Hallo isabelecdt,
möchte mich mdd 1945 anschließen und noch was ergänzen: Hermann Bezzel konnte sagen: Frömmigkeit ist, die Abhängigkeit von Gott als Glück zu bezeichnen. Oder die Jahreslosung 2014: Gott nahe zu sein ist mein Glück. Psalm 73,28
Das ist ja das Paradoxe im christlichen Glauben. Je größer und fester die Beziehung zu Gott, um so mehr Freiheit, das Richtige zu tun und das Falsche zu lassen, also wirklich die Möglichkeit,verantwortlich zu leben.
Diese Abhängigkeit von Gott, dieses Ihm-Gehören (biblisch: Sklave-Sein) führt zu einem vertrauensvollen Hören auf Gott und die Bereitschaft, richtige Entscheidungen zu treffen. Erst durch Gott werde ich frei, selbst zu entscheiden. – Ohne Gott werde ich betrogen und manipuliert und diese gottferne sogenannte Selbstbestimmung ist getarnte Fremdbestimmung mit dem falschen Etikette: Das ist Freiheit.
Das ist ein Lernprozess, in der Beziehung mit Gott diese von Gott geschenkte Freiheit zu entdecken und so lebensfördernd, verantwortlich mein Leben zu gestalten. Lernen bedeutet auch, dass nicht alles so perfekt läuft, weil man erst mehr und mehr entdeckt, was tatsächlich gut oder böse ist. Diese gelebte Verantwortung ist auch bereit, Fehler und falsche Entscheidungen zuzugeben und die Konsequenzen zu tragen – eben weil wir wissen, dass unser Wert nicht von unserem Image, nicht davon, wie Leute von uns denken, nicht von unseren Leistungen abhängt, sondern weil wir von Gott geliebte und gewollte Geschöpfe sind. – Deshalb ist Gott nahe zu sein unser Glück.
Also im Hören auf Gott und dem vertrauensvollen Gehorchen (kein Kadavergehorsam mit ausgeschaltetem Verstand, sondern gerade mit kräftigem Nachdenken und Lernen und Nachfragen und Forschen) werde ich erst frei, verantwortlich für mich selbst gute Entscheidungen zu treffen. Ich lasse mir meine Entscheidungen nicht mehr abnehmen, sondern mit Gottes Hilfe, in seiner Lebensschule (, die nicht immer einfach ist,) entdecke und lerne ich ja, was das Wesentliche im Leben ist.
Da wir vom Leben ohne Gott sehr geprägt sind, ist das keine so ganz einfache Sache. Unsere alte „Programmierung“ ist sehr misstrauisch oder sogar feindlich dem himmlisch Neuen gegenüber eingestellt. Diese Angst, zu kurz zu kommen. Deshalb brauchen wir ja Jesus Christus, der für uns die Strafe getragen hat, die auf ein Leben steht, dass Schuld auf sich lädt, weil falsche Entscheidungen getroffen werden. (Auch falsche Entscheidungen mit den besten Absichten können viel kaputt machen oder Gutes verhindern.) So erst wird ja Leben aus der Vergebung möglich, weil wir nicht selbst an unserer Schuld draufgehen. So befreit können wir vertrauensvoll lernen, richtig zu leben – mit dem Wissen, ich kann und ich brauche mir den Himmel nicht mit Brav-Sein verdienen.
Indem ich Gott als liebenden Vater entdeckt habe und damit weiß, dass Gott die vertrauenswürdigste Person des Universums ist, der mit uns Menschen keine Spielchen spielt, sondern uns unendlich ernst nimmt und unendlich liebt (und deshalb in Jesus Christus die Schuldfrage gelöst hat, indem dieser Sohn Gottes unsere Lebens-Schuld(en) auf sich genommen hat) – und mich ihm deshalb anvertraue – darin wurde mir der Himmel schon geschenkt.
Das macht frei zum Vertrauen und zum Hören und Lernen und Gehorchen. So entstehen dann Lieder und Gebete, die sagen: Jesus Christus, sei mein König, regiere in meinem Herzen. So gewinnt mein Leben den größtmöglichen Wert.
Und dieses Vertrauen wird einem geschenkt, trotz vieler vieler ungelöster Fragen. Man hat ja genug zu tun mit dem, was man gelernt hat, um es im Alltag umzusetzen. Gut, dass Jesus versprochen hat: (Matthäusevangelium am Schluss) „Mir ist gegeben alle Macht … Denn ich bin bei euch alle Tage, bis diese vergängliche Welt einer neuen unvergänglichen Welt Platz macht.“ – Dann sind wir Gott ganz nahe, dann sind wir zu Hause.