil" - beides bzw. zweierlei liebend.

Diese Amphiphilie ermöglicht es den Tensiden, sich an Grenzflächen zwischen hydrophilen (z.B. Wasser) und lipophilen (z.B. Fettresten) Stoffen anzuordnen und es quasi beiden recht machen: Die Kohlenwasserstoffketten richten sich zum Fett aus, die Carbonsäure-Ende zum Wasser hin - was dem Fettrest eine hydrophile Oberfläche verschafft, sodass er sich mit Wasser mischen und abgewaschen werden kann.

Weitere Möglichkeiten, was man mit Tensiden bzw. amphiphilen Teilchen alles anstellen kann, erklärt bestimmt dein Chemiebuch :).

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Eine Brennstoffzelle, die aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser Energie gewinnt, besteht stets aus zwei Halbzellen:

In der einen Halbzelle werden Wasserstoff-Moleküle in Wasserstoff-Ionen gespalten (Wasserstoff-Halbzelle), in der anderen entsteht aus zugeleitetem Sauerstoff und den Wasserstoff-Ionen Wasser (Sauerstoff-Halbzelle).

Anstelle von "Wasserstoff-Sauerstoff-Halbzelle" wird also vermutlich von einer "Wasserstoff- und einer Sauerstoff-Halbzelle" die Rede sein.

Die Polymerelektrolytbrennstoffzelle (PEFC) bezeichnet eine bestimmte Bauweise für eine Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle, bei welcher die Wasserstoff-Ionen durch ein festes Polymer (also ein Material aus Riesen-Kettenmolekülen) von einer Halbzelle zur anderen wandern können (ein Stoff, in dem Ionen wandern (können), wird Elektrolyt genannt).

Mehr zur PEFC gibt es hier zu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Polymerelektrolytbrennstoffzelle

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