Was ist bei der Bleiacetatherstellung schief gegangen?

1 Antwort

Waren die Blei-Stücke denn blank poliert, d.h. glänzend? Eine (trübe oder sogar dunkle) "Passiv-Schicht", die durch Oxidation an der Luft entsteht, kann die Reaktion mit der Säure behindern. Falls das der Fall ist: Bleistücke beim nächsten Mal polieren!

Ansonsten: Gleiche Menge Blei in kleineren Stücken einsetzen (gibt eine grössere Angriffsfläche für die Säure), oder/und länger "kochen" (in einer Apparatur mit Rückflusskühler - wenn vorhanden - kann man sehr lange kochen, ohne dass die Komponenten unrettbar verdampfen!).

Der weisse Rückstand könnte durchaus Bleiacetat gewesen sein - eine Nachweis-Reaktion auf Blei-Ionen könnte das ggfs. bestätigen. 

JonasLehberg 
Fragesteller
 30.06.2016, 18:34

Die Stücke waren weißlich glänzend. Wir haben sie frisch abgeschlagen, weshalb ich eine Bleioxidschucht ausschließen kann.

Ist es schlecht, wenn man die Essigsäure immer nachfüllt, weil dann Teile verdunsten oder ist das egal?

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KathiKeinstein  30.06.2016, 18:58
@JonasLehberg

Essigsäure nachgeben ist grundsätzlich nicht verkehrt - nur unpraktisch, wegen des Materialverbrauchs und dem "Duft" der sich stetig verteilenden Dämpfe.

Ich habe die Redox-Potentiale vorhin in der Eile nicht nachgeschlagen - aber wenn die Zahlen von Indiachinacook stimmen, wird die Ausbeute da tatsächlich nicht besonders hoch werden, wenn man keine aufwändigen apparativen Tricks anwendet.

Aus diesem Grund wird wohl in vielen Vorschriften für die Herstellung von Bleiacetat von Blei(II)oxid statt elementarem Blei ausgegangen (was im Prinzip aufs Gleiche hinaus laufen dürfte wie mit dem Hydroxid von Indiachinacook).

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