Zwischengas in der Fahrprüfung?
Hey Leute,
kurz und knapp: Ich habe in 2 Wochen Fahrprüfung. Ich arbeite beim Fahren aufgrund von "Rennsporterfahrung" sehr viel mit Zwischengas. Meine Fahrlehrerin hat kein Problem damit, obwohl es im Straßenverkehr nicht soo gerne gesehen ist. Frage: Wird der Prüfer etwas sagen oder soll ich es in der Prüfung einfach lassen? LG
6 Antworten
Zwischengas in der Fahrprüfung?
Sofern der Fahrprüfer auch nur einen Hauch von Ahnung hat, welche großen sicherheits, - verbrauchs, - und verschleißtechnischen Vorteile die Nutzung von Zwischengas hat, sollte er die (korrekte!) Nutzung bei der Fahrprüfung mindestens ignorieren, idealerweise jedoch lobend erwähnen.
Mir scheint, hier herrscht eine archaische bzw. völlig abwegige Vorstellung von Zwischengas vor. Das ist kein wildes und willkürliches Gasgeben, um möglichst viel Krach zu erzeugen, vielmehr handelt es sich um einen präzisen Drehzahlangleich zwecks Minimierung oder gar völliger Kompensierung von Drehzahlunterschieden, welcher folgende Vorteile bietet:
- Minderverschleiß von Synchronringen im Getriebe
- Minderverschleiß der Mitnehmerscheibe in der Kupplung
- Wesentlich leichtgängigerer, schneller durchführbarer Schaltvorgang
- Erhöhung der Fahrsicherheit durch einen im Idealfall vollkommen fehlenden Ruck beim Herunterschalten, gerade auf Fahrbahnen mit geringerer Bodenhaftung bei hintenliegender Antriebsachse
Vermutlich machen sie es falsch. Um korrekt Zwischengas zu geben, muss man möglichst genau wissen, welche Motordrehzahl bei welcher Geschwindigkeit in welchem Gang anliegt. Hierfür sollte man die Getriebeübersetzungsdaten einsehen.
Lass es auf jeden Fall. IOn der Fahrprüfung geht es nicht nur um sicheres Fahren, sondern auch um sparsames Fahren. Zwischengas gehört nicht dazu, auch wenn es im Rennsport (und übrigens auch bei sehr alten Pkw) erforderlich ist.
Sicheres und sparsames Fahren sind zwei weitere Vorteile von Zwischengas. Ersteres aufgrund der sanfter einsetzenden Motorbremse, letzteres indirekt, weil man die Nutzung der Schubabschaltung auf Gänge ausweiten kann, welche man normalerweise aufgrund des Rucks nicht nutzen würde.
Sparsam fährst du dadurch ja automatisch auch, da die Motorbremse einen Gang tiefer greift. LG
So sieht´s aus! Das raffen viele nicht, dass die Motorbremse eine untere Schwelldrehzahl hat, welche man in einem größeren Gang logischerweise früher erreicht als in einem kleineren. Außerdem bremsen kleinere Gänge stärker als größere, was zusätzlich die Bremsanlage entlastet.
Kurz und Knapp: Mache es nicht. Mal abgesehen davon das es nicht nötig ist kommt das glaube ich nicht gut an.....
Du hast dir die Antwort ja sozusagen schon selbst gegeben, mit deinerErfahrung aus dem Rennsport. Jetzt denke mal kurz nach was du machen wirst und wo.
Richtig eine Fahrprüfung im öffentlichen Verkehrsraum und keine Fahrt auf irgend einer Rennstrecke. Also lass das ganze lieber. Kommt nicht bei jedem Prüfer gut an.
Naja aber es hat ja Vorteile im Straßenverkehr wie man am Kommentar etwas weiter oben sehen kann. Es ist wahrscheinlich nur so verpöhnt weil es keiner richtig macht. LG
Ich würde es sein lassen. Kommt übermotiviert rüber und könnte einen falschen Eindruck beim Prüfer machen
Könner fahren ein Fahrzeug mit Zwischengas so sanft wie eines mit einem Planetengetriebe und Drehmomentwandler. Der Prüfer, den eine ruckfreie Fahrweise stört, möchte sich gerne ein anderes Betätigungsfeld suchen. Korrekt durchgeführtes Zwischengas ist KEIN wildes und willkürliches Gasgeben, vielmehr handelt es sich um ein Vorhaben mit dem Zweck, eine Kultivierung der Fahrweise bei gleichzeitiger Schonung von Kupplung, Bremsanlage, Antriebstrang, Motorlager und Getriebe zu erreichen. Zuletzt ist es auch ein Beitrag zur Verbrauchsreduktion, auch wenn´s paradox klingen mag. Denn die deutlich ausgeweiteren Phasen, in denen der Motor sich im Schubbetrieb (Nullverbrauch) befindet, kompensieren den Mehrverbrauch durch die Drehzahlerhöhung mehr als nur.
Ein junger Prüfling in der Führerscheinprüfung ist sicher kein Könner und wenn jener in der Prüfung "auf Rennfahrer" macht, kommt das beim Prüfer möglicherweise nicht sehr gut an und vermittelt einen falschen Eindruck.
Was er nach bestandener Prüfung tut, ist sein Ding.
Ich weiß, mir kommt es vorallem auf den fehlenden Ruck an. Denoch meinten einige meiner Freunde, dass Prüfer das nicht gut finden und alle in der Prüfung darauf angesprochen wurden, dass das im Straßenverkehr nichts zu suchen hätten. Haben sie es eventuell falsch gemacht und zu viel oder zu wenig Gas gegeben? Ich tue mir nämlich schwer damit, es weg zulassen weil es eben so in meinem Kopf verankert ist. LG und danke für die Antwort mit den vielen Vorteilen!