Zwei Freelancer - UG Gründen?
Hallo liebe Community,
ein Bekannter und ich wollten uns beide eigenständig in der IT Branche als Dienstleister (Freelancer) selbstständig machen. Nun hatten wir die Idee gemeinsam eine UG zu gründen. Wir könnten uns dann einige Kosten teilen und fühlen uns gut den Weg gemeinsam zu gehen. (z.B. Steuerberater Lizenzen, ...).
Unsere Idee ist, dass jeder in Projekten arbeitet und im Endeffekt das ausgezahlt bekommt was er verdient.
Person A nimmt z.B. 150k für die UG ein, Person B 180k. Das möchten wir Anteilig auszahlen.
Wie würde eine Konstellation in der UG aussehen um das zu ermöglichen und wie könnte man das Steuern? Ich habe gelesen, dass Gesellschafter Gewinne so ausschütten lassen müssen, wie die Anteile im Unternehmen verteilt sind. z.B. 50/50. Das möchten wir genau nicht.
Wenn jemand weiterhelfen könnte, wäre das super.
2 Antworten
Mein erster Gedanke wäre, Tantiemenverträge zu erstellen, wonach die Geschäftsführer entsprechend ihres Anteils am Umsatz am Jahresüberschuss beteiligt sind. Die Buchhaltung muss dann eben entsprechend strukturiert sein, um eine exakte Zuordnung zu gewährleisten. Ihr müsst euch dann auch überlegen, ob ihr die Kosten gleichmäßig anrechnen wollt oder auch gemäß dem Verhältnis am Umsatz oder tatsächlich wo möglich Verursacherbezogen.
Was ihr wollt sollte auf jeden Fall möglich sein.
Solche Konstrukte sollten aber definitiv nicht ohne Steuerberater entwickelt werden.
Vielen Dank, das klingt gut! :) Zum Steuerberater wollen wir auf alle Fälle gehen, nur ich wollte mir davor schon ein paar Details bzw. Vorwissen zulegen. :)
Macht euch einen Termin bei einem Steuerberater und lasst euch dort ganz genau beraten, welche Rechtsform für das, was ihr vorhabt, die beste wäre bzw. welche Vor- und Nachteile sich je nach Rechtsform des Unternehmens für euch bieten würden!
Im IT-Bereich gibt es zum Beispiel auch durchaus Tätigkeiten, die nach der Rechtssprechung als freiberufliche Tätigkeiten eingeordnet werden können. In diesem Fall wäre nicht mal eine Gewerbeanmeldung nötig.
Eine UG ist quasi die "Vor-Form" einer GmbH. Für eine GmbH braucht man ein Stammkapital von 25.000 Euro, für die UG reicht 1,- €. Allerdings ist das Ziel dabei schon, dass die UG, wenn das Unternehmen gut läuft, zur GmbH "aufsteigt". Deshalb gibt es dort gesetzliche Vorgaben rund um die Bildung von Rücklagen aus den Gewinnen, um die 25.000,- € für die Umwandlung in die GmbH zusammenzubekommen. Und das geht logischerweise einher mit bestimmten Regeln rund um die Gewinnausschüttung an die Gesellschafter.
Wie gesagt - macht dafür einen Termin beim Steuerberater und lasst euch die Möglichkeiten aufzeigen und die Vor- und Nachteile erläutern! Die Wahl der passenden Rechtsform und ggf. das Aufsetzen eines guten Gesellschaftervertrags bei Kapitalgesellschaften ist, wenn man nicht vom Fach ist, zu knifflig und gleichzeitig zu zentral wichtig für die Zukunft des Unternehmens, um dort an den paar hundert Euro für diese Beratung zu sparen!
Wenn ihr ein Unternehmen gründen wollt, ist Vorwissen sammeln definitiv gut! Allerdings würde ich euch dafür empfehlen, andere Wege als GF zu gehen ;). Die IHKs bieten viele, in der Regel kostenfreie, Kurse und Vorträge für Unternehmensgründer an - unter anderem auch zu diesen ganzen rechtlichen Dingen wie eben Rechtsformen! Informiert euch dort mal bei euch vor Ort, was dort demnächst so stattfindet und nutzt dieses Angebot intensiv.
Auch einige Volkshochschulen haben Kurse zu verschiedensten Themen in dieser Richtung.
So grob würde ich euch, wenn euch da das Fachwissen noch fehlt, Grundkurse in Richtung Rechnungswesen (intern und extern), Controlling und Marketing raten. Das sind so die Bereiche, in denen jeder Gründer zumindest die Basics draufhaben sollte, um das Unternehmen direkt sauber aufzubauen. Ist nämlich der erste Aufbau pures unfachliches Chaos, wird es irgendwann richtig teuer, das in ein professionelleres System zu überführen. Ganz abgesehen davon, dass all das eben auch die Datengrundlage liefert, die entscheidend ist, um gute unternehmerische Entscheidungen treffen zu können und somit das Unternehmen zum Erfolg zu führen.
Selbe Antwort wie unten: Vielen Dank, das klingt gut! :) Zum Steuerberater wollen wir auf alle Fälle gehen, nur ich wollte mir davor schon ein paar Details bzw. Vorwissen zulegen. :)